Aus dem Schatten auf Platz zweiNach Sieg im Duell der Jungstars muss Radjabow nur Aronjan Vortritt lassenvon FM Hartmut Metz, 24. August 2008 |
Die Jungstars stehen derzeit alle im Schatten von Magnus Carlsen: Der Angriff des 17-Jährigen auf die Führung in der Weltrangliste hat die Schach-Fans elektrisiert. Sollte Weltmeister Viswanathan Anand beim Turnier in Bilbao im September nicht zu schlecht abschneiden, muss sich der junge Norweger aber noch gedulden. Dass Carlsen auserkoren scheint, ihn auf dem Platz an der Sonne abzulösen, glaubt Anand selbst. "Jetzt fehlt nur noch, dass Magnus über Wasser läuft", hatte der humorvolle Inder unlängst geulkt.
Einen Rekord kann Carlsen aber nicht mehr brechen: den des jüngsten Großmeisters aller Zeiten. Während er den höchsten Titel des Schach-Weltverbandes FIDE im Alter von 13 Jahren und drei Monaten errang, schaffte dies Sergej Karjakin bereits mit zwölf Jahren und sieben Monaten. Der Ukrainer hat zuletzt etwas den Anschluss an seinen jungen Rivalen verloren, auch wenn er mittlerweile selbst die Nummer 15 auf der Welt ist. Gleiches gilt selbst für Teimour Radjabow, obwohl der einst zweitjüngste Großmeister mittlerweile auf Position sieben vorrückte.
Dass man mit ihm rechnen muss, unterstrich der Aserbaidschaner beim zweiten FIDE-Grand-Prix-Turnier. Im russischen Sotschi setzte sich der Armenier Lewon Aronjan mit 8,5:4,5 Punkten durch, Radjabow (8:5) belegte Platz zwei. Diesen spielte der 21-Jährige in der letzten Runde im direkten Duell mit Karjakin aus. Durch die Niederlage fiel der 18-Jährige mit 7:6 Zählern hinter Wang Yue (China) und Gata Kamsky (USA) auf Platz fünf zurück.
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Karjakin (2727) - Radjabow (2744) [B78]
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