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Metz - Wirth Verbandsliga Südbaden 1991
1.e4
d5
2.exd5
Sf6
3.c4
c6
4.d4
cxd5
5.Sc3
Über den Umweg Skandinavisch gelangte die Partie in den Panow-Angriff, ein Abspiel aus der Caro-Kann-Verteidigung.
5...Sc6
6.Lg5
Le6
An dieser Stelle überlegte mein Kontrahent schon eine ganze Weile. Dem entnahm ich, dass er die Theorie bereits nicht mehr kannte - ein beruhigendes Gefühl.
7.a3
Guten Mutes folgte ich meiner Partie gegen den starken Osnabrücker Zweitligaspieler Bode (Rochade Express Nr. 45, Seite 20), die ich mit Glanz und Glorie gewann.
7...Dd7
Bode zog damals 7..g6. Dd7 sieht seltsam aus, verschafft aber dem Turm das Feld d8. [ Untauglich ist noch 7...dxc4??
8.Lxf6
exf6
9.d5
mit Figurengewinn.]
8.b4
a6
9.Le2
Weiß muss sich sorgfältig entwickeln. So erlaubt 8.Sf3? die Entlastung Se4.
9...Td8
10.Lxf6!
Ich bin zum Handeln gezwungen: Nach Td8 droht 10..dxc4 11.Lxf6 exf6 12.d5 Dc7 und die Bauerngabel lässt die erhoffte Wirkung vermissen. [ Nur zum Ausgleich führt 10.c5
Se4!
11.Lf4
g6
12.Sf3
Lg7
13.h3
Um Lg4 zu verhindern. 13...0-0
]
10...gxf6?!
exf6 wirkt logischer und belässt Ihrer Majestät eine sichere Burg nach der Rochade.
11.c5
Lf5
12.Lf3
De6+!
Ein überraschender wie starker Zug. Ich hatte nur e6 erwartet. Jetzt tauscht Schwarz den weißfeldrigen Läufer.
13.Sge2
Lg4
14.Lxg4
Dxg4
Nach langem Überlegen kam ich zum Schluss, der schwarze Angriff sei trotz der offenen g-Linie nicht zu fürchten:
15.0-0
Tg8
16.g3
Lh6
17.Dd3
Tg6
18.Tab1
Diese langsame Vorgehensweise halte ich für stärker als das ungestüme [ 18.b5
axb5
19.Dxb5
Td7
] und ich benötige viel Zeit, um den Hebel a4, a5, a6 anzusetzen.
18...f5
19.f4!
Hemmt die schwarzen Aktionen und verhindert vor allem das drohende f4, f3.
19...Lg7
20.Sd1!
Mit der schlichten Idee Se3 und Einschlag auf f5.
20...Te6!
Te6 ist bedeutend stärker als e6, wonach Weiß einfach den Damenflügel aufrollt und Schwarz dem nichts entgegenzusetzen hat. [ Ulkigerweise kostet 20...h5
nach 21.Sf2
die Dame.]
21.Se3
Dg6!
Hält den Bauern indirekt gedeckt.
22.a4
[ 22.Sxf5?
Lh8!
23.Tbd1
Ansonsten kostet Tf6 den gefesselten Springer. 23...Txe2
24.Dxe2
Dxf5
]
22...Te4
23.Sc2
Td7
24.b5
axb5
25.axb5
Sd8
Weiß engt seinen Gegenüber erfolgreich ein, ohne Konterchancen zu gestatten.
26.Sc3
Te6
[ Die beste Möglichkeit ist vielleicht 26...Se6!?
Dies bringt allerdings nach 27.Sxe4
dxe4
28.Da3!
Sxd4
29.Sxd4
Lxd4+
30.Kh1
auch nicht viel ein.]
27.Ta1
h5
28.h4!
Te4
29.Kh2
Deckt g3, so dass die Dame nicht an den Bauern gebunden bleibt.
29...Dg4
30.Ta8
Das ist mein Spiel: Den Gegner und sein Opfer unbeachtet lassen, statt dessen wird er zusehends eingeengt.
30...e5!?
Ein Verzweiflungsopfer.
31.c6
bxc6
32.bxc6
Tc7
33.dxe5
Lf8
Traurige Notwendigkeit: [ Nach 33...Txc6
34.Dxd5!
und gegen das Matt auf d8 ist wenig zu erfinden.]
34.Dxd5
Le7
35.Td1
Te2+
36.Sxe2
Dxe2+
37.Kh1
Kf8
38.Txd8+
Kg7
[ 38...Lxd8
39.Dxd8+
Kg7
40.Df6+
Kh7
( 40...Kg8
41.Td8+
) 41.Dxf5+
Kg7
42.Dd3
mit Gewinn.]
39.Dd3
Dg4
40.Td7
Dh3+
41.Kg1
Lc5+
Ich erschrak, da ich die ganze Zeit nur irgendwelche dubiosen Läufereinschläge auf h4 beachtet hatte. Nur gut, dass genügend Material dazwischen ziehen kann.
42.Sd4
Txc6
43.Df3
Noch leichter siegt 43.Db3, da danach Te6 den Turm bindet.
43...Ta6
44.Dg2
Dg4
45.Kh2!
Kg6
[ 45...Dxd1?
46.Sxf5+
mit Damengewinn.]
46.Sb3
Lb4
47.T1d6+!
Wickelt in ein leicht gewonnenes Damenendspiel ab!
47...Lxd6
48.Txd6+
Txd6
49.exd6
Schwarz ließ nun sofort gierig
49...Dd1
folgen, um auf
50.Dd2
aufzugeben. 1-0
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