Levin stoppt kleinen französischen Schach-Napoleon Kuppenheimer Jean-Luc Roos verpasst dritten Sieg im 16-Jahres-Rhythmus / Karcher kann mit 4/7 zufrieden sein Text und Fotos von FM Hartmut Metz, 15. August 2011

Für Jean-Luc Roos ist eine winzige Serie zu Ende gegangen. Der kleine Franzose trat in regelmäßigen Abständen in Baden-Baden als Napoleon auf den 64 Feldern auf: "Vor 16 Jahren habe ich beim Open in der Kurstadt den ersten Platz geteilt - und vor 32 Jahren habe ich es sogar alleine gewonnen", erinnert sich der Straßburger aus der berühmten Schach-Familie. Die vagen Hoffnungen von Roos, die magische 16er-Serie im LA8 fortsetzen zu können, zerstörte jedoch einer der beiden Favoriten: Felix Levin schlug den Neuzugang von Oberligist Rochade Kuppenheim, der mit 5/7 auf den geteilten neunten Platz zurückfiel. Immerhin legte Roos um 20 DWZ auf 2192 zu.

Levin und Wadim Malachatko gingen fast Nasenspitze an Nasenspitze über die Ziellinie. Die beiden Mülheimer Bundesligaspieler blieben ungeschlagen. In den sieben Runden gaben die Großmeister im LA8 jeweils nur zwei Remis ab, darunter jenes im direkten Duell. Im Kampf um die 700 und 500 Euro Preisgeld wies Malachatko nach seinem souveränen Abschlusssieg über den Luxemburger Vlad Serban die hauchdünnere Feinwertung auf. Der Wahl-Belgier erreichte 31 Buchholz-Punkte. Levin kam als Zweiter auf 30 Zähler. Deshalb trauerte Letzterer ein wenig dem verschenkten Erfolg über Daniel Roos in Runde sechs nach: "Da verdarb ich die Stellung durch einen unglaublichen Fehler ins Remis." Der Bruder von Jean-Luc Roos, der ebenfalls den Titel eines Internationalen Meisters trägt, wurde so nach einem Erfolg über Michail Petermann (OSG Baden-Baden) Dritter mit 5,5/7.

Ein leichtes DWZ-Plus von 1939 auf 1950 verzeichnete auch Patrick Karcher. Nach gelungenem Start mit 3/4 verlor der Kuppenheimer zwei Partien. Im letzten Duell kämpfte der Landesligaspieler aber noch einmal und schloss das A-Open mit guten vier Zählern ab.

Zum Abschluss bezwang Patrick Karcher (rechts) Stephan Ostertag

Jean-Luc Roos (rechts) kassierte in der letzten Runde seine einzige Niederlage gegen Felix Levin

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