Vier Dresdnerinnen sind zu vielDamen-Bundesliga: Baden-Oos hadert mit 3:3 gegen deutschen Meistervon Hartmut Metz, Oktober 2002 |
Das nächste Mal spielen wir zu fünft, sparen Fahrt- und Übernachtungskosten und gewinnen trotzdem 4,5:1,5!", bemerkte Thilo Gubler nach dem ersten Bundesliga-Wochenende in Baden-Oos. Eine gehörige Portion Galgenhumor schwang in dieser Aussage des Schachclub-Teamchefs mit. Lief beim Saisonstart am Samstag beim 4,5:1,5-Sieg über den SSV Rotation Berlin fast alles nach Plan, ging am Sonntagmorgen gegen den Dresdner SC einiges schief.
Das 3:3 gegen den deutschen Meister wirkt nur auf den ersten Blick für einen Neuling passabel. Zum einen sind die Baden-Ooser mit ihrer kleinen Weltauswahl nominell deutlich stärker als die Sachsen. Zum anderen trat Dresden nur mit vier Spielerinnen an, weil die tschechischen Großmeisterinnen Jana Jackova und Petra Mazakova kurzfristig per E-Mail abgesagt hatten. Daraus resultierte jeweils eine 2:0-Führung für die Karlsruher SF, die am ersten Spieltag auf den Meister trafen, und auch für Baden-Oos. In beiden Duellen gelang Dresden aber noch jeweils ein erstaunliches 3:3.
Im Nachhinein erwies sich das rasche Remis nach acht Zügen von Ketino Kachiani-Gersinska gegen ihre Nationalmannschaftskollegin Elisabeth Pähtz als Fehler. Die Weltranglisten-18. ist momentan noch deutlich stärker als die talentierte 17-jährige deutsche Nummer zwei und besaß mit Weiß den Anzugsvorteil. Jekaterina Borulja und Europameisterin Almira Skriptschenko-Lautier, die gegen Berlin sensationell Brigitte Burchardt unterlegen war, hatten kampflos den Punkt eingestrichen. Nach einem Remis zwischen der Ooser Großmeisterin Tamara Klink und Tina Mietzner führte der Gastgeber mit 3:1 - doch die Matchwinner gegen Berlin, Jessica Nill und Iamze Tammert, gerieten unter die Räder. Tammert unterlag der U14-Vizeeuropameisterin Jewgenia Schmirina, und Nill wurde von Ulrike Rößler matt gesetzt.
Ketino Kachiani-Gersinska
Jessica Nill
Im zweiten Duell des Tages schlug Karlsruhe Rotation Berlin mit 4,5:1,5. Einziger Trost beim "Fehlstart" mit 3:1 Punkten ist für Baden-Oos, dass der schärfste Meisterschaftsrivale, Turm Emsdetten, ebenfalls patzte. Der durch Krankheit und den Weltcup in Hyderabad (Indien) geschwächte Topfavorit trat gegen Leipzig-Gohlis auch nur zu viert an und kam nicht über ein 3:3 hinaus. Das zweite Spiel gegen Allianz Leipzig gewann Emsdetten indes in Unterzahl mit 3,5:2,5!
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Mai - Kachiani-Gersinska
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Wagner-Michel - Borulya
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Heyme - Nill
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Tammert - Sonnenberger
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Nill - Roessler
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Shmirina - Tammert
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