Basler Verkehrsbetriebe Vizemeister in der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft (SGM) 2002von FM Christof Herbrechtsmeier, September 2002 |
Sehr erfolgreich für die BVB verlief die diesjährige Saison der SGM, den aus der Zeit des Schweizerischen Arbeiter-Schachbundes stammenden zweiten Mannschaftswettbewerb des Schweizerischen Schachbundes. Die Entscheidung um den Titel fiel an der zentralen Schlußrunde der 1. Bundesliga in Meggen (bei Luzern) denkbar knapp. Die mit den GM Cvitan und Nemet spielenden Niederrohrdorfer wiesen in der Endabrechnung nach dem 6 : 2 - Sieg gegen Musegg gerade mal einen halben Brettpunkt mehr auf als Basel, die Bern mit 5 ½ - 2 ½ bezwangen. Hätte Basel ebenfalls 6 : 2 gewonnen, wären sie Meister geworden, weil sie die direkte Begegnung mit 4 ½ - 3 ½ gewonnen hatten. Niederrohrdorf ist mit 11-3 Mannschafts- und 32 ½ Brettpunkten erstmals seit 1978 SGM-Meister; Titelverteidiger Wollishofen landete mit 5 MP abgeschlagen auf Rang 6. Sehr stark war diese Saison Winterthur mit IM Jenni am Spitzenbrett, mit 10 MP erzielte man die meisten Brettpunkte ( 34 ½ ). Absteigen muß als Achter der zweite Berner Verein, SW Bern ( 2 / 23 ½).
Überreichung des Pokals an den Mannschaftsführer BVB, Andre Stauffiger
Der Wettkampf am 21. September verlief äußerst spannend, erst nach 7 Stunden fiel in der Begegnung zwischen Niederrohrdorf und Gastgeber Musegg am dritten Brett zwischen Hofmann und Kaufmann die Entscheidung: Der Niederrohrdorfer konnte im Endspiel den Vorteil einer Qualität zum Sieg nutzen.
Der (hohe) Sieg von BVB über Bern mit 5 ½ stand bereits nach 5 Stunden fest. Zum Team der BVB zählt neben den laut Stauffiger so genannten "Schwaben" IM Lothar Arnold, Clemens Werner und Christof Herbrechtsmeier auch der Fernschach-Großmeister Matthias Rüfenacht sowie die talentierten Junioren Anton Allemann und Ralph Buss. Die meisten Einsätze verbuchten Zeljko Stankovic, Dorian Jäggi (mit +5 sehr erfolgreich) und Pascal Maeser. Auf mindestens zwei Einsätze kamen außerdem: Roland Schmid, Ruedi Staechelin und Peter Erismann.
Zum Verlauf des Kampfes BVB gegen Bern (mit aktuellen Zahlen der Schweizer Führungsliste): An Brett 1 kam Arnold (2350) mit Holländisch gegen Denoth (2138) in einer unspektakulären Partie über ein Remis nicht hinaus. Maeser (2218) erreichte am 7. Brett mit Schwarz und Bogo-Indisch eine gute Stellung; er leitete dann jedoch einen falschen Plan ein und wurde von Jakob (2142) taktisch überrumpelt. An Brett 8 konnte Jaeggi (2174) gegen Maurer (2065) keinen Vorteil erzielen, so daß bei einem wenig berauschenden Zwischenstand von 1 - 2 endlich Punkte eingefahren werden mussten:
Allemann (2253) und Rüfenacht (2393) spielten beide dieselben Züge im c3-Sizilianer; im 10. Zug wich Allemann ab, setzte seinem Gegner, den mit (2296) stärksten Berner Joel Adler, im 15. Zug eine Neuerung vor, was die Rochade verhinderte und schlußendlich gewann. Rüfenacht spielte eine remisliche Variante und brachte im 17. Zug ebenfalls eine Neuerung; sein Gegner Zimmermann (2131) verteidigte sich jedoch umsichtig, wonach ein Remis unumgänglich war. Bircher (2166) hatte eine schwierige Stellung und befand sich in hoher Zeitnot, als er gegen Herbrechtsmeier (2275) die Stellung öffnete, was zur baldigen Niederlage führte. Dasselbe Schicksal erlitt Gast (2198) gegen Clemens Werner (2302), er wähnte sich im 35. Zug auf der Siegerstrasse, übersah aber eine Kleinigkeit. Damit war ein 4 ½ - 2 ½ Zwischenstand erreicht, und Montoro (2229) war zum Schluß in dem Turmendspiel gegen Jost (2085) auf der glücklicheren Seite.
Fotoimprssionen:
Kaufmann (links) gegen Hoffmann
Das Team vom BVB (von links): Montoro, Werner, Jost und Gast
Matthias Rüfenacht
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Allemann,A (2253) - Adler,J (2296) [D03]
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Bircher,R (2166) - Herbrechtsmeier,C (2275) [D03]
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Gast,J (2198) - Werner,C (2302) [D03]
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Montoro,A (2229) - Jost,S (2085) [A06]
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Hofmann,M (2294) - Kaufmann,W (2216) [A40]
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