Startseite Rochade Kuppenheim

Badischer Pokal dahin

Jubiläum


Rochade Express, Nr. 58, Seite 9f, "Badischer Pokal dahin"
von Hartmut Metz

   Es will der Rochade einfach nicht gelingen, in einer Saison Pokal und Meisterschaft zu erringen. Nachdem wir schon auf mittelbadischer Ebene gegen Sasbach stolperten, misslang im Landeswettbewerb ebenfalls die Titelverteidigung. Ach wie schön war doch die Zeit, als wir uns noch Badischer Pokalsieger nennen durften. Das Gesetz der Serie schlug auch heuer erbarmungslos zu. Gewinnen wir unsere Auftaktpartie, holen wir den Badischen Cup. Diesmal erwischte es uns gleich wieder im ersten Spiel: 3:5 in Durlach. Zuvor waren wir allerdings kampflos gegen Bad Mergentheim ins Viertelfinale eingezogen. Die Kurstädter hätten wie im Vorjahr ohne ihre polnischen Profis auskommen müssen und verzichteten daher.

   Gegen den nordbadischen Verbandsligisten lief zunächst alles nach Plan. Ich schoss uns rasch in Führung (siehe Partie), Jochen Klumpp zog bald zum 2:0 nach. Seine Partie war recht hübsch, vielleicht können wir sie im nächsten Rochade Express nachreichen. Nach diesen Erfolgen an den Brettern eins und drei hätte uns bereits ein 4:4 zum Einzug in die Vorschlussrunde genügt. Danach sah es aber nicht aus - eher nach einem 6:2 oder noch höheren Kantersieg für uns! So genossen Jochen und ich eher sorglos die nächsten Stunden. Alexander Hatz stand etwas gedrückt, jedoch innerhalb der Remisbreite gegen den besten Spieler des Gastgebers. Nur Reinald hatte seine Stellung ziemlich verhunzt, dafür schien sein Gegner die Stellung nicht zu durchschauen. Dankenswerter Weise half ihm Reinald aber mit schlechten Zügen zusehends auf die Sprünge. "Spiel mir das Lied vom Tod" setzte langsam im Hintergrund ein (an dieser Stelle wären aufklappbare Glückwunschkarten mit besagter Melodie eine tolle Sache. Leider gibt es die nicht, weshalb wir sie auch nicht in diesen Rochade Express einlegen konnten).

   Nun, während also Charles Bronson langsam die Mundharmonika an seine Lippen setzte, begingen in aufkeimender Zeitnot die meisten Kuppenheimer lieber gleich Selbstmord. Reinald wurde schon erwähnt. Ihm folgte kurz danach Ralf Großhans. Ohne Bedenkzeit war er in interessanter Stellung nicht mehr Herr der Lage und musste die Waffen strecken. Ausgleich zum 2:2. Toni Stückl ließ in Zeitnot gute Gewinnchancen aus und durfte anschließend nicht mehr als ein Unentschieden erhoffen. Noch schlechter trug es Jürgen Gersinska vor. Statt in gegnerischer. Zeitnot die Stellung zu verkomplizieren - sein Kontrahent sah wahrlich nicht viel - tauschte er munter alle Figürchen raus, ohne dabei nicht zu vergessen, seinem Kontrahenten noch einen Mehrbauern in den Rachen zu stopfen. Dermaßen übel war Jürgen schon lange nicht mehr drauf.

   So bangten wir alle um Ralf Gantner, der für Urlauber Jürgen Raub ins Team gerückt war. Ralf begann stark, baute eine gute Position auf und kam wie gewöhnlich in Zeitnot. Sein Kontrahent raffte es da genauso wenig wie Ralf, weshalb der Zufall regierte. Dummerweise zog Ralf irgendwann seinen Springer auf ein falsches Feld anstatt mit einem Springerschach anschließend zwei Bauern und die Partie einzuheimsen. Nach dieser versäumten Gelegenheit zeichnete sich seine Niederlage ab. Da machte es auch nichts mehr, dass Alexander sein remisiges Endspiel verpatzte. Blamables 3:5 nach desolater Leistung.

   Einzelergebnisse: 1. Metz 1, 2. Hatz 0, 3. Klumpp 1, 4. Kloska 0, 5. Stückl ½, 6. Großhans 0, 7. Ralf Gantner 0, 8. Gersinska ½











Metz - Blosze
Badischer Mannschaftspokal 1993

1.e4 c6 2.d4 d5 3.exd5 Nach längerem Überlegen entschloss ich mich, den Panow-Angriff zu wählen. Anderes beherrsche ich auch nicht besser. 3...cxd5 4.c4 Sf6 5.Sc3 g6 Geht in eine Variante, die ich aus dem Fernschach in Erinnerung hatte. 6.Db3 Lg7 7.cxd5 0-0 8.Le2 Sbd7 9.Lf3 Weiß versucht die gegnerischen Figuren einzuengen. Dabei ist es wichtig, den d5-Bauern zu halten beziehungsweise später auf d6 zurückzugeben. 9...Sb6 10.a4 a5 Erzwungen, da der Nachziehende a5 unmöglich zulassen kann. Hernach behielte ich den d5-Bauern, ohne Kompensation einräumen zu müssen. 11.Sge2 Lg4 Eine von mehreren Möglichkeiten. Gespielt wurde auch schon Lf5 mit der Idee Ld3 oder Dd6 mit der Absicht Db4. 12.Lxg4 Sxg4 13.Lf4 Das schien mir genauer als [ 13.0-0 Sf6 14.Sf4 Dd6 nebst 15..Tfd8 und Rückeroberung des Bauern.] 13...Sf6 14.d6! Weiß muss verhindern, dass die schwarzen Springer ihr Idealfeld d5 erobern. Daher gibt man den Bauern auf d6 zurück. 14...exd6 15.0-0 An dieser Stelle blieb ich unschlüssig, ob ich vielleicht selbst d5 spielen sollte. Doch danach fielen Schwarz die Punkte c5 und e5 in die Hände. Da der Nachziehende schlecht den Bauern nach d5 vorschieben kann - mein Läufer ginge noch e5 und würde dort sehr stark - rochierte ich zunächst. 15...Sh5 16.Le3 [ Möglich war auch 16.Lg5 Dxg5 17.Dxb6 wonach sich Schwarz um seine Bauern kümmern muss.] 16...Tc8 17.Tac1! Gefiel mir am besten, da es eine raffinierte Falle stellt, sollte sich Schwarz mit dem Springer noch c4 trauen. Weiß steht so oder so überlegen. 17...Sc4?? Attackiert den Le3 - verliert aber Material. 18.Sd5! Schneidet dem Springer das einzige Rückzugsfeld ab und droht eine Kleinigkeit. 18...Sxe3 19.Txc8! [ 19.Txc8 Dxc8 20.Se7+ kostet wie alle anderen Varianten auch Haus und Hof.]
1-0




REO - Jubiläum