Turnier verursacht tödlichen HerzinfarktRoza Lallemand stirbt nach französischen Schach-Meisterschaften in Pau / Bacrot gewinnt zum sechsten Mal den Titelvon FM Hartmut Metz, 31. August 2008 |
Etienne Bacrot hat seine beeindruckende Serie ausgebaut: Das ehemalige Schach-Wunderkind gewann erneut die französische Meisterschaft. Von 1999 bis 2003 holte der mit 14 Jahren einst jüngste Großmeister aller Zeiten fünfmal in Folge den Titel. Nach einer fünfjährigen Pause, die auch durch internationale Turnierverpflichtungen verursacht wurde, trumpfte Bacrot wieder auf.
In Pau sicherte sich der 25-Jährige, der in Deutschland für Meister OSG Baden-Baden ans Brett geht, die sechste gallische Einzel-Krone. Die Nummer 23 der Welt schloss das 13 Runden umfassende Turnier ebenso wie Maxime Vachier-Lagrave mit 8,5 Punkten ab. Im Stichkampf setzte sich Bacrot mit 1,5:0,5 durch. Platz drei ging an Laurent Fressinet (7,5) vor Christian Bauer, der mit sechs Punkten das Feld der Abgeschlagenen anführte.
Bei den Frauen lag Sophie Milliet einen halben Zähler vor Marie Leconte und Silvia Collas. Topfavoritin Almira Skriptschenko, die aus Moldawien stammende Ehefrau Fressinets, belegte nur Rang vier. Einen traurigen Nachklang erfuhr der Wettbewerb durch den Tod von Roza Lallemand. Die sechstplatzierte 47-Jährige beklagte nach dem anstrengenden Wettbewerb ihre "Müdigkeit" - und erlag einem Herzinfarkt.
Die schönste Kombination in Pau gelang Bauer in der achten Runde gegen Thal Abergel.
Eine fantastische Partie aus der Abstiegsrunde der ersten französischen Liga folgt noch nachstehend: Kamil Miton (Marseille Echecs) schlug mit einer selten schönen Kombination Cyril Marcelin (Noyon). Die Auswirkungen des Ergebnisses hielten sich für beide Teams in Grenzen - zu den Absteigern zählt dagegen das auch mit einigen Baden-Badener Bundesligaspielern bestückte elsässische Team aus Bischwiller.
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Marcelin (2510) - Miton (2620) [D80]
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