Max und Moritz begeistern "Schach und matt setzen" Erstes Turnier der Schach-AGs am Samstag in Kuppenheim / Trainer Helmut Reefschläger nicht nur wegen der "gelernten Tricks" beliebt Von Hartmut Metz, 1. November 2009

Die Schüler scharen sich um das Schachbrett. Gebannt lauschen sie den Ausführungen ihres neuen Lehrmeisters Helmut Reefschläger. Der ehemalige Nationalspieler hat sich bereits nach wenigen Stunden an der Favoriteschule einen Platz in den kleinen Herzen erobert. "Der Trainer ist sehr nett", nennen Tobias Winkler und Moritz Hertweck unabhängig voneinander einen Grund, warum sie jeden Donnerstag (15.15 bis 16.45 Uhr) in die Schach-AG des Doktors der Mathematik strömen. Fachliche Gründe wissen die anderen zu nennen. "Er gibt uns die besten Tipps", hat bereits Jannis Kühn festgestellt. Der achtjährige Aaron Vogel aus der Klasse 3d der Oberndorfer Schule lobt den international erfahrenen Reefschläger ebenfalls: "Er zeigt uns sehr gute Tricks, und wir lernen viel."

Während Zweitklässler Max Graf es schon allein genießt, "Schach zu spielen", macht Moritz "matt setzen" am meisten Spaß. Diesbezüglich pflichten neben Tobias und Jannis auch Jonas Schlemmert und Luis Schmidt gerne bei. Die Königshatz über das ganze Brett lehrt Reefschläger zunächst mit wenigen Figuren wie Dame oder Turm, mit denen die Schüler das Matt leichter erzwingen können. Die Neunjährigen aus der vierten Klasse sind schon weiter und sehen den Nutzen des königlichen Spiels. "Mir gefällt am Schach, dass man dabei nachdenken muss", bekennt Christian Bühler. Tobias Ficks ergänzt: "Man muss sich gute Strategien überlegen." Ein Herz für die schwächste Einheit zeigt allein Alexander Herrmann. Den Neunjährigen faszinieren "die Bauern". Eine bereits philosophische Sichtweise, die den ersten großen Lehrmeister des Schachspiels im 18. Jahrhundert erfreut hätte. Der erfolgreiche französische Komponist Philidor formulierte vor mehr als 200 Jahren mit Blick auf die acht weißen und schwarzen Gesellen: "Die Bauern sind die Seele des Spiels!"

Aber nicht allein Reefschläger gewährt in Kuppenheim und den Ortschaften darum den Kindern Einblicke in die "Seele" des altehrwürdigen Spiels und in die Logik. Vor mehr als drei Jahrzehnten gründete Reinhard Kühl die Schach-AG an der Realschule. Sie bildete die Keimzelle für die Rochade Kuppenheim, die nach der Gründung 1979 rasch zum erfolgreichsten Schachverein der Region aufstieg und seitdem mehr als 100 Titel sammelte. Mit dem Verbandsligisten sind auch zwei weitere Schach-AGs verbandelt. Rochade-Mitglied Thomas Braun rief nach der in Rotenfels nun auch eine in Oberweier ins Leben. Der Andrang ist mit rund 20 Kindern zum Start schon enorm. Gleiches gilt für die AG in Bischweier, die Hubert Weßbecher unter seinen Fittichen hat.

Am Samstag lädt die Rochade alle Teilnehmer der fünf Schach-AGs um 14 Uhr (Anmeldung bis 13.50 Uhr) zu ihrem ersten Turnier in den Alten Kindergarten in Kuppenheim (Viktoriastr. 2, direkt neben der Kirche) ein. Die Teilnehmer aus Bischweier, Rotenfels, Oberweier und Kuppenheim können dank des Sponsorings der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau zahlreiche Pokale, Preise und Urkunden gewinnen. Der Spaß steht aber natürlich für alle im Vordergrund. Die Turnierleitung übernehmen Michael Lorenz und Thomas Braun.

Ex-Nationalspieler Helmut Reefschläger betreut seit diesem Schuljahr die Schach-AG an der Favoriteschule

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