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IM Jean-Luc Roos verstärkt Rochade
Oberliga-Team erhält Zuwachs aus berühmter Straßburger Schach-Familie
von FM Hartmut Metz, 13. Juli 2011
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"Jetzt bin ich nur noch ein alter Patzer, der seinen Kuppenheimer Freunden sehr dankbar dafür ist, dass sie ihm einen kleinen Platz in ihrer Mannschaft gewähren", sagt Jean-Luc Roos bescheiden und fügt an, "ich zweifele, ob ich eine Verstärkung bin." Den Zweifel teilen seine neuen Kameraden indes bestimmt nicht: Sie freuen sich auf die Oberliga-Partien mit dem Internationaler Meister! Den Franzosen schätzen sie schließlich schon seit vielen Jahren. Günther Tammert spielte mit dem 56-Jährigen schon vor knapp drei Jahrzehnten bei CE Straßburg (CES) in einem Team und nutzte jetzt seine seitdem bestehenden Verbindungen zu seinem alten Schachfreund. Nachdem die SG Heidelberg-Handschuhsheim aus der Bundesliga abgestiegen war und Dritter in der zweiten Liga wurde, zog der Verein die Mannschaft zurück und meldete nur noch für die Verbandsliga. Tammert sprach deshalb Roos an, ob er nicht in der Oberliga für Kuppenheim spielen wolle - und der Wechsel des sympathischen Elsässers war rasch perfekt.
Ansprüche stellt der IM nicht. "Ich habe die letzte Zeit schlecht gespielt. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr wieder mehr Erfolg habe", äußert er, nachdem er auf 2235 Elo absackte. "Ich spiele an jedem Brett, habe Lust zu spielen und bin ein Mannschaftskamerad mit Kampfgeist", verspricht Roos, Ideale Voraussetzungen, um sich in das Team der Schachgemeinschaft einzufügen! Auf Grund seiner großen Erfahrung spielt er an Brett drei hinter Hartmut Metz und Hubert Schuh und vor Velimir Kresovic.
Michel Roos, Vater der berühmten Schach-Familie, initiierte nicht nur mit CES 1980 die französische Liga, sondern seine Kinder sorgten auch dafür, dass die Elsässer die ersten sechs Landemeisterschaften gewannen! Wie Jean-Luc sind auch seine Brüder Daniel und Louis IM, Schwester Céline ist Frauen-IM! Der 2002 verstorbene Michel wurde 1964 französischer Einzelmeister. Mutter Jacqueline erreichte den Titel als Fernschach-Großmeisterin. Jean-Luc Roos holte außerdem mit CES zehnmal den französischen Mannschaftspokal und wurde mit Miskolc 1996 sogar einmal ungarischer Meister. Mit dem SK Zähringen und Heidelberg-Handschuhsheim spielte der IM in der ersten Bundesliga. Seinen IM-Titel machte er 1994 perfekt. Als größte Einzelerfolge nennt Roos seinen ersten Titel als elsässischer Meister 1975 und die französischen Studenten-Meisterschaften 1977 und 1981. In Baden-Baden gewann er überdies das Open 1979. Beachtlich ist zudem sein geteilter erster Rang in Val Thorens 1981 mit den Großmeistern Miso Cebalo und Michail Suba.
Seine Klasse bewies Jean-Luc Roos in zahllosen Partien. Manchen Großmeister konnte der kleine Gallier bezwingen. Einige schöne Beispiele aus seiner Karriere finden sich hier zum Nachspielen. Die Rochade Kuppenheim freut sich auf ihren "Asterix"! Fehlt jetzt nur noch ein gallischer Obelix, um auch in der Oberliga durchzustarten ...
Die Familie Roos findet sich sogar beim französischen Wikipedia! Der Link zu Michel Roos, dem Vater der vier IM, lautet: http://fr.wikipedia.org/wiki/Michel_Roos
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