Triumph dank Son-Goku!Herbrechtsmeier und Metz bei Schnellschach-Meisterschaft vornevon Hartmut Metz, September 2002 |
Die Vereinsmeisterschaften im Schnellschach endeten mit einem Co-Sieg: Christof Herbrechtsmeier, der nur Velimir Kresovic unterlegen war, und Hartmut Metz gingen gemeinsam mit 5:1 Punkten über die Ziellinie. Im Kampf um die Schnellschach-Krone bei der Rochade gibt es bei Punktgleichheit stets Stichkämpfe. Da der badische Pokalsieger Herbrechtsmeier jedoch noch nicht Mitglied bei der Rochade ist, aber als Gastspieler mitwirken durfte, verteidigte Metz seinen Titel ohne ein zusätzliches Match. Der Rest des Feldes folgte mit gebührendem Abstand und mit maximal 50 Prozent der Punkte. Nach Sonneborn-Berger-Wertung platzierte sich Velimir Kresovic dank seines Sieges über Herbrechtsmeier vor Günther Tammert (beide 3). Fünfter wurde Damir Caleta (2,5). Er hätte durchaus auch Dritter werden können. In einer Zeitnotschlacht unterlag der Schnellschach-Meister von 2000 wegen zweier schäbiger Sekunden weniger auf Zeit gegen Metz (der hatte allerdings auch eine Dame mehr). Nach einem traurigen Start steigerte sich Reinald Kloska am zweiten Spieltag deutlich und holte dort immerhin 2/4. Schlusslicht Michael Lorenz musste sich mit einem Remis bescheiden, weil er hie und da gute Chancen auf mehr ausließ.
Christof Herbrechtsmeier (links) gewann am ersten Tag gegen Günther Tammert
Der alte und neue Vereinsmeister, der gleich in Runde eins Herbrechtsmeier unterlegen war, trumpfte in den ersten beiden Partien des zweiten Abends auf. Erst zertrümmerte er Velimir Kresovic, dann zerstückelte er Günther Tammert (siehe Partie) in nur 21 Zügen. Offensichtlich hatte Metz die Lektüre des eine Stunde vorher gekauften Sets "Dragonball Z, Schach 1 - Spiel mit Son-Goku und werde Champion" beflügelt!! Als der FIDE-Meister die neueste Ausgabe "Psychologie heute" erwarb - womöglich fanden sich auch darin miese Tricks, die am Brett zu nutzen sind? -, stieß ihm das Brett, das gleich mitgeliefert wurde, ins Auge. Die 1,50 Euro waren schnell investiert, zumal "Son-Goku - dein weißer König" (ein orangefarbenes Plastik-Männchen) inklusive war! Dessen sofortigen Einsatz in seinen Weiß-Partien verkniff sich Metz allerdings zu Gunsten des herkömmlichen Monarchen. Vom Kauf der gesamten Serie für die eigenen Kinder muss an dieser Stelle nur aus finanziellen Erwägungen abgeraten werden. Die künftigen Hefte mit je einer weiteren Dragonball-Figur wie Son-Goten, Son-Gohan, Vegeta, Trunks, C-18, Jeeze, Sissi, Boo, Freezer und Cell kosten jeweils 5 Euro. Das geht letztlich ganz schön ins Geld (156,50 Euro), wenn man das komplette Set haben möchte. Ansonsten dürfte die Serie indes ein Anreiz für alle Kinder sein, sich mit dem königlichen Spiel zu beschäftigen. Die "fachliche Beratung" der Dragonball-Z-Serie übernahm, das nebenbei bemerkt, der Essener Bernd Rosen.
Weil Hartmut Metz auch noch auf den Zug seines Rivalen Herbrechtsmeier wartete - nicht auf den auf dem Brett, davon hatte er ja schon am ersten Abend bei seiner Schlappe mehr als genug gesehen, sondern den aus Richtung Karlsruhe -, besaß er gleich Gelegenheit, das erste Heft zu studieren. "Am Anfang stellt jeder seine Mannschaft wie oben gezeigt auf. Während des Wettkampfs verändern die Kämpfer ihren Standort" half dem 38-Jährigen, zumindest aus der korrekten Startstellung zu beginnen (selbstverständlich mit Spicken im Heft ). Ganz wichtig die Umsetzung von "Am Anfang des Spiels sind unsere Kräfte gleich, doch dann hängt alles von deiner Taktik ab. Wer geschickter spielt, gewinnt." Gesagt, getan! Okay, während der Partien bedauerte er, dass die Türme nicht auch noch diagonal ziehen können, "denn dann wäre ich so stark wie eine Dame", bemerkt Freezer, die Turm-Figur, im Magazin. Nützlicher erschien dem neuen und alten Vereinsmeister der Hinweis, dass der Springer alias Trunks als einzige Figur die anderen überspringen kann und man sich seinen "Weg wie den Buchstaben L" vorstellt! Son-Gohan, der Läufer erklärt: "Ich bin der Herr der Diagonalen!" Und C-18 weiß: "Ich, die Dame, bin die stärkste von allen. Merke dir gut, wohin ich überall ziehen kann!" Auch Hartmut merkte sich das gut, ganz im Gegensatz zu Günther Tammert, wie sich in ihrer Partie erwies! Der missachtete eindeutig den Lehrsatz auf Seite 5, wo Son-Goku unterstreicht: "Der wichtigste aber bin ich, der König, auch wenn ich immer nur ein Feld weiterziehen kann." Der König müsse deshalb "vor Angriffen des Gegners unbedingt verteidigt werden". Gewappnet durch die letzte wichtige Regel ("Auch wenn ein Zug auf den ersten Blick zum Sieg führen könnte, solltest du auf keinen Fall überstürzt handeln! Beim Schach musst du vor jedem Zug immer gut überlegen und auch die Möglichkeiten des Gegners berücksichtigen."), stand seinem Erfolg nichts mehr im Wege! Wie leicht leichtfertiges Ziehen den Punkt kosten kann, musste Reinald Kloska trotz Lehrminuten im Blitz zuvor gleich noch anschließend in der Schnellschach-Vereinsmeisterschaft bitter erfahren (siehe zwei Partie-Fragmente)!
|
Metz,H - Kloska,R [B10]
|
|
Metz,H - Kloska,R [B10]
|
"Ein spannendes Spiel! Kampf!" kündigt "Lerne Schach mit Son-Goku" nicht nur in der Startauflage an, sondern auch auf der Webseite www.dragonballz-schach.de.