Fabian Ferster spielt für LiechtensteinSC Ottenau krönt schon rechtzeitig das Jubiläumsjahrvon FM Hartmut Metz, 26. Juni 2004 |
Im Murgtal bewegt sich wieder etwas auf den 64 Feldern. Die Schachfreunde in Hörden bestechen durch rührige Jugendarbeit im 50. Jubiläumsjahr, nicht minder engagiert ist der SC Ottenau. Rechtzeitig vor dem 75-jährigen Vereinsbestehen 2005 hat die erste Mannschaft den Aufstieg in die Landesliga geschafft. Hinter dem souveränen Meister SC Rastatt (18:0 Punkte) belegte Ottenau mit 13:5 Zählern Platz zwei in der Bereichsklasse. Eine faustdicke Überraschung, denn im Vorjahr wäre der Vizemeister fast abgestiegen und hatte erst im letzten Duell gegen Neumühl den Kopf aus der Schlinge gezogen.
Für den Aufschwung sorgte vor allem der Jüngste: Mit Fabian Ferster hat der SCO erstmals ein Spitzenbrett mit einer Deutschen Wertungszahl (DWZ) von über 2 000. Dieses für einen Amateur sehr hohe Niveau erspielte der 18-Jährige nicht nur in der Bereichsklasse mit 6:3 Punkten. Beim Open in Liechtenstein bewies der junge Murgtäler erneut sein Talent und qualifizierte sich - weil auch mit einem Pass des kleinen Fürstentums ausgestattet - für das Nationalteam. Im Herbst wird er so Liechtenstein bei der Schach-Olympiade auf Mallorca vertreten! "Fabian ist das größte Talent, das wir je hatten", betont Volker Neuwald.
Der Ottenauer Vereinsvorsitzende trug aber auch selbst sein Scherflein zum Aufstieg bei. Mit 8:1 Punkten blieb der Tausendsassa in der Verbandsrunde am vierten Brett ungeschlagen. Zusammen mit seinem fünf Jahre jüngeren Bruder André - Stellvertreter als Vorsitzender und Jugendleiter - "schmeißt" Volker Neuwald den Schachclub. In Personalunion ist der 31-Jährige zudem Webmaster der Internetseite, für die Pressearbeit zuständig und im Marketing tätig. Letzteres derzeit eine besonders wichtige Aufgabe, denn vom 25. März bis 3. April 2005 wird der SCO den 78. Badischen Schachkongress ausrichten. Zu den Titelkämpfen werden über 300 Spieler im Murgtal erwartet.
Neben dem genannten Trio trugen außerdem Marin Baraba, Martin Berganski, Boris Bilger, Manfred Merkel, Thomas Zillober und Matthias Brüchert als Stammspieler zum zweiten Ottenauer Aufstieg in die Landesliga bei. "Im Gegensatz zu 1991 schaffen wir diesmal den Klassenerhalt", gibt sich Volker Neuwald optimistisch. Unabhängig vom sportlichen Erfolg bleibe der einst 1930 als Arbeiter-Schachklub Ottenau gegründete Verein schlagkräftig, glaubt der Vereinsboss und stützt sich dabei immer noch auf seine rührigen Vorgänger Karl Heck (momentan Turnierleiter) und Herbert Matz (Kassierer). Mit der nachstehenden hübschen Kurzpartie beim Open in Liechtenstein spielte sich Ferster in die Nationalauswahl des Fürstentums.
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Goris,T (2099) - Ferster,F (1999) [C02]
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