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Metz remisiert gegen Kasparow!

Rochade gewinnt souverän Mannschaftswettbewerb in Haßloch

von Hartmut Metz, Mai 2002

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   Davon hat Hartmut Metz stets geträumt: Einmal gegen Kasparow spielen und ihn alle machen - ganz hat es nicht geklappt. In der dritten Runde des Opens in Haßloch musste sich der Kuppenheimer mit einem Remis gegen Kasparow bescheiden. Nach 15 Zügen offerierte er Metz in etwas schlechterer Stellung die Punkteteilung. Der FM griff dabei nicht gleich zu, sondern versuchte noch 25 Minuten lang den Mutigen zu mimen, ehe er doch die Uhr abstellte. Kasparow konnte sich danach fangen und wenigstens den zweiten Kuppenheimer schlagen: Velimir Kresovic verpasste es, dem kleinen, graumelierten Spieler ein weiteres Remis abzutrotzen. "Der hat keine Ahnung", grummelte Kresovic wegen seiner vertanenen Chancen. Während Kresovic nach dem guten Start mit 2,5/3 absackte und letztlich bei nur 4/7 endete, spielte Metz ein starkes Turnier. Der 37-Jährige blieb ungeschlagen. Weitere Unentschieden gab der FM gegen die IM Anatoli Dontschenko und Srdjan Panzalovic ab. Gegen Letzteren in einer spektakulären Partie, in der Metz einen Turm für zwei Bauern gab. Auch beim dritten dieser Remis, mit dem der Rochade-Crack hauchdünn als 13. den Sprung in die Preisränge verpasste - es siegte GM Henrik Teske (Tegernsee) mit sechs Punkten vor elf Akteuren mit 5,5 Zählern -, bekam auch Gegenüber Helmut Scherer (Freiburg 1887) kein Remisangebot des Kuppenheimers zu hören. Erstaunlicherweise kam die dritte Zugwiederholung in Serie aufs Brett! Damit nicht genug der ulkigen Zufälle: Gegen Dontschenko wie Scherer erzwang Metz die Punkteteilung mit den weißen Läuferzügen zurück nach e2 und wieder nach f3!! Mit 5/7 legte er weitere Elo zu und dürfte in der Juli-Weltrangliste erstmals die 2350 Elo überschreiten. Eine erstaunliche Entwicklung für einen alternden FM, der sein letztes Turnier vor eineinhalb Jahren spielte.

 

IM Sergej Kasparow

IM Sergej Kasparow

 

   Ein paar Ratingpunkte machte auch Hans Wiechert gut. Von seiner Auftaktniederlage ließ er sich nicht entmutigen. Am Schluss stand der Tabellen-17. unter 146 Teilnehmern auch mit fünf Zählern zu Buche! Seinen Lauf, der vor allem seinem Kampfgeist zu verdanken war, unterbrach lediglich GM Roland Schmaltz. Gegen den mehrfachen Internet-Weltmeister hätte er aber auch gewinnen können - doch weder Schmaltz noch Wiechert sahen, dass Schwarz eine Figur gewinnen kann! Fritz 7 blinkte jedoch gleich munter, wie Schmaltz tags darauf ausführte. Besonders bitter für den mittelbadischen Pokalsieger, da er schon einmal gegen den künftigen Baden-Ooser Bundesligaspieler einen Sieg vergeben hatte. Weit unter Form agierte im A-Turnier Joachim Kick. Der Kapitän des Landesliga-Teams musste sich mit 50 Prozent bescheiden. Das reichte aber, um erneut den angepeilten Mannschaftstitel (Ruhm und Ehre zählten hierbei mehr als die bescheidenen 100 Euro Preisgeld) zu erringen. Schon vor drei Jahren war die Rochade mit vier Mann an den Start gegangen und hatte den Pokal geholt. Diesmal hielt der SC Pforzheim 1906 eine Weile mit. Nach sieben Durchgängen lag der Verbandsligist jedoch mit 15,5:12,5 Brettpunkten stolze zwei Zähler hinter der Rochade. Rang drei ging an Landesliga-Absteiger SC Iffezheim (13:15).

   Ach so, bevor wir es ganz vergessen: Natürlich traute sich Garri nicht selbst in die Pfalz, sondern schickte statt seiner den ihm auch vom Aussehen her ähnelnden weißrussischen IM Sergej Kasparow zum Turnier.


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