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Prominenz in Frankfurt

Über 50 Großmeister bei den FCC

von Hartmut Metz

Frankfurt Chess Classic 2000


   Bei den Frankfurt Chess Classic trifft sich nicht nur die komplette Weltelite. Die drei Wettbewerbe Fujitsu Siemens Giants, Frankfurt Chess Masters und Ordix Open sahen allein 43 Großmeister am Start. Über 50 sind es, addiert man die Gäste hinzu, die die Wettbewerbe verfolgten. An erster Stelle sei Wolfgang Unzicker genannt. Der deutsche Altmeister und Vorkämpfer in den 50er und 60er Jahren wird morgen 75! Mit ihm bei den Chess Classic weilte sein Nationalmannschaftskollege Lothar Schmid, Karl-May-Verleger, Fernschach-Großmeister und Schiedsrichter bei hochkarätigen Wettbewerben. Nicht nur Bundestrainer Uwe Bönsch nahm an einer Sitzung des Deutschen Schachbundes (DSB) teil, auch seine Schützlinge Christopher Lutz, Jörg Hickl und Markus Stangl zeigten sich vor Ort. Ginge es nach den Erfolgen im Internet (zu "Schach im Internet" gab es auch einen Workshop), wäre Neu-Großmeister Roland Schmaltz als dreifacher Internet-Weltmeister ein Kandidat.

   Die Hälfte der Spieler im Fujitsu Siemens Giants brachte großmeisterlichen Beistand mit nach Bad Soden. Wie gewohnt ist Juri Dochojan Kasparows treuer Gefährte. Viswanathan Anand vertraut seit vielen Jahren Elisbar Ubilawa, der auch eine spanische Schachzeitung publiziert. Alexander Baburin managt und trainiert Alexander Morosewitsch. Der Wahl-Ire ist unter anderem auch durch seine Publikationen im Internet bekannt. Ruhm erntete dort zudem Daniel King, der beim Match zwischen Kasparow und dem Rest der Welt als Supervisor fungierte. Eines der Nachwuchstalente, die dabei mitspielten, war Elisabeth Pähtz. Nach ihrem zweiten Auftritt bei der Harald-Schmidt-Show reiste die 15-jährige Erfurterin nach Bad Soden. Zu King gesellen sich die fünf weiteren GM-Kommentatoren Vlastimil Hort, Helmut Pfleger - beide durch die TV-Sendungen einem breiten Publikum bekannt -, Klaus Bischoff, Stefan Kindermann und Eric Lobron.

   Hochrangige Vertreter des DSB sind Präsident Egon Ditt und Horst Metzing. Der eine spielte viele Jahre in der Bundesliga und hat mit fast 70 noch immer FM-Stärke. Metzing ist Geschäftsführer der DSB-Zentrale in Berlin, Chef der Europäischen Schachunion (ECU) und ein viel gefragter Schiedsrichter. Während er das Fujitsu Siemens Giants leitet, ist Sven Noppes Schiedsrichter des Frankfurt Chess Masters. In Deizisau gilt Noppes nicht nur als Mädchen für alles, sondern hat zudem ein schönes Turnier aufgebaut. Außer dass natürlich den vielen Helfern vom SC Frankfurt-West an dieser Stelle gedankt werden soll für die glänzende Organisation, muss besonders Conny Schmitt erwähnt werden. Sie übertrifft FCC-Boss Hans-Dampf-in-allen-Gassen-Walter Schmitt beinahe an Energie und Einsatz. Den zeigen überdies die "Lost Boys", Niek Verweiy und Mike Haazevoort, die die Zugübertragung von den Brettern auf die Großleinwände und Fernsehgeräte garantieren.

   Gewissen Kultstatus erreicht John Henderson, der für das beliebteste Internet-Magazin "The Week in Chess" (TWIC) von den FCC berichtet. Als Anands-Schatten gilt Arvind Aaron. Der Inder begleitet den in seiner Heimat einen Schach-Boom auslösenden Großmeister zu nahezu allen Turnieren dieser Welt. In Deutschland kennt ihn kaum einer, in Indien soll er jedoch ein berühmter Regisseur sein: Vijay Kumar dreht im Taunus-Tagungszentrum ein Porträt von Anand.


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