Startseite Rochade Kuppenheim

Einzelkritiken der "Ersten" und "Zweiten"

Jubiläum


Rochade Express, Nr. 53, Seite 12f, "Hartmut eine Klasse für sich"
von Alexander Hatz

   Allerhöchstens als durchschnittlich kann man die Leistung der ersten Mannschaft in der vergangenen Saison bezeichnen. Genau das spiegelt auch die Abschlusstabelle der Verbandsliga wieder. Mit 9:9 Mannschafts- und 36 Brettpunkten rangiert die Rochade auf dem sechsten Platz. Das sind genau 50% aller möglichen Punkte. Überhaupt scheint die 50%-Grenze immer mehr das Maß aller Dinge zu werden. Wo in der Verbandsliga früher immer höchstens ein bis zwei Spieler knapp darunter blieben, sackten die Erfolgsquoten in den beiden vergangenen Jahren gnadenlos ab. Beschränkte sich die Seuche im Vorjahr noch auf die hinteren vier Bretter, so befiel sie heuer auch den Rest des Teams. Nur zwei Spieler, nämlich Jochen und Hartmut, schafften den Sprung über die 50%-Hürde, letzterer mit 89% ziemlich deutlich. Womit wir, abgesehen vom Klassenerhalt, beim einzig Erfreulichen dieser Saison angekommen wären.

   Brett 1: Hartmut Metz 8/9 (l x kampflos)
Was sich an den arbeitsfreien Tagen der letzten Saison schon andeutete, setzte sich in diesem Jahr konsequent fort. Ein ohne Zeitdruck aufspielender Hartmut kann mit Leichtigkeit sämtliche Spitzenbretter der Verbandsliga in Schach halten. Und nicht nur das: Seine sagenhafte Bilanz zeigt, dass er hie und da auch mal ein Matt findet! Ein traumhaftes Ergebnis. Viel mehr ist kaum zu sagen, die Zahlen sprechen für sich!

   2.rett 2: Alexander Hatz 3,5/9
Ganz klar: Ich habe auch schon bessere Tage gesehen. Genau genommen eigentlich nur bessere Tage. Nicht einmal in meiner allerersten Saison in der Kreisklasse II war meine Bilanz schlechter. Zwar muss man auch sehen, dass meine Gegner nicht die schlechtesten waren, was mich deshalb auch nur einen Ingo-Punkt kostete, doch bei aller Bescheidenheit sollte ich mit meinen Möglichkeiten schon zwei Pünktchen mehr holen können. Die hatte ich nämlich auch auf dem Brett, wie die Partien gegen Dreisamtal und Konstanz beweisen.

   Brett 3: Jochen Klumpp 5/9
Wie schon in den Vorjahren, konnte Jochen auch heuer mit einer soliden Leistung überzeugen. Nach einem miserablem Start war er in den letzten sechs Runden nicht mehr zu bezwingen und beendete die Saison als zweitbester Scorer. Dürfte auch in der nächsten Runde zu den Spielern zählen, auf die man sich getrost verlassen kann.

   Brett 4: Toni Stückl 3,5/9
Das Ergebnis dieser Runde beweist eindeutig gegen welchen Gegner Toni am meisten zu kämpfen hat: Bruder Zeitnot. Ohne diesen lästigen Kameraden waren die 50% für ihn überhaupt kein Problem - egal an welchem Brett. Dass er weiter vorne besser aufgehoben ist, ist offensichtlich. Schließlich holte er an den hinteren Brettern früher auch kaum mehr Punkte. Dies zeigte sich vor allem gegen Dreiländereck, als er die in sieben Runden zuvor ungeschlagene Malachowski bezwang.

   Brett 5: Reinald Kloska 4,5/9
Auch für ihn gilt: Am besten ist er weiter vorne aufgehoben. Allerdings hat dies hier andere Gründe. Bei Reinalds Spielanlage muss der Gegner die Initiative ergreifen und etwas riskieren. Aus diesem Risiko schlägt Reinald das meiste Kapital. Gegen einen Floh am achten Brett, der selbst nur ein Remis im Sinn hat, wird dies kaum gelingen, denn bei beiderseitig anspruchslosem Spiel kann die Partie nur einen friedlichen Ausgang nehmen. Immerhin sicherte er mit seinem "Gummiwandschach" der Mannschaft die wichtigen Punkte und steuerte zu jedem Mannschaftserfolg seinen Teil bei.

   Brett 6: Jürgen Gersinska 4,5/9
Von ihm hatte mancher sicher mehr erwartet. Dies war auch kaum verwunderlich, sorgte er doch zum Ende der letztjährigen Runde beim Badischen Schachkongress für beträchtlichen Wirbel. Immerhin spielte er ständig mit den schwarzen Klötzen, obwohl er auch so schon deutlich mehr punktete. Oder war grade dies sein Handicap? Vielleicht hat es sich doch schon herumgesprochen, an welchem Brett man unseren Jürgen stets findet. Ein Indiz hierfür wäre vor allem die Partie gegen Freiburg, als er gegen eine top vorbereitete 15-jährige um ein Remis kämpfen musste. Trotz allem: 50% sind nicht schlecht, und auch Jürgen holte, ebenso wie Reinald, einige wichtige Zähler.

   Brett 7: Jürgen Raub 4,5/9
Schien nach 4/6 eine hervorragende Saison zu haben, doch am Ende kam er schwer unter die Räder. Sein altes Manko: Macht aus seinen guten Stellungen nach der Eröffnung zu wenig Zählbares. Umso bedauerlicher, spielte er doch immer mit Weiß.

   Brett 8: Ralf Gantner 2,5/9
Für mich die Enttäuschung der Saison. Bei seiner Spielstärke kann Ralf mindestens doppelt so viele Punkte holen. Er war seinen Gegnern oft haushoch überlegen, um dann in Zeitnot wieder alles weg zu werfen. Ralf sollte nicht ständig nach einem Zug suchen, der sofort gewinnt, den gibt es nämlich so oft und lange wie er ihn sucht,gar nicht. Mit einer etwas besseren Zeiteinteilung wäre ihm schon sehr viel geholfen.


Rochade Express, Nr. 53, Seite 14f, "Der Meister unter der Lupe"
von Uwe Gantner

   Konnte die "Zweite" ihre Erwartungen in den letzten Jahren nicht erfüllen, so gelang heuer der heiß ersehnte Aufstieg in die Bereichsklasse. Mit diesem Erfolg konnte jedoch nicht gerechnet werden, da die beiden Ralfs (Ralf Gantner in der Ersten, Ralf Wendelgaß ging zur Caissa noch Rastatt) uns den Rücken kehrten. Lediglich Dietmar Wendelgaß verstärkte unser Team, so dass wir mit einem Platz im gesicherten Mittelfeld vor Rundenbeginn zufrieden gewesen wären. Doch nun zu den Ergebnissen:

   BBrett 1: Reinhard Kühl 7/9
Unser Ehrenmitglied erspielte die meisten Punkte in der abgelaufenen Runde und war somit bester Spieler der "Zweiten". Er opferte zwar meistens früh eine Figur , konnte jedoch somit seine Gegner überraschen und den vollen Punkt einheimsen. Lediglich gegen die routinierten Ackermann und Repac musste er diese Spielweise mit einer Niederlage quittieren.

   Brett 2: Dietmar Wendelgaß 4,5/9
Dietmar konnte wieder reaktiviert werden und ließ phasenweise sein Können aufblitzen. Mit den erzielten 50% wird er nicht zufrieden gewesen sein, denn seine Verlustpartien waren häufig aufgrund der aufkommenden Zeitnotphase zustande gekommen. Sollte er jedoch die Zeit in den Griff bekommen, so dürfte er in der neuen Runde wieder zu den eifrigsten Punktesammlern gehören.

   Brett 3: Kai Götzmann 6/9
Kai spielte überwiegend mit den schwarzen Steinen und entwickelt sich zu einem zweiten Jürgen Gersinska. Mit der skandinavischen Eröffnung überraschte er des öfteren seine Gegner, und es bleibt zu hoffen, dass er seine Leistung weiter stabilisieren kann. Kai war zuweilen der einzige Spieler, der noch Spielende nicht sofort nach Hause musste. Wenn man weiß, was für gute Baguettes es in der Rheinau gibt, so ist es schade, dass nicht mehr Mannschaftsmitglieder von dieser Köstlichkeit nach Spielschluss Gebrauch machen.

   Brett 4: Uwe Gantner 5,5/9
Ich war mit meinen erspielten 5,5 Punkten sehr unzufrieden, hatte ich doch im letzten Jahr noch 8/9 geholt. Ich verlor noch 763 Tagen wieder eine Mannschaftspartie in der "Zweiten", in der ich schon klar auf Gewinn stand. Somit muss ein neuer Anlauf gemocht werden, um 1000 Tage ungeschlagen zu bleiben. Durch dieses schwache Abschneiden und meine bevorstehenden Prüfungen, werde ich mich in der nächsten Runde ca. 2 oder 3 Bretter weiter hinten ansiedeln, um für die Mannschaft wieder der Punktegarant der vergangenen Runde zu sein.

   Brett 5: Dr. Günther Walz 2,5/4
Günther hatte aufgrund seines beruflichen Wechsels nach Mülheim (nicht bei Aldi, Herr Metz) nur 4 Einsätze zu verzeichnen und man merkte ihm die fehlende Spielpraxis an. Er erfüllte jedoch die Erwartungen und musste nur gegen Vimbuch (da spielte die ganze Mannschaft alles andere als meisterlich) eine Niederlage hinnehmen.

   Brett 6: Heribert Urban 6/8
Unser Präsident spielte wie in seinem zweiten Frühling und war noch Reinhard Kühl zweitbester Spieler der "Zweiten". Er spielte seine Gegner wie an seinen besten Tagen an die Wand. Durch dieses starke Abschneiden ist er für höhere Aufgaben in der "Zweiten" berufen, so dass ein Aufrücken um 1 bis 2 Bretter durchaus zu vertreten wäre.

   Brett 7: Jürgen Metz 4,5/7
Die Kuppenheimer Nachwuchshoffnung erfüllte in seinem ersten Jahr in der "Zweiten" die in ihn gesetzten Erwartungen. Durch sein ruhig angelegtes Spiel trug er manch wichtigen Punkt auf dem Weg zur Meisterschaft bei. Sollte er seine Spielstärke weiter steigern können, so wird die Reserve noch viel Freude an ihm haben.

   Brett 8: Wieko Wisnjik 3,5/5
Wieko konnte nach zweijähriger Abstinenz wieder zum Schachspiel überredet werden. In seinem Spiel sah man, dass er nichts von seiner früheren Spielfreudigkeit eingebüßt hatte. Er spielte manchmal zwar zu opferfreudig, doch lieber mit fliegenden Fahnen untergehen, als sich langsam zusammenschieben zu lassen. Weiter so Wieko!

   Die Ersatzleute:

Andreas Stahlberger 0,5/1
Andreas stand uns nur am ersten Spieltag in Gernsbach zur Verfügung und verhalf uns mit seinem halben Punkt zu einem gelungenen Saisonauftakt. Es bleibt zu hoffen, dass er nach dem Ableisten des Wehrdienstes seinem Hobby weiter nachgehen wird.

Hermann Hettich 1,5/2
Der reaktivierte Altmeister trug mit seinem sicher vorgetragenen Spiel wesentlich zum guten Abschneiden der Reserve und zum Nichtabstieg der "Dritten" bei.

Ralf Schubert 2,5/3 Ralf war mehr als nur Ersatz und erspielte sich das prozentual beste Ergebnis der Reserve.

Thorsten Jörg 1/2
Thorsten spielte nur zwei Partien, um dann der dritten Mannschaft im Abstiegskampf beizustehen.

Frank Unterseher 1,5/3
Frank entwickelt sich immer mehr zu einem sicheren Punktelieferant und sicherte uns den Aufstieg, als er gegen Ottenau II den theoretisch noch fehlenden halben Punkt zur Meisterschaft beisteuerte.

Frank Westermann 0/1
Frank verlor seine einzige Partie gegen einen Spieler, der vor einem Jahr noch an Brett 3 der Bereichsklasse Punkte sammelte.


REO - Jubiläum