Rochade im deutschen Pokal weiterSouveräner 2,5:1,5-Sieg in Ludwigshafenvon FM Hartmut Metz, November 2005 |
Die Rochade Kuppenheim ist im deutschen Schach-Pokal in die Runde der letzten 32 eingezogen. Der badische Cup-Sieger bezwang im Duell der Oberligisten den SK 1912 Ludwigshafen souverän mit 2,5:1,5. Sowohl der rheinland-pfälzische Hausherr als auch der Gast mussten wegen Open-Teilnahmen auf mehrere Spieler verzichten. Bei der Schachgemeinschaft fehlten gleich drei der vier erfolgreichen badischen Finalteilnehmer - Hubert Schuh, Velimir Kresovic und Joachim Kick. Letzterer ist wie gewohnt in Bad Wiessee mit von der Partie, Schuh und Kresovic starten beim Open in Baden-Baden. Kuppenheim konnte aber immerhin auf Großmeister Ludger Keitlinghaus bauen, der auf die erste Runde im Turnier in Baden-Baden verzichtete und dort kampflos verlor!
Der Spitzenspieler der Rochade brachte die Rot-Weißen gegen Jens Mink in Front. Der 17-jährige Ludwigshafener verteidigte sich zäh. In einem Franzosen konnte sich Mink allerdings nicht den Übergang in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern erlauben, das mit nur einem Bauern weniger verloren gewesen wäre. In gegnerischer Zeitnot graste Keitlinghaus die feindlichen Bauern der Reihe nach ab, weshalb das Nachwuchstalent nach knapp vier Stunden die Waffen streckte. Für die 2:0-Führung sorgte Ralf Großhans. In einer einseitigen Partie inszenierte der Kuppenheimer gegen Markus Mandery praktisch ein Spiel auf ein Tor. In dem geschlossenen Franzosen besaß der 15-Jährige nur einmal die Chance, Gegenspiel zu inszenieren. Die verpasste Schwarz allerdings. Am Schluss nahmen die weißen Drohungen überhand, und Großhans strich am vierten Brett den vollen Zähler ein.
Das war für Hartmut Metz das Signal, auf Position zwei in ein Remis zum uneinholbaren 2,5:0,5 abzuwickeln. Gegen Jochen Bruch stand Metz, der vor fast einem Jahr an selber Stelle im deutschen Einzelpokal angetreten war, zwar kurz vor dem Sieg doch wegen des Spielstandes mied der Kuppenheimer mannschaftsdienlich jegliches Risiko gegen den FM und holzte mit einer sechszügigen Kombination bis auf jeweils einen Turm und vier Bauern alle verbliebenen Figuren radikal vom Brett. Danach besaß die Niederlage von Hans Wiechert nur noch statistischen Wert. Der Nachhilfelehrer war am dritten Brett gegen Stefan Johann, den nominell stärksten Ludwigshafener (DWZ 2200), aussichtsreich gestanden. Wiechert nutzte aber eine gute Möglichkeit mittels eines schwarzen Bauernvorstoßes nach f5 nicht. Letztlich fehlte dem Kuppenheimer ein Tempo, um ein Endspiel gegen zwei starke weiße Freibauern zu halten. Johann vollstreckte zum Ehrentreffer.
Der badische Pokalsieger hat sich nach dem Erfolg über den nominellen Außenseiter gleich als Ausrichter für die folgende Doppelrunde im deutschen Cup-Wettbewerb beworben. Ob die Rochade den Zuschlag erhält und welche drei potenziellen Gegner womöglich in die Knöpflestadt reisen müssen, steht noch nicht fest.
SK 1912 Ludwigshafen Rochade Kuppenheim 1,5:2,5.
1. Jens Mink (2095) Ludger Keitlinghaus (2544) 0:1
2. Jochen Bruch (2162) Hartmut Metz (2258) remis
3. Stefan Johann (2200) Hans Wiechert (2254) 1:0
4. Markus Mandery (1980) Ralf Großhans (2117) 0:1.
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Keitlinghaus,L (2544) - Mink,J (2095) [C02]
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Johann,Stefan (2200) - Wiechert,Hans (2254) [E48]
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Grosshans,Ralf-Michael (2117) - Mandery,Markus (1980) [C02]
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