Schirow gewinnt für "falschen" ClubBaden-Badener Spieler überragt beim Europapokal - bei Ural SwerdlowskajaText und Bild von FM Hartmut Metz, 26. Oktober 2007 |
Der erfolgreichste Großmeister beim Schach-Europapokal gehört zu den Stammkräften beim OSC Baden-Baden - doch im türkischen Kemer ging Alexej Schirow ausgerechnet nicht für den deutschen Meister ans Brett. Der "Hexer von Riga" holte für Ural Swerdlowskaja am zweiten Brett beachtliche 6:1 Punkte, was einer Turnier-Performance von 2875 Elo entspricht. Diese Leistung liegt rein statistisch betrachtet um rund zehn Prozent über der, die der Weltranglistenerste Viswanathan Anand durchschnittlich mit seinen 2801 Elo erreicht!
Der später eingeflogene neue Weltmeister holte für Baden-Baden "nur" 2:1 Zähler. Weil auch ansonsten kein Ass des Ooser Schachclubs herausragte, gab das Sextett mit drei 3:3 zu viele Punkte in den sieben Runden ab. 11:3 Zähler reichten lediglich zu Platz vier hinter Linex Magic Merida (Spanien/13:1), Ural (12:2) und Tomsk-400 (Russland/11:3), das einen halben Brettpunkt mehr aufwies als der Topfavorit. Der deutsche Vizemeister Hamburger SK wurde mit 7:7 Zählern 28. unter 56 Mannschaften. Bei Baden-Baden überzeugte am meisten Peter Swidler, der einmal mehr in den Farben des OSC ungeschlagen blieb. Der WM-Fünfte nahm seinen Schlussschwung von Mexiko mit und sammelte in Kemer gegen starke Kontrahenten am ersten und zweiten Brett 3,5:1,5 Punkte. Gut schnitt auch noch der Rumäne Liviu-Dieter Nisipeanu (4,5:1,5) ab.
Heute beginnt in Berlin der Bundesliga-Alltag für die Kurstädter - dann wieder mit Schirow. Nicht nur deswegen gilt der Titelverteidiger als haushoher Favorit. Nur Superoptimisten bei der Konkurrenz können darauf hoffen, dem Star-Ensemble Platz eins streitig zu machen.
Nachstehend ein prächtiger Sieg Schirows beim Europapokal gegen Sergej Asarow.
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Schirow (2739) - Asarow (2586)
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Alexej Schirow