Hartmut Metz Badischer Pokalsieger |
Rochade Express, Nr. 36, Seite 3ff, "Baden: Pokalsieg für Hartmu Metz"
Im Herbst des vergangenen Jahres nahmen 480 Teilnehmer in ganz Baden das Rennen um die Bezirkspokale auf. Die Sieger wie auch die Finalisten qualifizierten sich für das Achtelfinale im badischen Wettbewerb. Wie es eine glückliche Auslosung wollte. stand ich nach zehn überstandenen Runden "plötzlich" im Finale. In Königsfeld (Schwarzwald), anlässlich des Länderkampfes Baden - Schweiz, traf ich auf FM Christian Kratochwil. In einer spannenden Begegnung hatte ich wohl die besseren Nerven. So ging nach 1957, dort gewann Ferdinand Popp von der Caissa Rastatt, der Pokal endlich wieder einmal nach Mittelbaden.
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Metz - Kratochwil
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Wie der vorhergehenden Seite zu entnehmen ist, habe ich für die "Schachwoche", Nr. 28, meine Partie aus dem badischen Pokalfinale kommentiert. Doch vor meinem größten Schacherfolg hatten die Götter noch das Halbfinale gesetzt (über das Achtel- bzw. Viertelfinale wurde ja bereits in der letzten Ausgabe des RE berichtet). Das Los begünstigte mich dabei auch in dieser Runde und ich musste gegen den nominell schwächsten Spieler, Ketterer (Donaueschingen), INGO 107, antreten. Da mein Kontrahent jedoch nach Kuppenheim kam und ich deswegen die schwarzen Steine zu führen hatte, war Ketterer nicht zu unterschätzen. Die Partie wurde dann auch die erwartete schwere Nuss:
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Ketterer - Metz
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Nach diesem Sieg musste ich also nach Königsfeld (Schwarzwald) zum Finale fahren. Der Trip stand zunächst unter einem unglücklichen Stern. Als ich am Vorabend durch den dunklen und regnerischen Schwarzwald fuhr, platzte mir gegen 22.30 Uhr ein Reifen. Doch ich hatte Glück im Unglück. In einer nahen Kneipe fand ich einen hilfsbereiten Einheimischen, der mir zunächst seinen Wagenheber zur Verfügung stellte und ihn mir dann such noch schenkte! Begründung: Er habe daheim noch 3 oder 4! Später stellte sich dann noch heraus, dass der gute Mann 1972 in München die erste Goldmedaille für Deutschland im Karate gewonnen hat! Schwer gestresst kam ich dann kurz vor Mitternacht in dem Nobelschuppen "fewotel" an.
Entgegen meinen sonstigen Gepflogenheiten begann ich die Partie gegen den Theoriehai Kratochwil mit 1.b3, um dessen Vorbereitungen aus dem Weg zu gehen (Wolfgang Gerstner hatte ihn am Tag zuvor noch mit einem Buch über die Drachenvariante herumlaufen sehen). So hatte es sich für meinen Kontrahenten g]eich "ausgedracht"! Nach einer recht interessanten und von mir gut gespielten Partie holte ich den "Pott". Aber genauso wie den mittelbadischen Pokal scheint es den badischen nur auf dem Papier zu geben. Ich habe ihn noch nicht gesehen. Aber was soll's. Aber das wichtigste ist, dass ich im deutschen Pokal unter den letzten 16 stehe! Als Außenseiter lässt sich da gut auftrumpfen.