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Grand ohne drei behindert OSC kaum

Baden-Baden vor Sprung an Bundesliga-Spitze / Fans bleibt wohl Duell der Weltranglistenersten versagt

Text und Foto von FM Hartmut Metz, Dezember 2007

 

Das kommt höchst selten vor: Dass die Topstars des Wochenendes nicht auf der Brettseite des OSC Baden-Baden sitzen. Bei den Bundesliga-Heimspielen könnte der SC Remagen die renommiertesten Schach-Großmeister stellen: Vor dem WM-Dritten Boris Gelfand (Israel) hat der OSC-Gegner vom Samstag (14 Uhr) sogar noch Wassili Iwantschuk gemeldet. Der Ukrainer eilte dieses Jahr von Turniersieg zu Turniersieg und schob sich dadurch bis auf Platz zwei der Weltrangliste vor.

Zum prestigeträchtigen Duell mit der Nummer eins, Viswanathan Anand, wird es jedoch angeblich nicht kommen. Der Weltmeister soll nach seinen zwei Auftritten in Bremen am vergangenen Wochenende fehlen. Dafür dürfte Peter Swidler nach seinem Weltcup-Aus wieder beim Aufstellungspoker eine Rolle spielen. Der aktuelle WM-Fünfte aus St. Petersburg ist durchaus in der Lage, Iwantschuk in Schach zu halten. Schließlich spielt der Russe konstanter als sein wankelmütiger Rivale aus Lemberg - und will auch seine seit Jahren haltende Serie ohne Niederlage für den OSC verteidigen.

Das zweite Duell am Sonntag (10 Uhr) mit dem Godesberger SK wurde ebenso verschoben. Am ursprünglichen Spieltag Ende November waren gleich acht Baden-Badener beim Weltcup beschäftigt. Mittlerweile ist es nur noch einer: Alexej Schirow trägt heute in Russland das mit 120 000 Dollar dotierte Finale über vier Partien gegen Gata Kamsky aus. Der US-Amerikaner hatte im Halbfinale Magnus Carlsen gestoppt. Das norwegische Wunderkind dürfte aber trotzdem wie Schirow für das Bundesliga-Wochenende abgesagt haben - gelegentlich muss der 17-jährige Carlsen ja auch noch zur Schule ...

Der Grand ohne drei (Anand, Schirow und Carlsen) wird allerdings kaum zu Punktverlusten der Startruppe führen. Mit "Schneider" sollte vor allem das morgige Aufwärmtraining ab 16 Uhr enden. Der OSC erwartet Reisepartner Turm Trier. Tritt der Aufsteiger im Gebäude von Sponsor Grenke-Leasing AG (Am Neuen Markt 2) wie zuletzt an, ist ein "Schneider schwarz", sprich ein 8:0, kaum auszuschließen. Schließlich haben sich im Bremer Weserstadion auch die vier deutschen OSC-Großmeister Naiditsch, Dautov, Schlosser und Döttling als Sieggaranten bewährt.

Unabhängig von der Höhe der auch gegen Remagen und Godesberg zu erwartenden Erfolge wird Baden-Baden am Sonntag neuer Spitzenreiter sein. Bei dann wohl 14:0 Punkten und drei Zählern Vorsprung vor Mülheim und vier vor Werder Bremen steht der nächste Titel des deutschen Meisters schon so gut wie fest.

Etienne Bacrot beim Ooser Mannschaftssimultan 2007
Etienne Bacrot und seine OSC-Kameraden
haben es ab morgen sicher etwas schwerer als beim Simultan
in der Baden-Badener Trinkhalle.


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