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Ganz gut drauf in Vimbuch

Routine


Rochade Express, Nr. 68, Seite 16f, "Ganz gut drauf in Vimbuch"
von Alexander Hatz

Wie schon beim Dreikönigsblitzturnier konnten wir beim nächsten Blitzereignis in der Tullahalle erneut nicht in Bestbesetzung antreten. Hartmut musste nämlich seinen freien Sonntag auf den Verbandsspieltag legen und stand uns somit nicht zur Verfügung. So suchten Ralf, Jochen und ich zunächst vergeblich nach einem schlagkräftigen Mann fürs vierte Brett. Wäre da nicht ausnahmsweise Harald gewesen, der ja ein paar Tage in unserer Gegend weilte, um das Pokalfinale und das Verbandsspiel gegen Vimbuch zu bestreiten, hätten wir ernsthafte Probleme bekommen, vier Blitzwillige zu den Badischen Meisterschaften zu schicken. Zwar sträubte sich Harald zunächst und führte als Gegenargumente sein schlechtes Ergebnis von Umkirch ins Feld, doch wir ließen nicht locker, und so musste er schließlich einsehen, dass es für ihn kein Entkommen gab. Was wir allerdings gemacht hätten, hätte er, wie einige andere, auf stur geschalten und als Gegenargumente ein schlichtes "Nein!" präsentiert, das sei dahingestellt. Jedenfalls blieb dem Verein so die 100 DM Geldstrafe für das Nichtantreten erspart.

Etwas unschlüssig waren wir zunächst darüber, wie hoch wir die Messlatte für unser standesgemäßes Abschneiden legen sollten. In Bestbesetzung heißt des Ziel gewöhnlich "einstelliger Tabellenplatz" oder gar die Vorqualifikation für das nächste Jahr. Nach leicht daneben gegangenem Auftakt gegen Müllheim ließ es sich jedoch ganz ordentlich an. Nach sechs Runden standen dann schließlich vier Siege zu Buche. Darunter auch das 3½:½ gegen Sasbach und das 2½:1½ gegen Hörden. Doch schon im nächsten Derby gegen Bühlertal passierte uns der zweite Fauxpas. Jochen und Harald verloren - es sollte nicht mehr als ein 1½:3½ werden. Harald beschwerte sich danach erneut: "Meine Gegner spielen in der Eröffnung so schlecht. Sie lassen sich hier einen Doppelbauer machen, begehen dort einen positionellen Schnitzer..." Leider waren wir halt bei einem Blitzturnier und dort kommt es eben manchmal auch darauf an, nur schnell zu sein.

Jedenfalls ließen wir uns von diesem kleinen Ausrutscher nicht vom Weg abbringen, rappelten uns wieder auf und gewannen fünf der folgenden sechs Begegnungen. Unter den geschlagenen waren auch unsere Verbandsligakollegen aus Kehl und Lahr. Damit war auch der erste Teil einer wichtigen, stets einzuhaltenden Vorgabe erfüllt: Sieg gegen Lahr und am Ende vor den Ortenauern in der Tabelle! Der zweite Teil bereitete uns in der Folge kaum Sorgen, hatten wir nun zur Mittagspause doch schon mit 18:8 Punkten deutlich mehr auf dem Konto als Ralfs Heimatverein mit 12:46 am Ende des Turniers.

Das Mittagessen konnten wir uns ordentlich schmecken lassen, auch wenn der gute CS seinen Vereinskameraden Gerd Merkel mit den Worten "Du hast ja keinen Stil!" bestrafte, als dieser sich mit seinem Paar Wienerle zu "Raub & Co." gesellte. Auch der befürchtete, weil sonst übliche Einbruch nach der Pause blieb zunächst aus. Mit schöner Regelmäßigkeit wurden die "Schwachen" geschlagen und gegen die "Starken" verloren - große Überraschungen blieben aus. Hervorzuheben sind vielleicht die Unentschieden gegen Karlsruhe II, Bad Mergentheim und Untergrombach, am meisten aber bestimmt das 4:0 über Donaueschingen. So kam es, dass wir drei Runden vor Schluss mit 32:20 Zählern noch gut im Rennen um einen der acht Plätze waren, die die Vorqualifikation für das nächste Jahr bedeuten. Doch dann passierte es - meinen Kollegen ging die Luft aus. Die beiden nächsten Begegnungen gegen Post Karlsruhe und Konstanz gingen mit 1½ verloren. Zu meinem Sieg gesellte sich jeweils nur ein mageres Unentschieden. Da half es auch nichts, dass wir in der Schlussrunde noch Vimbuch mit 3½:½ von den Brettern fegten. Es reichte nur noch zum zwölften Platz.

Insgesamt dürfen wir aber trotzdem mit unseren Leistungen zufrieden sein. Ralf kam am Spitzenbrett auf ordentliche 50%, Jochen kann mit seinen 17/29 auch zufrieden sein, genauso wie ich mit meinen 21 Punkten, die mir in der Einzelwertung einen 14. Platz bescherten. Knapp unter 50% blieb "Notnagel" Harald mit 13½ Zählern - leider bewahrheitete sich seine zuvor ins Feld geführte Ausrede: "Ich bin kein Blitzer!". In der Abschlusstabelle sieht man, dass ein Ausrutscher weniger schon zu einem einstelligen Platz gereicht hätte, ganz zu schweigen von den 38 Mannschaftspunkten, die die Vorqualifikation bedeuteten...

Kleines Ärgernis am Rande: Das Team von Chaos Mannheim fiel mit steigendem Alkoholpegel gegen Ende des Turniers nur noch durch Herumpöbeln auf und wurde nach wiederholter Verwarnung folgerichtig aus dem Turnier ausgeschlossen.

Endstand Badische Blitzmannschaftsmeisterschaft 1995


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