Vereinspokal |
Rochade Express, Nr. 38, Seite 35f, "Vereinspokal"
Nach sieben Runden waren die letzten Spieler ausgeschieden. Übrig blieb nur ein Trio. Überraschend gehörte Reinhard Kühl zu diesem. Der Außenseiter, der ja so gerne noch einmal den Vereinspokal gewinnen würde, war bis dahin mit einem Minuspunkt belastet. Wolfgang Gerstner und Hartmut Metz hatten bis dahin alle Partien gewonnen.
In einem spannenden Match, erst hätte Hartmut, dann Reinhard gewinnen müssen, wurde am Ende der achten Runde der Zähler geteilt. Reinhard Kühl musste deshalb alle anderen Partien von nun an bedingsungslos auf Gewinn spielen. Hartmut Metz verlor im ewig jungen Duell gegen Wolfgang einen halben Punkt. In der neunten Runde gab es dann ein Remis zwischen beiden. Reinhard hatte das Freilos.
Runde zehn sah einen blendend aufgelegten Reinhard Kühl. Unser einziges Ehrenmitglied hätte Wolfgang nur noch die Klippe hinab stoßen brauchen. Doch in einer gänzlich gewonnenen Angriffsstellung verlor Reinhard den Faden und opferte zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Wolfgang entkam und der Ex-Präsident war ausgeschieden.
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Metz - Gerstner
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Nun musste Hartmut als Favorit gelten. Er hatte erst einen Minuspunkt, während Wolfgang bei 1,5 stand. Ein Remis hätte Hartmut also gereicht. Doch die Zeitnot tat wieder ein Übriges - der bessere Blitzer, Wolfgang, behielt die Nerven und gewann das scheinbar hoffnungslos remisträchtige Turmendspiel nach einem schweren Schnitzer von Hartmut. Wolfgang konnte damit den Vereinspokal verteidigen. Beste Glückwünsche dazu!
Noch einige Anmerkungen zur Partie. Nachdem Schwarz relativ früh die Stellung ausgeglichen hatte, spielte Hartmut zu passiv. Wolfgang baute sich aktiv auf und hätte nach 25..Tc5?? mittels 26.Txf7! Txf7 27.Td8+ eine gewonnene Position erreichen können. Wolfgang glaubte aber auch mit 26.Td8 gewinnen zu können. Doch 28..Da5 machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Das Endspiel war plötzlich Remis. Nach dem verhängnisvollen Zeitnotfehler Kc5 - zum zweiten Mal spielte das Feld c5 in dieser Partie das Schicksal - gewann Wolfgang leicht. Die Nachwelt wird leider auf die gesamte Partie verzichten müssen, da wie gesagt die Zeitnot in dieser Phase einsetzte. Mit 33...a6 in Verbindung mit 34...Tb5 war die Partie für Hartmut Remis zu halten.
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Gerstner - Metz
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