Startseite Rochade Kuppenheim

Rochade Kuppenheim feierte 20. Geburtstag

von Hartmut Metz, April 1999

zu den Schachtexten


   Zu einem geselligen Abend hat die Rochade Kuppenheim ihre Mitglieder und deren Angehörige eingeladen, um das 20jährige Bestehen der Schachgemeinschaft zu feiern. Am 28. März 1979 hatten Reinhard Kühl, Heribert Urban und Klaus Harsch als Motoren den Schachsport in der Knöpflestadt wiederbelebt. "Der Ansturm war sofort gross. Mit sechs Mannschaften, davon vier Jugendteams, gelang uns ein toller Start von der Zahl her", berichtete Präsident Urban den Anwesenden aus den Anfängen.

   Den Grundstein für das später vielzitierte "Schach-Wunder an der Murg", das für eine jahrelange Sieges- und Aufstiegsserie stand, legte jedoch der Ehrenvorsitzende Reinhard Kühl. 1976 beschloss der angehende Realschullehrer, "egal wohin ich komme, Schülern Schach beizubringen". In seinen launischen Ausführungen nach dem Festessen sagte der ehemalige Oberliga-Spitzenspieler der Caissa Rastatt zwar, "Kuppenheim hatte das Pech, dass ich hierher kam", für das königliche Spiel in Mittelbaden war sein Einsatz an der Realschule jedoch das Gegenteil: ein Segen.

  Nach kurzer Aufbauarbeit fruchteten die "besten Wünschen für den neu gegründeten Schachverein", die der dreifache Vizeweltmeister Viktor Kortschnoi nach einem Simultan am 28. Mai 1980 in die akribisch geführte Chronik schrieb: Die Rochade wuchs und gedieh. 1981 verbuchte die Schülermannschaft den ersten Meistertitel. Mittlerweile dürften es an die 100 Erfolge sein, die die Spieler der Schachgemeinschaft errangen!

   Hermann Hettich dankte Reinhard Kühl nicht nur für seinen "Spitzenvortrag", sondern brillierte ebenso mit Versen über die regsamen Rochade-Mitglieder. Der 68jährige erfahrene Büttenredner erhielt dafür donnernden Applaus. Auch die Anekdoten des Klubseniors aus der Zeit des in den 50er Jahren aufgelösten Kuppenheimer Schachklubs fesselte die Zuhörer. Sehr humorvoll wusste auch Justitiar Klaus Harsch die 20 Jahre Revue passieren zu lassen. Vor allem das Schmankerl, wie die acht Gründungsmitglieder auf den Namen "Rochade" verfielen, sorgte für Erheiterung:

  „Wir nannten den Verein so, damit Heribert Urban in seinen Partien nie vergisst, rechtzeitig die Rochade zu machen!" In der Tat gelangen dem Präsidenten danach ordentliche Fortschritte auf den 64 Feldern. Schatzmeister Ralf Ehret betrieb etwas Statistik und hielt fest, dass die SG im vergangenen Jahr mit einem Plus von elf neuen Mitgliedern den drittgrössten Zuwachs in der Vereinsgeschichte erzielte.

   Dank sprach dafür Heribert Urban vor allem den engagierten Nachwuchstrainern Frank Schäfer, Ralf Gantner und Wolfgang Kaupp aus. Das Beispiel aus dem Gründerjahr, von dem Ralf Ehret berichtete, soll heute aber keine Schule mehr machen: "Das war damals unser erstes Bier, das Michael Waschek und ich getrunken haben ..." Genau gezählt hat sie an dem gelungenen Rochade-Abend niemand - der damalige Bier-Konsum dürfte aber in der langen Feier sicher minimal übertroffen worden sein.


zur Artikelübersicht