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Sympathischer kleiner Club holt Titel

SC Weitenung erstmals Meister in der Schach-Bezirksklasse

von FM Hartmut Metz, 11. Juni 2011

 

Der Schachclub Weitenung ist ein typischer kleiner Verein, von dem es in Deutschland zahllose gibt: Sportliche Erfolge sind in der 36-jährigen Vereinsgeschichte selten - dafür bestechen die Mittelbadener mit gutem Zusammenhalt. Den bestätigen vieljährige Mitglieder wie Adolf Pfeffinger, Hermann Hönig und Wolfgang Bodemer, die soeben vom Badischen Schachverband (BSV) zwei Goldene beziehungsweise eine Silberne Ehrennadel für 60-, 50- und 25-jährige Mitgliedschaft verliehen bekamen.

Zudem tat sich die sympathische Truppe um Vereinsboss Marcus Metz und seine Vorgänger Karl Eberle und Günther Hurle immer wieder als Organisatoren hervor. Im Mittelpunkt stehen die Weitenunger aber auch wegen ihres umtriebigen Webmasters: Gerhard Gorges hält die Klubseite aktuell und garantiert als früherer BSV-Pressereferent eine interessante Bezirks-Homepage, die in Mittelbaden kurz und prägnant als "Mibase" bekannt ist.

Die Weitenunger sind zwar schon zweimal in die Bereichsliga aufgestiegen - doch heuer gelang dies erstmals als Meister der Bezirksklasse. Mit 24 Punkten holte der SCW dank eines 4,5:3,5-Sieges über die favorisierte OSG Baden-Baden VI (22 Zähler) den Titel. Wesentlich trugen dazu die Spitzenspieler bei: Klaus Knopf ragte mit 7:2 Punkten am ersten Brett heraus. Ihm stand der seit Jahrzehnten zuverlässige Bruno Reck an Position zwei mit 6,5:2,5 Zählern kaum nach. In den Top Ten der Bezirksklasse findet sich überdies Wolfgang Bodemer dank einer 6:2-Bilanz. Zur Meisterschaft trugen überdies Günther und Bruno Hurle, Marcus Metz, Alfons Meier, Bernhard Peter, Michael Terlaak, Dieter Fiedler, Gerhard Gorges und Bertram Frietsch bei.

Die Weitenunger hoffen nun, sich langfristig auf badischer Ebene etablieren zu können: Der Nachwuchs, der unter anderem Platz sechs beim baden-württembergischen Schulschachpokal, erzielte, trumpft auch schon bei den Erwachsenen auf. In der Kreisklasse IV wurden die Acht- bis Elfjährigen Vizemeister.

Nachstehend eine sehenswerte Schlusskombination von Gorges. Dem Webmaster gelang in der Weitenunger Vereinsmeisterschaft ein überraschender Erfolg über SCW-Urgestein Reck.











Gorges,G (1508) - Reck,B (1830) [B15]
Vereinsmeisterschaft 2010/11 Weitenung, 30.12.2010

1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 e6?! [ 3...dxe4 4.Sxe4 sollte geschehen und Schwarz hat im 4. Zug mehrere Optionen wie Lf5, Sd7 oder Sf6.] 4.e5 c5 Jetzt ist eine Französisch-Variante entstanden - allerdings mit dem Nachteil, dass Schwarz ein Tempo durch c6 und dann erst nach c5 einbüßte. 5.Sf3 Sc6 6.Lb5 Ld7 7.Le3 Db6 8.dxc5 [ 8.0-0 ist natürlicher, da der Gegner anschließend ein kleines Entwicklungsproblem hat. Am ehesten ist dann wohl noch 8...Sh6 spielbar. 9.dxc5 Lxc5 10.Sa4 Dxb5 11.Sxc5 Sf5 12.Sxd7 Kxd7 13.a4 Da6 ( 13...Dxb2 14.Tb1 Da3 15.Txb7+ Ke8 erweist sich als gefährlich für den schwarzen König, der in der Mitte hängen bleibt.) 14.Te1+/= ] 8...Lxc5 9.Lxc5 Dxc5 10.Lxc6 Lxc6 11.Dd4 b6 12.0-0 Se7 13.Tfe1 0-0 14.Tad1 Sf5 15.Dg4 Se7? Schwarz zieht ohne Not den Springer von einem seiner Idealfelder zurück. [ 15...Tfd8 wirkt natürlicher.] 16.Sd4 Weiß nimmt das Idealfeld d4 nun gerne in Beschlag. 16...Tac8 17.Td3 Kh8 18.Th3 h6 19.Tee3 Sf5?? Der Zug wird für Sekunden auch von Programmen bevorzugt, weil er scheinbar Material gewinnt. Aber rasch erkennen die Elektronenrechner dann, dass es dafür nicht weit ist bis zum Matt ... [ 19...Db4 20.Thg3 ( 20.Teg3 Sg6 ) 20...Tg8 hält die schwarze Königsstellung problemlos zusammen. 21.b3 Ld7= ] 20.Sxf5! exf5 21.Dxf5?? [ Nach 21.Dg5! kann Reck aufgeben. Nur 21...Dxe3 zögert das Matt hinaus. ( 21...Kg8 22.Txh6 Tfe8 23.Tg3 Df8 ( 23...g6 24.Txg6+ fxg6 25.Dxg6+ Kf8 26.Dg7# ) 24.Dh5 g6 25.Th8+ Kg7 26.Dh6# ) ] 21...d4?? [ 21...De7 22.Df4 Kh7 23.Teg3 f5 24.Se2 Tce8 25.Sd4 Ld7 26.Sf3 Tc8 27.c3 Tc4 28.Sd4 erfreut den Nachziehenden auch nicht richtig, aber verteidigt sich weit zäher.] 22.Txh6+! Die zweite Gelegenheit zum tödlichen Angriff lässt sich Gorges nun nicht mehr entgehen. 22...gxh6 23.Df6+ Kh7 24.Th3 Gegen den Einschlag auf h6 nebst dem Matt auf h8 vermag Schwarz nichts mehr zu erfinden. 1-0



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