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Eröffnungstheorie: Die Owen-Verteidigung 1.e4 b6

Kommentierte Schachpartie

von FM Christof Herbrechtsmeier, August 2003

zur Owen-Verteidigung

 










Studier,G (1878) - Paul,C (1886) [B00]
Landesliga Münstertal (9.7), 08.04.2001

1.d4 b6 2.e4 Lb7 3.Sc3 Will Weiss ein Gambit spielen, ist die Partiefortsetzung der richtige Zug! 3...e6 4.Sf3 Lb4 5.Ld3 Sf6 6.De2 d5 7.exd5 Sxd5 [ 7...Lxc3+ 8.bxc3 Sxd5 ( 8...Dxd5 s. Pt. 22) 9.De5! Df6 10.Dg3 h6 11.Ld2 ; 7...Lxd5?! und; das starke 7...Dxd5! wurden in Pt. 22 behandelt] 8.Ld2 [ 8.0-0!? Dieses Bauernopfer wurde bisher sehr selten gespielt, obwohl es m.E. aussichtsreich ist. Auch BDG-Experte Georg Studier riskiert es nicht! 8...Sxc3 9.bxc3 Lxc3 Mit den Bauern e5 und d7 gibt es dieses Gambit in einigen Partien, s. Pt. 20, Zug 8...Lxc3. Jetzt steht die weisse Dame schon auf e2, was nützlich ist 10.Tb1 ( 10.Lg5!? ) 10...Ld5 11.Lg5! Dd6 12.De3 mit Kompensation] 8...Sxc3 [ 8...Sf6 9.0-0-0! ] 9.bxc3 Le7 [ 9...Ld6 Hier steht der Läufer aktiver 10.0-0 Sd7 11.Tfe1 h6 12.Tad1 Df6 13.Le4 Lxe4 14.Dxe4 0-0 15.c4 Tad8 16.Dg4 Tfe8 17.Te4 Df5 0-1 Milasin,M- Lovric,B/Pula 1996/EXT 99 (35)] 10.0-0 Man kann den König auch in der Mitte lassen und mit h4 operieren; Beispiele: [ 10.Se5 0-0 ( 10...Lf6 11.0-0 Dd5 12.Lb5+! c6 13.Lc4 ) 11.h4 Lxg2? 12.Tg1 Ld5 13.Lxh7+ 1-0 Algaba,P- Bessis,S/AJEC-03IR corr 1988 (16); 10.h4!? Sd7 11.Th3 c5?! ( 11...Ld6!? Kovalev) 12.Tg3 1-0 Kovalev,A- Minasian,A/ Cappelle la Grande 1996 (24)] 10...Sd7 [ 10...0-0 11.h4!? nebst Le4] 11.Tfe1 Man kann noch die Züge a4/a5 einschalten [ 11.Se1!? mit dem Plan f4,f5; 11.Se5 0-0 12.f4 g6 ( 12...c5 ) 13.Lb5!? Neuerung ( 13.f5 Sxe5 14.dxe5 exf5 15.Kh1 Lg5 und Schwarz hat Vorteil 1/2-1/2 Schmidt,W- Scherer,M/ Mannheim 1990/GER (49)) 13...Sxe5 sonst kommt f5 14.fxe5 Kg7! und Weiss kommt nicht weiter] 11...0-0 12.Tad1 [ 12.Se5 Sxe5 ( 12...Sf6 13.La6!? ) 13.Dxe5 c5! ist ausreichend; 12.Le4 Lxe4 ( 12...Dc8 13.Tab1 Lf6 14.c4 mit leichtem Vorteil für Weiss) 13.Dxe4 Sf6 mit Ausgleich; 12.c4 Lf6 13.c3 ( 13.Tad1 ) 13...Te8 14.Lf4 Lxf3 15.Dxf3 e5 16.Lf5 g6 17.Lxd7 Dxd7 18.dxe5 1-0 Filipowicz,A-Fries Nielsen,N/ Esbjerg 1977/EXT 98 (53)] 12...Sf6 [ 12...c5 13.Se5 Sf6 14.Lg5 cxd4 15.cxd4 Lb4! ; 12...Lf6 13.c4 c5 14.c3 cxd4 15.cxd4 Lxf3 ( 15...Tc8 16.Lf4 Te8 17.Se5 De7 18.Dg4 1-0 Rotstein,A- Gawehns,K/ Recklinghausen 2001/CBM 83 ext (38)) 16.Dxf3 Lxd4 17.Lxh7+ Kxh7 18.Dd3+ 1/2-1/2 Scherer,H- Tvauri,I/Baden 1998/EXT 2002 (62)] 13.c4!? [ 13.Se5? Dd5 ; 13.Lg5 ist normal, mit der möglichen Folge 13...c5 14.Se5 cxd4 15.cxd4 Dd5 16.Df1 Dxa2 17.c4 und Kompensation für den Bauern] 13...Te8 [ 13...Lxf3 14.gxf3!? Te8 15.c3 c5 16.Lf4 ] 14.c3 Das Feld d5 ist jetzt unzugänglich, was aber nicht weiter schlimm ist. Schwarz öffnet die c-Linie und spielt gegen die "hängenden Bauern". Die Stellung ähnelt einer Variante aus dem Damengambit, allerdings sind dort die c-Bauern getauscht und zumeist noch ein Springerpaar vorhanden [ 14.Lc3!? Dd6 15.d5 exd5 16.Lxf6 Dxf6 17.cxd5 Lxd5 18.Lxh7+ Kxh7 19.Txd5 Lf8 20.Dd3+ g6 mit Ausgleich] 14...Dd6 [ 14...c5! ist genauer 15.Se5 Dc7 16.Lf4 cxd4 17.cxd4 Lb4 ] 15.Se5 Weiss hat leichten Vorteil 15...c5 16.Lg5 [ 16.Lf4! nutzt das gewonnene Tempo 16...cxd4 17.cxd4 Dc7 18.De3 Ld6 19.Dg3 Sh5 20.Dh4 g6 21.Lg5 Lxe5 22.dxe5 mit Angriff] 16...cxd4 17.cxd4 h6? [ 17...Dc7 ist richtig] 18.Lf4 Dc7 [ 18...Lf8!? 19.Dd2 Sh5 20.Dc2! ] 19.Lg3 [ 19.Sg6 wird jetzt mit 19...Ld6 pariert; 19.Sxf7 führt nur zu Zugwiederholung 19...Dxf4 20.Dxe6 Lf8 21.Sxh6+ Kh8 22.Sf7+ ; Besser ist 19.De3! - mit der offensichtlichen Drohung Lxh6 - 19...Lf8 20.Lc2! mit der Möglichkeit La4. Die Hauptdrohung ist jedoch Dg3, und auf Sh5 geht dann Dd3 20...Ld6 21.Lxh6 Lxe5 22.Dxe5 Dxe5 23.dxe5 gxh6 24.exf6 mit Mehrbauer und guten Gewinnchancen. ] 19...Ld6 20.Sg4 Sxg4 21.Lxd6 Dxd6 22.Dxg4 Tac8 1/2-1/2

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