Wildbad wieder Reise wert |
Rochade Express, Nr. 51, Seite 10f, "Wildbad wieder Reise wert"
von Hartmut Metz
Wildbad war dieses Jahr wieder für mich eine Reise wert. Schon mehrfach durfte ich in dem Kurort Preisgelder einstreichen. Diesjähriger Höhepunkt nach einem zweiten und dritten Platz im Open: Rang vier im IM-Turnier (FIDE-Kategorie IV, ELO-Durchschnitt rund 2340, was in etwa Ingo 62 entspricht) zustande. In dem zehnköpfigen Feld peilten sieben Spieler die IM-Norm, die bei sechs Punkten lag, an, während die Titelträger wohl mehr Interesse am Preisgeld hatten.
Die Geschichte des Turniers ist schnell erzählt. Der Armenier Sergej Galdunts zerstörte alle Hoffnungen auf eine IM-Norm. In neun Partien verteilte der Großmeister-Anwärter sechs Niederlagen. Dummerweise erlitt auch ich meine einzige Null gegen Galdunts. Ich spielte an diesem Tag ziemlich schwach, ansonsten wäre ich vielleicht ohne Niederlage durch das Turnier gekommen. Was mich mehr als die Niederlage ärgerte: Gegen den Schweizer Ammann ließ ich den leichten Gewinn aus. IM Hartoch setzte ich ebenfalls mächtig zu, versäumte es aber auch in diesem Fall, den ganzen Punkt einzufahren. Die anderen fünf Remisen gingen alle in Ordnung.
Ich spielte eigentlich in diesem Turnier ohne die sonst üblichen Tiefen und geriet daher nie in große Verlustgefahr, sieht man einmal von der Partie gegen Galdunts ab. Spitz auf Knopf stand es höchstens noch gegen FM Peter Dittmar, weil wir uns einen heißen Kampf lieferten. Zwischenzeitlich hatte ich drei Bauern für starke Initiative geopfert, eroberte sie jedoch bis auf einen zurück. Nachher war das Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern leicht Remis zu halten.
Neben dem vierten Rang und dem Preisgeld, durfte ich noch ein paar ELO und Ingo einstreichen. Ich legte von 2255 wieder auf 2270 ELO zu und verbesserte die Ingo von 84 auf 77, was mir wesentlich standesgemäßer erscheint. Im Open siegte übrigens Großmeister Igor Naumkin souverän, obwohl er die erste Runde kampflos verlor! Unser Mitglied Hans-Peter Wenzel landete mit vier Punkten (oder waren es doch 3,5?) aus neun Partien im hinteren Mittelfeld.
Nach den vielen vertanen Chancen wollte ich in der letzten Partie unbedingt gegen Claude Mathonia gewinnen. Der Zähringer besaß zwar damals eine ELO von 2365, aber sein Spiel schien mir eher unsolide. Das wollte ich mit den schwarzen Steinen auch nachweisen, um die 50-Prozent-Marke zu erreichen.
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Mathonia - Metz
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