Startseite Rochade Kuppenheim

Wenn ich mal Mannschaftsführer bin

von Robert Miklos, April 1999

zu den Schachtexten


   Da Reinald anscheinend keine Lust mehr hat, Mannschaftsführer zu sein, muß man sich demnächst nach einem neuen Mannschaftsführer für die glorreich aufgestiegene zweite Mannschaft umschauen. Wer wird es sein? Da die meisten schon anderweitig tätig sind (z.B. Jugendarbeit etc.) und ich in dieser Beziehung nichts vorzuweisen habe (und ich bin schon zu alt, um als Jugendlicher zu gelten), hatte ich das Gefühl, daß Reinald mich im Auge hatte als seinen Nachfolger. Grundsätzlich wäre ich ja bereit, allerdings müßten sich einige Sachen ändern. Ich habe meine neuen (naja) Ideen in der folgenden Liste zusammengefasst:

1. Absagen müssen zwei Wochen vorher schriftlich eingegangen sein. Ein glaubwürdiges Attest muß im Krankheitsfall vorliegen.

2. Am Tag vor dem Spiel ist Zapfenstreich um 20 Uhr.

3. Bei Auswärtsspielen muß jeder Spieler eine Woche vorher den Weg gefahren sein (wenn es sein muß, mit dem Fahrrad).

4. Am Spieltag ist um 6 Uhr Treffen, danach wird ein gemeinsames Jogging veranstaltet.

5. Das Spiellokal wird im Gleichschritt und singend betreten (man beachte die niederschmetternde Wirkung auf den Gegner).

6. Jeder Spieler bekommt für seinen Sieg eine Tafel Schokolade.

7. Ich werde mit "Schachmeister" angesprochen.

8. Die Mannschaftskameraden müssen fünf meiner Partien auswendig kennen und die berühmte Kombination gegen Döttling.

9. Bei Heimspielen wird ein Bild von mir in dem Spiellokal aufgehängt (oder ich, falls wir verlieren).

10. Ich will einen Chauffeur, jemanden, der die Figuren für mich zieht und die Züge aufschreibt und einen eigenen, bequemen Stuhl mit Kissen.

11. Ich will eine Praktikantin.

Fortsetzung folgt: Wenn ich mal Präsident bin ...

Überraschenderweise kam dieser Artikel vor allem bei Nicht-Schachspielern (und -innen) sehr gut an ...


zur Artikelübersicht