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Das letzte Eisen

REO - Die Aera Hatz


Rochade Express, Nr. 46, Seite 8f, "Das letzte Eisen"
von Hartmut Metz

   Im mittelbadischen Pokal gingen ja diesmal nicht all zu viele Kuppenheimer an den Start. Mit Jochen Klumpp, Toni Stückl und mir durfte sich die Rochade aber durchaus Hoffnung machen, zum siebten Mal in Folge den Cup nach Kuppenheim zu holen. Doch Jochen und Toni erwischte es relativ früh. Derweil zog ich unbeeindruckt meine Kreise. Die Gegnerschaft war zwar nicht schlecht, aber durchaus schlagbar.

   Im Achtelfinale eliminierte ich Norbert Frühe (Hörden) mit meinem geliebten Metz-Angriff im Königsgambit (siehe Partie). Etwas schwerer wurde die Aufgabe gegen den Ottenauer Frank Miller, der sich eine ganze Weile zäh wehrte. Das Halbfinale verlief recht einseitig: Hubert Weßbecher (Durmersheim) opferte alsbald unbegründet eine Figur bzw. sah nicht, dass er diese nach einem Zwischenschach nicht zurück gewinnt. So siegte ich mit den schwarzen Knöpfen und treffe im Finale auf Andreas Barth. Der Bühlertäler eliminierte überraschend unser Mitglied Christian Bossert (Durmersheim). Das Endspiel konnte ich mit freundlicher Unterstützung meines Kontrahenten auf den 26. April verschieben, weil ich auf Grund anderweitiger Verpflichtungen an keinem anderen Freitag Zeit hatte.

   Für das badische Achtelfinale waren beide Finalisten qualifiziert. Diesmal trafen sich die 16 Teilnehmer auf der Sportschule Schöneck. Die ersten beiden Runden wurden an zwei Tagen abgewickelt. Zunächst begünstigte mich das Los: Gerhard Lieber (Niefern), den von der Ingo-Zahl her mit Abstand schlechtesten Teilnehmer, vermochte meinem Königsgambit nichts entgegen zu setzen. Erst drei Mehrbauern und dann Matt im 37. Zug waren die Folge. Ungleich schwerer gestaltete sich die Aufgabe gegen Peter Höpner, der beim Bundesligisten Kirchheim in der zweiten Mannschaft spielt. Mit den schwarzen Steinen kam ich nicht optimal aus der Eröffnung, weshalb ich ein Remis offerierte. Höpner nahm sofort an, so dass im Blitz die Entscheidung fallen musste. Zunächst waren zwei Partien angesetzt. Lospech und Schwarz ließen mich in einen Königsinder gehen. Mein Bauerngewinn erwies sich als positionell ungesund. Deshalb musste ich eine Figur für einen zweiten Mops spucken, um nicht gleich erledigt zu werden. So verteidigte ich mich zäh. Ausgerechnet als mein Kontrahent vor der Zeitüberschreitung stand und ich den dritten Bauern einbehielt, ließ ich meinen König im Schach stehen. Gott sei Dank bekam ich kein Nervenflattern. Mit Weiß zog ich die Sache konsequent durch - ein Remis hätte ja bereits das Aus bedeutet. Die nächste Gewinnpartie brachte nun die Entscheidung. Er wieder 1.Sf3 mit der Hoffnung auf einen Königsinder, in dem er sich wohl gut auskannte. Ich, nicht faul, 1..b5! gezogen, um 2.c4 zu unterbinden. Deshalb 2.e4 a6 3.d4 e6 4.Ld3 Lb7 und beide Seiten mussten die Züge selber finden, was mir recht war. Im gewonnenen Endspiel überschritt Höpner dann die Zeit. Da außer mir noch drei weitere starke Leute im Badischen Pokal-Halbfinale stehen, dürfte es mir schwerfallen, meinen Triumph von 1989 zu wiederholen. Jedenfalls versuche ich am 22. oder eventuell 23. Juni mein Bestes zu geben. Vielleicht haut's wieder hin. Es wäre zu schön, wenn der Wettkampf Analysator vs. Praktikator dann getrost Baden-Cup heißen könnte!











Metz - Frühe
Mittelbadischer Einzelpokal 1991

1.e4 e5 2.f4 d5 3.exd5 c6 Normal spielt Norbert so etwas nicht, deshalb war mir klar, dass Wolfgang und Konsorten ihn instruiert hatten. Sicher würde er darum ein Bauernopfer auf f6 versuchen. 4.De2! cxd5 5.fxe5 Sc6 6.Sf3 Lg4 7.Df2 Dc7 Neuerung, gleichwohl Wolfgangs Zug im Blitz. 8.Lb5! Besser als das bisher übliche d4, wonach f6 zu unklarem Spiel führt. 8...0-0-0 [ In Frage kommt 8...Lxf3 9.Dxf3 Dxe5+ 10.De2 mit besserem Endspiel.] 9.Lxc6 Dxc6 10.d4 f6 11.Lf4! Lxf3 12.Dxf3 Db6? 13.Dc3+! In höherem Sinne ist die Partie bereits entschieden. 13...Kb8 14.0-0 Ka8 15.a4! Leitet unverzüglich den Angriff ein. Schwarz vermag sich nicht recht zu wehren, da der Bauer auf e5 die Entwicklung nachhaltig hemmt! 15...g5 16.Lg3 Lg7 17.a5 De6 18.a6 b6 19.Dc7 Dd7 20.Dxd7 Txd7 21.Sc3 Mein Gegner kann sich trotz des Damentauschs nicht rühren, weshalb der Sieg leicht in meinen Schoß fällt. 21...h5 22.h3 h4 23.Lh2 fxe5 24.dxe5 g4 Verzweiflung. 25.hxg4 h3 26.gxh3 Txh3 27.Tad1 Erhöht nochmals den Quälfaktor, da die Stellung schlicht verstärkt wird. Die Ernte kann immer noch eingefahren werden. 27...d4 28.e6
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