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Dautov heuert bei Baden-Oos an

Deutscher Nationalspieler verstärkt Bundesliga-Aufsteiger

von Hartmut Metz, 27. April 2002

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   Der SC Baden-Oos hat auch die zweite Bundesliga ohne einzigen Verlustpunkt passiert. Absteiger Post SV Ulm sagte das für morgen angesetzte Spiel ab und entging somit einer Schlappe, für die der Meister aus der Kurstadt garantiert gesorgt hätte. In den sieben Begegnungen zuvor hatte das "Firmen"-Team der Grenke Leasing AG die Konkurrenz im Durchschnitt höher als 6:2 geschlagen.

   Da die vierte Meisterschaft in Folge zeitig feststand, konnte sich der Emporkömmling bereits nach Verstärkungen umsehen. Erster spektakulärer Neuzugang ist Rustem Dautov. Der 36-jährige deutsche Nationalspieler glänzte für Bad Godesberg am ersten Brett mit drei Siegen, acht Remis und nur einer Niederlage. Die Offerte von Baden-Oos kam nach Ansicht des Weltranglisten-50. "zur rechten Zeit", muss doch sein bisheriger Verein nach dem Verlust des Sponsors künftig kleinere Brötchen backen.

   Dass die Bäume im Oberhaus nicht in den Himmel wachsen, musste Teamchef Thilo Gubler im Fall von Joël Lautier erkennen. Der Weltranglisten-23. schien bereits in Oos an der Angel - doch die anderen Hechte im Bundesliga-Karpfenteich geben nicht klein bei. Der deutsche Meister Lübeck, der am Wochenende seinen Titel vor Dauerrivale Köln-Porz verteidigen will, schnappte den Franzosen dem neuen Gegner weg. Angesichts des engen Marktes mit nur noch wenigen Großmeistern aus den Top 100, die aus der EU stammen und damit nicht das auf drei Spieler begrenzte Ausländer-Kontingent belasten, ein Schlag ins Kontor. Die Platzhirsche Lübeck mit Decoder-Hersteller Galaxis AG im Hintergrund und die SG Porz, bei der der Kölner Immobilienkönig Wilfried Hilgert seit Jahrzehnten die Finanzen auf hohem Niveau hält, räumen das Feld nicht so leicht wie die weniger betuchte Konkurrenz in den unteren Klassen.

   Im entscheidenden Duell gegen den Tabellenzweiten SC Eppingen sorgte Andreas Schenk in einer sehenswerten Kurzpartie für die rasche Führung des Favoriten.

 










W: Schenk S: Mann

 

1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 7.Sf3 c5 8.Lb5+ Sd7 9.0-0 0-0 10.a4 b6 11.De2 Lb7 12.Lg5 Dc7 13.Lh4 Sf6 14.d5 Das stereotype 14.e5 Sd5 erlaubt Schwarz gutes Spiel. 14...Sh5?! 15.Tad1 Tfd8?! Schwächt den Punkt f7, wie der Partieverlauf zeigt.  16.Lc4 Dd7 17.Sg5 Dxa4 18.f4 Sf6 19.Sxf7!! Kxf7 20.d6+ e6 20...Kf8 21.dxe7+ Kxe7 22.e5 verliert die Figur zurück. 21.f5 Lc8 22.e5! Es gehen zu viele Linien gegen den König auf. 22...gxf5 23.exf6 1-0 Die Kapitulation kommt nicht zu früh, da beispielsweise 23.exf6 Lxf6 24.Txf5 Material kostet. Andere Varianten sind auch unersprießlich.

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