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Das INGO-System

REO - Der Beginn


Rochade Express, Nr. 4, Seite 8f, "INGO-System"

   Das Ingo-System stammt von Anton Hößlinger, der es nach den Anfangsbuchstaben seiner Vaterstadt Ingolstadt benannte. Bei diesem Verfahren werden die Zahlen um so kleiner, je größer die Spielstärke ist. Die Zahlenwerte liegen zwischen 290 (Anfänger) und etwa 10 (Weltmeister). Die wichtigsten Begriffe und Abkürzungen/Ausrechnung:

   Fa = bisherige Ingo-Zahl
Gleiche oder etwa gleiche Zahlen bedeuten gleiche Spielstärken. Eine Differenz von 10, 20 oder 30 besagt, dass der bessere Spieler mit der niedrigeren Zahl vermutlich 60, 70 oder 80 Gewinnprozente erlangen wird und der schwächere dementsprechend nur 40, 30 oder 20 Gewinnprozente. Diese Wahrscheinlichkeit kann selbst bei konstanter Spielstärke nur auf eine große Anzahl von Partien erreicht werden. Auf die Einzelpartie bezogen, hat auch der Schwächere immer die Chance eines Remis oder sogar eines Gewinns.

   Indexzahl
Sie entsteht durch eine fortlaufende Nummerierung der aufeinander folgenden Wertungen und ist hinter der eigentlichen Ingo-Zahl angegeben, von dieser durch einen Querstrich abgetrennt.

   N = Niveau = Durchschnitt der Ingo-Zahlen aller beteiligten Spieler. Die eigene Ingo-Zahl des zu Berechnenden wird also mit einbezogen.

   Neben dem für alle gültigen Allgemein-Niveau bei Rundenturnieren müssen vielfach Einzelniveaus ermittelt werden, wenn wie z.B. bei Turnieren nach Schweizer System oder bei Mannschaftskämpfen jeder Spieler andere Gegner hat.

   40-Grad-Grenze
Sind die F-Zahlen-Unterschiede zweier Spieler größer als 40, so werden Gegner-F eingesetzt, die nur um 40 abweichen. Dadurch können auch alle Partieergebnisse zwischen Spielern größeren Spielstärkeunterschieds noch genügende Berücksichtigung finden.

   P = Prozentdifferenz
Diese gibt an, um wieviel die tatsächliche Leistung (in Gewinnprozent ausgedrückt) vom durchschnittlichen Erfolgswert (=50%) abweicht. Dabei ist jedoch wegen der eigenen F im Niveau vorher die Partiezahl um 1 und die Punktsumme um 1/2 erhöht worden (sozusagen ein Remis gegen sich selbst). Ergeben sich z.B. 60 Gewinnprozent, beträgt der P-Wert minus 10, bei 15 Gewinnprozent beträgt er plus 35.

   H = Turnierleistungszahl = Ingo-Zahl für einen Spieler, wenn nur dessen Abschneiden im jeweiligen Wertungsturnier zugrunde gelegt würde. Man erhält sie aus dem Turnierniveau durch Addieren oder Subtrahieren der Prozentdifferenz. Beispiel: N=100; 6 Punkte aus 9 Partien (gerechnet wie 6 1/2 aus 10) entspricht P = -15; H = 100 - 15 = 85.

   F neu = neuerworbene Ingo-Zahl
Sie entsteht gewöhnlich dadurch, dass immer nur 1/4 der Verbesserung oder Verschlechterung (wie sie durch die H-Zahl zum Ausdruck kommt) gegenüber der alten F-Zahl Berücksichtigung findet. Beispiel: F(alt) = 100; H = 80; 1/4 der Differenz von 20 = 95; F(neu) = 95.

   S = Sonderwertung
Stärkere Berücksichtigung besonders guter Verbesserung (mindestens 20) bei aufstrebenden Jugendlichen und Anfängern nach der Formel F(neu) = (4H + F(alt)) : 5 + 10. In diesem Fall wird ausserdem die H-Zahl aus der Sonderwertung für das Niveau aller anderen Spieler eingesetzt.

   Im Gegensatz zu Ingo wachsen bei Elo die Zahlen entsprechend der Spielstärke. Die besten Zahlen liegen beim Elo-System zwischen 2500 und 2800 (Großmeister). Eine deutsche Ingo-Zahl läßt sich nach folgender Formel leicht in eine Elo-Zahl umrechnen: 2840 - (8mal Ingo-Zahl) = Elo-Zahl. Umgekehrt lassen sich auch Elo-Zahlen in unsere Ingo-Werte umrechnen,wobei eine gleichartige Formel verwendet wird: 355 - (Elo-Zahl : 8) = Ingo-Zahl.


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