Ende gut, alles gut |
Rochade Express, Nr. 56, Seite 32f, "Ende gut, alles gut"
von Hartmut Metz
Auf dieses Credo aus der Überschrift muss ich anscheinend derzeit meine Turnierleistungen beschränken. Mein Spiel erweist sich momentan als ziemlich schlecht, weshalb ich mehr Partien durch Kampf als durch Vermögen gewinne. In Wildbad lief es nach diesem Muster ab. Heuer sammelte ich zwar sechs von neun möglichen Zählern, doch sind diese mit den 50 Prozent, die ich im Vorjahr im IM-Turnier holte, nicht zu vergleichen. Gerade einen ELO-Gegner bekam ich zugelost und gegen den verlor ich auch noch. Dass es sich dabei um den amtierenden deutschen Seniorenmeister handelt, macht die Sache nicht erquicklicher.
Schon in den beiden Auftaktrunden mühte ich mich gegen zwei Kontrahenten, deren Ingo etwa das Doppelte der meinen betrug, ab. Den ersten Blattschuss versetzte mir anschließend Seniorenmeister Hoffmann. Gerade als ich mir in guter Position dachte "jetzt baut der alte Herr ab", gab er es mir, der alte Herr. Nach einer grausigen Partie - ich kannte mal wieder die Theorie nicht - mühte ich mich auf 3,5/5. Den Anschluss zur Spitze verpasste ich in einer weiteren Mißhandlung des königlichen Spiels. Die Punkteteilung gegen Edwin Bach (Karlsruher SF) ging hernach in Ordnung, hingegen ließ ich im achten Umgang die Möglichkeit ungenutzt verstreichen, mich an die Preisgelder heranzubringen. Nach diesem weiteren Unentschieden waren mit 5/8 alle Chancen hinfort. So ging es zum Abschluss lediglich um die Ehre und ein paar Ingo-Punkte. Die gute Partie gegen Sinz (Ebingen, INGO 91) stellte zumindest einen versöhnlichen Schlusspunkt dar - womit wir wieder beim Überschriftscredo wären.
DDas Turnier beherrschte der englische Großmeister Julian Hodgson (ELO 2 555). Er unterstrich seine derzeit gute Form - zuvor gewann er in San Bernardino, wenig später in München - mit acht Siegen in Folge. Erst in der Schlussrunde gestattete der souveräne und verdiente Turniersieger einem seiner Kontrahenten ein Remis. 8,5:0,5 Punkte lassen sich sehen.
Unser Mitglied Hans-Peter Wenzel kam auf 4,5 Zähler, wenn ich mich noch recht erinnere. Angesichts manch guten Gegners ein stattliches Ergebnis, das ihn um einige Ingo's nach vorne bringt. Der Durmersheimer befindet sich im Aufwind, wie er zuletzt auch beim Untergrombacher Open bewies.
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Sinz - Metz
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