Zuletzt war die Schweizer Auswahl vor fünf Jahren in Lindau in dem 4-Länder-Turnier erfolgreich. Jetzt gelang dem jungen Team mit "playing captain" Hochstrasser erneut ein grosser Erfolg: Alle drei Kämpfe wurden deutlich gewonnen. Am ersten Tag wurde Württemberg mit 8-4 förmlich deklassiert, während Bayern mit 7,5-4,5 über Baden siegreich blieb. "Unglück in der Niederlage" kommentierte Mannschaftsführer Herbrechtsmeier diese Vorentscheidung, denn es hätten auch 2 Punkte mehr für die Gastgeber sein können. In dem schönen Saal der Pfullendorfer, dem "Haus der Begegnung", wurde deutlich, daß 26 Absagen doch nicht zu verkraften waren und die "alten Herren" überfordert schienen.

   Noch schlimmer kam es am Samstag. Baden, mit der nominell drittstärksten Mannschaft angetreten, wollte gegen die schwächeren Württemberger die theoretische Chance nutzen, aber nach 3 Stunden zeichnete sich eine deutliche Niederlage ab. Kurioserweise hätte es am Ende fast noch einen Sieg gegeben, aber das 6-6 spiegelt das Unvermögen beider Mannschaften gerecht wider. "Ich habe das Grauen gesehen" war meine Aussage aufgrund des Niveaus einiger Partien. Allerdings muß man anmerken, daß auch die verkürzte Bedenkzeit (30 Minuten für den Rest der Partie nach 40 Zügen) ihren Einfluß hatte. Die Schweizer bezwangen im vorgezogenen Finale Bayern locker mit 7-5, wobei die Schwarzsiege von GM Jenni am Spitzenbrett (gegen IM Renner) und Lötscher (gegen Eugen Kurz) wohl ausschlaggebend waren.

   Damit waren die Weichen gestellt. Beim traditionellen Blitzturnier am Abend siegte im Finale Gheng vor den punktgleichen Wippermann und Renner. Am Sonntag gab es dann für die favorisierten Schweizer einen ungefährdeten 7-5 Sieg über Baden, und mit demselben Ergebnis sicherte sich überraschend Württemberg noch den 2. Platz vor Bayern. Die besten Einzelspieler waren bei der Schweiz mit 2,5/3 Hochstrasser (Brett 9) und Zenklusen (11); bei Bayern Umansky (3), Maier (6), Kaiser (8) und Deglmann (10) sowie bei Baden Hofrichter (12). Die Einzelergebnisse der badischen Spieler: Siegel 1; Miltner 1,5; Arnold 0; Wippermann 2; Raupp 2; Boguslavskyy 0/1; Wegerle 1,5/2; Werner 1,5; Herbrechtsmeier 1; Metz 0,5; Scherer 0; Schneider 2; Hofrichter 2,5.

   Endstand: 1. Schweiz 6-0, 2. Württemberg 3-3, 3. Bayern 2-4 und 4. Baden 1-5.

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