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Schacholympiade vor spannendem Finale

Sieben Sieger in Bad Wiessee

von Harald Keilhack, November 2002

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Nr. 4299 E. M. Hassberg
2. Preis Meredith Ty 1942

Schach-Aufgabe

Matt in zwei Zügen (6+6)


Die Lösung in der nächsten Ausgabe. Die Lösung der Mattaufgabe aus der vorherigen Ausgabe (Matt in vier Zügen):

 










Nr. 4298 Istvan Cseresnyes
Vasarnapi Ujsag 1860

 

1.Lh6! Sxa7 [1...Kd3 2.Dc5 Sd4 (2...Lxf1 3.Sc1+ Ke4 4.De3# ) 3.Dxd4+ Kc2 4.Sa1# ] 2.Td1 Se6 3.Td4+ Sxd4 4.Sc5#

 

   Angeführt von einem starken Kasparow (6 aus 7), diktiert Russland bei der Schacholympiade in Bled/Slowenien von Beginn an das Geschehen. Die 1½:2½-Niederlage gegen Ungarn in Runde Neun garantiert jedoch Spannung bis zum Schluss.

Die deutsche Auswahl startete mäßig mit meist nur knappen Siegen gegen schwächere Nationen und einer Niederlage gegen Weißrussland. Eine etwas glückliche Auslosung bescherte in der siebten Runde die Ägypter als Gegner, die Chance wurde mit einem 4:0 beim Schopfe gepackt. Eine echte Glanztat dann das 3½:½ gegen Tschechien in Runde Zehn, Deutschland darf jetzt nach dem überraschenden Silber von Istanbul 2000 gar wieder von einem Medaillengewinn träumen.

 










T. Luther - H. Sameeh
7. Runde D - Ägypten 4:0, Weiß am Zug

 

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 Sc6 6.Lg5 e6 7.Dd2 a6 8.0-0-0 Ld7 9.f3 Tc8 10.Sxc6 Lxc6 11.Kb1 Le7 12.h4 h6 13.Le3 h5 14.Lg5 b5 15.Ld3 Dc7 16.Se2 Lb7 17.The1 d5 18.e5 Sd7 19.Lxe7 Kxe7 20.f4 g6 21.Sd4 Sc5 22.Tf1 Tcg8 23.Tf3 Db6 24.Db4 Kd8 25.Le2 Sd7 26.Tc3 Te8 27.a4 bxa4 28.Dxa4 Sb8 29.Tb3 Dc7 30.Tdd3 Te7 Schwarz steht augenscheinlich schlecht. Das Schicksal ereilt ihn aber doch unerwartet, nämlich auf dem scheinbar gut geschützten Feld c6. Dort stellt sich Luther seinen Gegner für eine Springergabel zurecht: 31.Txb7 Dxb7 32.Tb3 Dc7 33.Txb8+ Dxb8 34.Sc6+ Kc7 35.Sxb8 Txb8 36.Dxa6 1-0

 

   Der Stand nach zehn von 14 Runden: 1. Russland 28½, 2. Ungarn 27½, 3.-4. England, Deutschland je 26, 5.-9. Georgien, Bosnien, China, Ukraine, Kroatien je 25 (136 Mannschaften).


   Das Open von Bad Wiessee (510 Teilnehmer!) gewann Konstantin Landa (Russland) mit 7½ aus 9 vor den punktgleichen Großmeisterkollegen Oratovsky, Malachow, Aronjan, Hertneck, Khenkin und Schmaltz. Hier eine Partie aus dem vorderen Mittelfeld, in der die Frauengroßmeisterin mit Weiß auf der g-Linie Matt gesetzt wurde:

 










D. Ciuksyte (Litauen) - F. Muster (Halle)
Bad Wiessee 2002, 7. Runde, Spanische Eröffnung/Jänisch-Gambit

 

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 f5 4.Sc3 Sd4 5.La4 Sf6 6.0-0 Lc5 7.d3 0-0 8.exf5 d5 9.Lg5 Lxf5 10.Sxd4 Lxd4 11.Sxd5 Kh8 12.Lb3 Dd7 13.Sxf6 Nach 13.Sc3 spielt Schwarz auf der f-Linie. Am klügsten war wohl die Rückgabe des Mehrbauern mit 13.Se3 Lxb2 14.Tb1 13...gxf6 14.Lh6 Lg4 15.Dd2 Tg8! 16.Lxg8 Txg8 17.Kh1 Weiß hatte bereits keine Verteidigung gegen ...Lf3 oder ...Lh3, "schuld" ist zuallererst der gefesselte f-Bauer. 17...Lf3 0-1 17...Lf3 18.gxf3 Dh3 19.Tg1 Dxf3+ nebst matt.

 

   Neuer Seniorenweltmeister wurde in Naumburg (Sachsen-Anhalt) der praktisch unbekannte 61-jährige Jusefs Petkewitsch aus Riga/Lettland. Petkewitsch siegte mit 8½ aus 11 vor den punktgleichen Kosanski, Klovans (Titelverteidiger) und Katalymow; auf den Plätzen die prominentesten der insgesamt 255 Teilnehmer: 6. Uhlmann (67 Jahre), 16. Taimanow (76 J.), 17. Unzicker (77 J.). Große Namen wie Kortschnoi, Spasski, Portisch, Larsen usw. bleiben der Veranstaltung nach wie vor fern.

Am 16./17. November steht das zweite Bundesligawochenende auf dem Programm. Stuttgart spielt in Bremen am Samstag gegen Emsdetten und am Sonntag gegen den Gastgeber SV Werder Bremen. Zumindest gegen den Aufsteiger SK Emsdetten sollten Punkte geholt werden.

In der 2. Bundesliga spielen am 17. November Schmiden (im Musikpavillon) - Pang und Bebenhausen - Kirchheim, für Schmiden bereits ein Schlüsselspiel im Abstiegskampf. Schon morgen geht die Oberliga in die 2. Runde mit Wolfbusch - Ditzingen, Böblingen - Pfullingen, Lindenberg - Stuttgart II, Marbach - Sindelfingen und Ulm - Tübingen.


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