Chancenlos gegen Freiburg |
Rochade Express, Nr. 52, Seite 6f, "Chancenlos gegen Freiburg"
von Alexander Hatz
Insgeheim hatten wir uns gegen den Tabellenführer natürlich mehr ausgerechnet bzw. erhofft. Doch objektiv berachtet war wohl nicht mehr drin als bestenfalls ein 4:4. Obwohl die Freiburger ersatzgeschwächt antreten mussten und sogar ein 15jähriges Mädchen mitbrachten. Aber was heißt bei den Freiburgern schon ersatzgeschwächt? Immerhin verfügen sie über ein viel größeres Potetial als wir und haben mindestens doppelt so viele Spieler, die für die "Erste" in Frage kommen. Dafür wissen wir eben immer wer am Wochenende spielt: Das waren eben bisher immer die selben acht. So muss unser Mannschaftsführer nicht jedem einzelnen hinterher telefonieren. Auch unser Mitglied Axel Aschenberg fehlte bei den Gästen, weil er gegen seine alten Kameraden nicht spielen wollte. Nobel! Am Ende des Kampfes schaute er aber immerhin vorbei, um zu sehen, was seine alten Kameraden gegen die neuen ausrichteten. Leider nicht genug.
Die erste Überraschung gab es an Brett sieben, wo Jürgen Gersinska auf die 15jährige Nachwuchshoffnung der Freiburger traf. Diese zeigte sich genau vorbereitet und spielte die Eröffnung ziemlich schnell herunter. Das hat man eben davon, wenn man immer mit den selben Leuten am selben Brett antritt und so gut auszurechnen ist. Ganz im Gegenteil die Freiburger, bei denen man aufgrund des großen Kaders nie genau weiß, wer wann und wo spielt. Bald unter Druck gerieten Reinald und Ralf. Während bei Reinald seine nicht gerade üppigen Theoriekenntnisse dafür verantwortlich waren, war der Druck bei Ralf zeitlicher Natur. Schon bald stellte er das Ziehen ein und beschränkte sich gegen seinen anspruchslos spielenden Gegner aufs Nachdenken, denn schließlich liegt ein "Matt in fünf" ja immer in der Luft, man muss es nur finden. Das erste Remis steuerte dann Jochen bei, der in ausgeglichener Position die Friedenspfeife rauchte. Durch meinen Sieg gingen wir anschließend sogar in Führung. Ich überraschte meinen schon leicht unter Druck geratenen Gegner mit einem Läuferopfer, das er wegen baldigen Matts nicht annehmen durfte. Er entschied sich zunächst für ein Damenopfer, gab aber zwei Züge später auf (siehe Partie). Mittlerweile hatte sich Jürgen Gersinska mächtig zu wehren, konnte aber alle Klippen umschiffen und den Remishafen ansteuern. Unserer 2:1 Führung ließen die Gäste schnell den Ausgleich folgen. J.R. opferte beide Qualitäten, hatte sich aber verrechnet und musste bald die Segel streichen. Am vierten Brett wurde Toni erneut Opfer der Zeitnot. Gleiches wiederfuhr später auch Ralf, der zwar einen mächtigen Opferwirbel vom Zaun brach, aber seinen Gegner damit nicht beeindrucken konnte. Zwischenzeitlich konnte auch Reinald dem stetigen Druck nicht mehr standhalten und musste seinem Gegner den vollen Zähler überlassen. Als letzter Mohikaner war nun Hartmut verblieben, der beim Stand von 2:5 nur noch für sich und unsere Brettpunkte spielte. Trotz zäher Gegenwehr ließ er sich nicht zu einem Remis erweichen. Nach langem Kampf konnte er seinen Mehrbauern zum Sieg nutzen, womit er die sagenhafte Bilanz von 6,5/7 vorweisen kann. Trotz Hartmuts hervorragendem Spiel stehen wir mittlerweile auf dem achten Platz und somit im nächsten Spiel vor einem Pflichtsieg, wollen wir uns nicht schon in die Landesliga verabschieden.
Einzelergebnisse: Hartmut Metz 1, Alexander Hatz 1, Jochen Klumpp ½, Toni Stückl 0, Reinald Kloska 0, Jürgen Raub 0, Jürgen Gersinska ½, Ralf Gantner 0
Hier nun die Partie vom 2. Brett:
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Hatz - Becker
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