Spielerstatistiken |
Rochade Express, Nr. 64, Seite 11f, "Rezo und Ralf überragten"
von Hartmut Metz
Die vergangene Saison der ersten Mannschaft war natürlich keine berauschende. Die negativen Ergebnisse überragen eben bei Absteigern. Neben den meist schlechten Bilanzen unserer Cracks fällt vor allem die Zahl der eingesetzten Spieler negativ auf: Eine HerrenFußballmanschaft sozusagen plus eine Dame - am meisten Ruhe herrschte eigentlich in unserem Team stets dann, wenn wir komplett durchspielten oder maximal ein bis zweimal einen Ersatz benötigten. Das ist sicher auch am angenehmsten für die Reserve, bei der sich Kapitän Uwe Gantner beklagte. Allerdings konnte Uwe wohl kaum davon ausgehen, dass die beiden Jürgen die ganze Saison über in der "Zweiten" spielen. Neben der Punktebilanz führe ich zudem noch die DWZ-Performance an, die recht aussagekräftig in Bezug auf die Leistung in der Oberliga ist.
Ketino Kachiani-Gersinska (2162 - 2,5/5)
Keti blieb mit 1,5/4 (plus einem kampflosen Erfolg in Lampertheim) deutlich unter ihren Möglichkeiten, wie ihre Leistungszahl eindeutig belegt. Von dieser her hätte sie am Spitzenbrett wohl mindestens sechs Punkte holen müssen. Ich mutmaße, dass bereits ihr schlechter Auftakt gegen Rolf Schlindwein die Saison verkorkste. Was Keti kann, zeigte sie eigentlich nur gegen Heidelberg, wo sie sehenswert gewann.
Hartmut Metz (2243 - 3,5/9)
Für mein schlechtes Abschneiden gibt es mehrere Gründe. Zunächst mein miserables Spiel, das mich lediglich gegen den Heidelberger Kindsvogel sehenswert gewinnen ließ. Nachteilig wirkte sich auf jeden Fall aus, dass ich meist dann ans erste Brett vorrückte, wenn dort die schwarzen Steine auf einen Kuppenheimer warteten. So führte ich siebenmal die schwarzen Klötze und musste außerdem einmal mehr oder minder kampflos aufgeben, als wir gegen Bad Mergentheim ein 3,5:4,5 herausfeilschten. Als letzte von vielen Entschuldigungen führe ich an, dass ich gegen den Untergrombacher Pavel David, der alle Partien gewann, nur verlor, weil ich eine für mich bessere Stellung beim Stand von 2:4 auf Gewinn trimmen musste. Aber das ist eben Mannschaftskampf. Festzuhalten bleibt, dass ich weit unter Form agierte, wie die wenig wehrhaften Abstiche gegen Freiburg und Lampertheim belegen.
Rezo Kakabadze (2453 - 3/4)
Von der Performance her war Rezo unser total überragender Spieler. Außer durch sein starkes Schach besticht er durch seinen unbändigen Kampfgeist, von dem sich manch einer eine Scheibe abschneiden könnte. Remisgeschiebe kennt Rezo nicht, was seine vier entschiedenen Partien belegen. Mit ihm hätten wir in den entscheidenden Abstiegsduellen - vor allem gegen den heißen Mitkandidaten Eppingen - vielleicht noch das Ruder herumreißen können.
Kurt Busch (1772 - 0/1)
Kurt war nur einmal während seines USA-Aufenthalts zu einem Spiel da. Gegen Konstanz lief es nicht wie gewohnt, kann mangels Praxis vorkommen. Ich denke, dass wir in der nächsten Saison noch viel Freude an ihm haben werden.
Alexander Hatz (2097 - 3/9)
Alex, der am Anfang an Brett vier spielte, dann aber bis auf zwei vorrücken musste, lieferte ziemlich exakt jenes Ergebnis ab, das man von ihm mit Blick auf seine DWZ erwarten durfte. Allerdings verdarb er drei Partien gegen Waldshut- Tiengen, Donaueschingen und Freiburg 87, in denen er mehr hätte herausschlagen können. Ein Höhepunkt wäre sicher ein leicht zu realisierendes Remis gegen IM Wirthensohn gewesen. So aber vergab Alex eine deutliche Verbesserung seiner DWZ. Als symptomatisch werte ich seine sechs Unentschieden, ein Sieg blieb aus. Alex zeigte daher schon mehr.
Jochen Klumpp (2248 - 4,5/8)
Jochen gefiel mir in dieser Saison ausgezeichnet. Sein Spiel weist die erforderliche Aggressivität auf, die ihm sowohl mit Weiß als auch Schwarz Punkte beschert. Nur Eugen Kurz (Waldshut-Tiengen) vermochte unseren Mann, der meines Wissens zum ersten Mal seit vielen Jahren ein Spiel sausen lassen musste, zu schlagen. Um noch mehr Früchte seiner Denkarbeit brachte sich Jochen in den Begegnungen mit Donaueschingen und Lampertheim, wo er klare Gewinnstellungen nicht umsetzte. Wenn Jochen auch noch in solchen Endspielen den Killerinstinkt auspackt, traue ich ihm den Satz auf über 2200 DWZ zu.
Ralf Großhans (2220 - 5,5/9)
Neben Rezo zählt Ralf zu unseren Aktivposten. Zwei Siege und sieben Unentschieden sprechen eine deutliche Sprache. Zu Beginn der Saison spielte Ralf sehr elan- und phantasievoll. Nur gegen Schluss hatte ich ein bisschen den Eindruck, dass er auf Siegchancen verzichtete, um seine Bilanz ohne Niederlage zu retten. Jedenfalls zeugt sein Punktestand von einer tollen Saison an den Brettern vier bis sechs.
Matthias Menge (1938 - 2/9)
Lobenswert war Matthias' unermüdlicher Einsatz in allen Kämpfen. Leider verkrampfte er noch einem misslungenen Saisonauftakt zusehends. Deshalb versemmelte er die ein oder andere Partie. Das Glück ließ sich nicht zwingen. Matthias scheint mir sehr wechselhaft zu spielen. Sobald Probleme in seinem Kopf umherschwirren, kann er während einer Partie nicht abschalten. Kopf hoch, nächste Saison kann es nur besser werden.
Jürgen Gersinska (1935 - 2,5/8)
Unser "Mister-100-Prozent" hatte in dieser Saison mit einem besonderen Druck zu kämpfen: Seine Frau verfolgte skeptisch seine Partien! Ich stelle mir das sehr unangenehm vor, wenn der eigene Partner deutlich besser spielt und dann auch noch zuschaut. Ich beäuge deshalb grundsätzlich keine Partien meiner Freundin. Als Keti dann nicht mehr spielen wollte, erwachte Jürgen etwas aus seinem Dornröschenschlaf und ließ zuweilen alte Klasse aufblitzen. Sein exzellentes Ergebnis in Cattolica sollte ihm Auftrieb geben, so dass er in der neuen Saison wieder alle vom Brett fegt.
Jürgen Raub (2086 - 3/5)
Die wundersame Wandlung des Jürgen Raub: Nach seinem Angsthasen-Schach der vorherigen Saison tat ihm die Denkpause in der Reserve sehr gut. Mit 2,5/3 führte sich J.R. blendend in der Oberliga ein. Lediglich am letzten Spieltag ruinierte er sein Ergebnis noch etwas. Nichstdestoweniger zählte Jürgen zu den wenigen, die eine positive Bilanz haben und ziehen dürfen. Hoffentlich bleibt er nun weiter am Ball.
Toni Stückl (1677 0/3)
Toni machte sich auch heuer in der "Ersten" selbst fertig. Statt null Prozent hätten es auch 100 sein können! In Zeitnot warf er jedoch alle Partien weg. Manchmal muss man ihn ob seines starken und tiefsinnigen Spiels bewundern, manchmal kann man ob seiner Zeiteinteilung nur den Kopf schütteln. Den Zugspitzmeister ändert aber niemand mehr. Wahrscheinlich klopft Toni nächste Saison wieder weitaus stärkere Gegner her, so dass man sich fragt: Warum nur diese Schwankungen?
Reinald Kloska (2073 - 1/2)
Remis-Mann Reinald bleibt ein ewiges Mysterium oder heißt es Ministerium? Zwei Einsätze, zwei Unentschieden. 1/2 - mehr erwarteten wir nicht vom Meister des Abklammerns. Bravo Reinald!
Rochade Express, Nr. 64, Seite 13f, "Vizemeister unter der Lupe"
von Uwe Gantner
Wenigstens mit einem versöhnlichen Abschluss konnte ein Schlussstrich unter die verkorkste Saison gezogen werden. Sprach zwar unser RTL Jürgen Gersinska in seiner Einladung zum gemeinsamen Spieltag in Bohlsbach von einer sehr harmonisch verlaufenen Saison, so mag dies auf sein Privatleben zutreffen, doch nicht auf die vergangene Spielzeit. Genau zu dem Zeitpunkt, als unser Schlüsselspiel in BadenBaden anstand, fingen die Querelen in der ersten Mannschaft an, und wir mussten in der Folgezeit immer ein bis zwei Spieler abgeben. Was möglich gewesen wäre zeigt schon die Tatsache, dass wir in Bestbesetzung Lahr II mit 7,5:0,5 überrollten. Die Frage am Donnerstagabend vor dem Spieltag war nur die, wieviel Spieler wir diesmal an die "Erste" abgeben müssen. Desweiteren fanden bei mir auch keine Spieler Berücksichtigung, die sich zu schade sind, in der "Dritten" zu spielen und nur darauf warten, dass man als Mannschaftsführer auf Knien angekrochen kommt, um sie zum Spielen zu überreden. So muss jeder für sich seine Konsequenzen daraus ziehen. Ich zu meinem Teil werde in der nächsten Saison nur noch in der "Dritten" zur Verfügung stehen. Doch nach der Moserei nun zu etwas Erfreulicherem. Der Stamm der Mannschaft zeigte gute Moral und so mussten nur für die verwaisten letzten Bretter Ersatz gefunden werden. Nun zu den Einzelergebnissen:
Jürgen Raub (3/4)
J.R. überzeugte bei seinen vier Auftritten in der "Zweiten" und sammelte so das nötige Selbstvertrauen, um in der Oberüga bestehen zu können. Phasenweise entwickelte er einen Ehrgeiz, den man von ihm bisher nicht kannte. Bestes Beispiel war hier sein Sieg in Lahr nach fast sieben Stunden Spielzeit, bei dem ich 5½ Stunden zuschauen musste, da ich recht zügig gewonnen hatte.
Toni Stückl (4,5/6)
Unser Zugspitzmeister hatte in der Bereichsklasse nur einen Gegner zu fürchten: die Zeit. Vielleicht braucht er die Zuschauerunterstützung in der Zeitnotphase (wie in Bohlsbach, als rund 20 Schachspieler sein Brett säumten), um sein bestes Schach zu spielen. Die Antwort gibt er uns bestimmt in der neuen Saison.
Reinald Kloska (5,5/7)
Reinald wurde in den ersten vier Runden seinem Ruf als Remiskönig gerecht. Was danach folgte, lässt sich normalerweise nicht in Worte fassen. Ich versuche es trotzdem. In der nächsten Partie überrollte er Robert Sutterer (Baden-Baden) bereits nach 25 Zügen. Dieser Sieg sprach sich bis nach Gernsbach und Griesheim herum, die unseren besten Spieler am ersten Brett leerlaufen ließen.
Reinhard Kühl (6/9)
Unser Ehrenvorsitzender war einmal mehr der eifrigste Punktesammler der Reserve. Trotz oder gerade wegen seiner unkonventionellen Spielweise zieht er noch die meisten Gegner über den Tisch.
Ralf Gantner (3/9)
Die große Enttäuschung der Saison. Er konnte seine gewinnträchtigen Stellungen nicht in Siege verwerten, sondern vergeigte sie in Zeitnot noch zum Verlust. Bei etwas besserer Zeiteinteilung waren noch einige Punkte drin gewesen. Man muss ihm jedoch zugute halten, dass er mit seinem Remis (trotz gewonnener Stellung) gegen Ottenau die Vizemeisterschaft sicherte.
Uwe Gantner (5,5/8)
Trotz der 5,5 Punkte kann ich mit meiner Leistung nicht zufrieden sein. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen Turm einfach stehen ließ. Es ist eigentlich schade, sich so mit einer Niederlage aus der zweiten Mannschaft zu verabschieden. Nächstes Jahr kann es in der "Dritten" nur besser werden.
Ralf Wendelgaß (3,5/8)
Ralf saß oft gelangweilt am Brett, um hier und da mal einen Zug aufs Brett zu werfen. In der Form von Hastings hätte er sicherlich drei bis vier Punkte mehr geholt. Lediglich gegen Annette Busch (Durmersheim 11) war er hellwach.
Kai Götzmann (4/9)
Für Kai war es sicherlich das schlechteste Mannschaftsergebnis in seiner noch jungen Schachlaufbahn. Anzumerken wäre noch, dass er immer die schwarzen Steine führte. Ich bin mir aber sicher, dass dieses Ergebnis nur ein einmaliger Ausrutscher war und er nächstes Jahr wieder zu den Punktegaranten der Reserve gehören wird.
Unsere Ersatzspieler:
Jürgen Gersinska (1/1)
Absolvierte seine Pflichtaufgabe mit Bravour.
Dietmar Wendelgaß (3/4)
Dietmar stellt immer eine Verstärkung für die zweite Mannschaft dar, und es bleibt zu hoffen, dass er in der nächsten Saison an allen Spieltagen zur Verfügung steht.
Markus Hirn (1/2)
Es freute mich besonders, dass unser Newcomer seinen ersten ganzen Punkt im Spiel gegen den erfahrenen Ottenauer Manfred Merkel einheimste, obwohl er am Ende glücklich zustande kam. Aber nur mit Siegen kann man sein Selbstvertrauen steigern. Theoretisch kann ihm eh niemand das Wasser reichen.
Hermann Hettich (0/1)
Hermann spielte in seinem einzigen Spiel gegen Gernsbach zwar glücklos, doch von seinem Ehrgeiz kann sich manch junger Spieler noch ein Scheibchen abschneiden.
Heribert Urban (0/1)
Unser Präsident merkte recht schnell, dass in der Bereichsklasse ein anderer Wind weht als in der Kreisk:asse II. Aber da war es schon zu spät.
Sabin Popa (1/1)
Sabin konnte aufgrund seiner beruflichen Inanspruchnahme nur gegen Griesheim mitwirken. Es zeigte sich aber, dass er am 8. Brett keine Gegner zu fürchten hat.
Wieko Wisnjik (0,5/1)
Wieko überzeugte zwar nicht in spielerischer Hinsicht, doch kämpferisch kann ihm keiner etwas vormachen. Bei häufigerem Trainingsbesuch wäre er wieder ein Mann für die Reserve.
Rochade Express, Nr. 64, Seite 15, "Topresultat für Waschek"
von Hartmut Metz
48 Siege (kampflose eingerechnet), zwölf Unentschieden und gar nur sechs Niederlagen lesen sich bei der Bilanz der dritten Mannschaft ausgezeichnet (siehe Statistik von Ralf Ehret auf der nächsten Seite). Dennoch verfehlte das Team das gesteckte Ziel, das Aufstieg lautete. Im entscheidenden Match gegen Ottenau II versagten die Nerven und gleich drei der sechs Einzelniederlagen mussten quittiert werden. Ausgerechnet Ralf Ehret, der mit zehn Einsätzen am häufigsten spielte, versemmelte in einem unseligen Bauernendspiel, das glatt für ihn gewonnen war, die Meisterschaft. 2,5:3,5 gegen statt 3;5:2,5 für Kuppenheim. Ralf war dann so von der Rolle, dass er nach herausragenden 7,5/8 mit einer weiteren Null lediglich 7,5/10 baute.
Die Krone als bester Spieler muss nach dieser Saison zweifellos Michael Waschek aufgesetzt werden. 7/7 sind kaum noch zu verbessern - außer er hätte noch öfters gespielt. Glänzend ebenso die 8/9 von Jürgen Metz, der ungeschlagen blieb und lediglich zwei Remis abgab. Nicht viel schlechter trumpfte Spitzenspieler Hermann Hettich auf, nur die Niederlage wegen einer Regelunkenntnis, die ihm ein Unentschieden gesichert hätte, verhinderte dieselbe Bilanz, die auch Jürgen aufzuweisen hat.
Mit zwei abgegebenen Punkten zählt man in dieser Kreisklassen-Saison schon zu den schlechteren Mannschaftsteilen. Diese ungewöhnliche Erfahrung machten Günther Walz und Heribert Urban. Dennoch sollte ihre Leistung mit der Note gut bewertet werden. Na ja, Heribert möchte ich aus erzieherischen Gründen vielleicht doch eher ein befriedigend verpassen. Unser Vorsitzender patzte nämlich ausgerechnet gegen Ötigheim II und Ottenau II, so dass wertvolle Mannschaftspunkte verloren gingen.
Die Aushilfsspieler - den Ausdruck Ersatzspieler möchte ich vermeiden, da Uwe Gantner und Ralf Wendelgaß Leihgaben der Reserve waren - brachten alle exzellente Leistungen. 14 Punkte aus 15 Partien sind famos! Um solch einsatzfreudigen Spielern wie Fritz Kolb häufiger Turnierpraxis zu verschaffen, sollte die Vereinsführung überlegen, ob in der neuen Saison nicht eine vierte Mannschaft in der Kreisklasse II starten sollte. Natürlich würde das hie und da zu Engpässen führen, dennoch wäre es einen Versuch wert. Wenn die "Vierte" ab und an kampflos oder mit nur vier Mann unterläge, wäre das auch nicht so schlimm. Negativ fiel mir in der Bilanz der "Dritten" auf, dass darin früher solch aktive Spieler wie Martin Merkel, Ralf Schubert, Wjeko Wisnjic oder Alexander Zlodi nicht zu finden sind.