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Frankfurt stellt alles in den Schatten

Komplette Top Ten bei Chess Classic / Kasparow wird versteigert / Papst spielt nicht gegen Bobby Fischer / Interview mit Hans-Walter Schmitt

von Hartmut Metz, April 2000

mehr Schachtexte von Hartmut Metz

 

Meko: Hans-Walter Schmitt

Hans-Walter Schmitt

   Herr Schmitt, die Schachwelt fürchtete bereits, dass ein weiteres renommiertes Turnier vom Terminkalender verschwindet. Gerüchte kursierten, ja Befürchtungen der Topspieler, dass sie ein einträgliches Turnier einbüßten. Warum stehen die Pläne für die Frankfurt Chess Classic (FCC) diesmal so spät?

"Gut Ding braucht Weile" sagt der Volksmund. Bei der Ausführung 2000 war es besonders delikat und spannend, die Interessen der Spieler und die des Hauptsponsors unter einen Hut zu bringen - die Interessengemeinschaft Fritz auf Primergy hier, die der Spieler im Fujitsu Siemens Giants dort. Besonders der beste Spieler aller Zeiten, Garri Kasparow, hat eigene Ansichten und Vorstellungen. Hinzu kommt, dass auch der Veranstalter sein eigenes, verlässliches Qualifikationskonzept durchsetzen wollte: Jedermann kann sich qualifizieren über das Open, der Open-Sieger kommt ins Masters und der Masters-Sieger spielt mit den Besten in der Weltrangliste im Giants.

Sie sprechen gerne von der Schnellschach-Weltmeisterschaft, die in Frankfurt ausgetragen werde.

Ja, um was spielen die eigentlich jedes Jahr in Frankfurt sonst? Hier wird seit 1998 der beste Schnellschachspieler, der Träger unseres "Schwarzen Jacketts", ermittelt. Ist dies nicht der Schnellschach-Weltmeister der freien, verbandslosen Welt? Mich scheren weder Fide, PCA oder WCC, in Frankfurt sollen die Besten spielen: 1998 Kasparow, Anand, Kramnik und Iwantschuk als Nummer eins bis vier der Weltrangliste. Im Vorjahr erreichten wir mit Fide-Weltmeister Anatoli Karpow anstatt Iwantschuk das am attraktivsten besetzte Schnellschachturnier aller Zeiten. Die Zuschauer, die Medien, der Veranstalter und selbst die Spieler wollen wissen, wer der Beste ist. Genau darum kämpfen sie in Frankfurt um das "Schwarze Jackett".

Wie setzt sich das Fujitsu Siemens Giants 2000 zusammen?

Wir haben Verträge mit der Nummer eins bis sechs der aktuellen Weltrangliste abgeschlossen, Kategorie 21, Elo-Durchschnitt 2767. Kasparow, Anand, Kramnik, Schirow, Morosewitsch und Leko sind die menschlichen Teilnehmer. Fritz auf Primergy wird in Matches die Giganten aus Fleisch und Blut herausfordern. Nach 1998 werden die Zuschauer wieder das stärkstmögliche Schnellschachturnier der Welt sehen können, allerdings ermitteln anstatt vier sechs Spieler doppelrundig den Gewinner des Fujitsu Siemens Giants. Meine Herausforderung lautete für die Chess Classic 2000: Engagiere die kompletten Top Ten.

Zwei Dinge überraschen: Kasparow ist erneut dabei, obwohl Sie beide im Vorjahr einen heftigen Disput hatten.

Selbstdisziplin, Mut und Durchhaltevermögen gehören zu den wichtigsten Eigenschaften, um dauerhaft großen Erfolg zu haben. Kasparow und mir kann man diese Eigenschaften sicherlich nicht absprechen. Dass Widder-Geborene hin und wieder den Mut zur öffentlichen Auseinandersetzung aufbringen, dokumentiert nur ihre Ungeduld und Kompromisslosigkeit auf dem Weg beim Erreichen der selbst gesteckten Ziele. Im vergangenen Jahr brachte ich ihn nach Beendigung des Turniers persönlich zum Flugplatz. Dabei sprühte er geradezu vor neuen Ideen und deren Umsetzung. In vielen Dingen hatte er absolut Recht und ist auch sehr konstruktiv, in anderen Dingen überzeichnete er extrem. Das war nicht höflich gegenüber dem Veranstalter, vielleicht auch nicht professionell von uns beiden, aber was soll's - auf zu neuen Ufern. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Dies bedeutet aber nicht, dass wir nicht mehr miteinander für das geliebte Schachspiel streiten können. Die Fide-Mafia-Methoden von Iljumschinow und Tarrasow fordern es geradezu heraus, die Kräfte in der freien Marktwirtschaft zu bündeln.

Aber bekräftigte Kasparow nicht auch ständig seine Haltung, in Frankfurt keinesfalls gegen ein Schachprogramm zu spielen? Sie erklärten hingegen, dass Fritz auf Primergy als Sieger des Frankfurt-West Masters 1999 das Recht bekomme, gegen die Allerbesten anzutreten.

Kasparow hat sich nicht grundsätzlich geweigert, gegen Fritz auf Primergy zu spielen. Er hat jedoch, was ich verstehe, ein vitales wirtschaftliches Interesse daran, nicht im ersten Halbjahr 2000 gegen ein Schachprogramm auf einem kommerziellen Computer, wie es eben die 8-way Primergy ist, zu spielen. Wir haben mit ihm anstelle der Computer-Partien ein Simultan an 40 Brettern vereinbart. Das ist ein absoluter Höhepunkt. Die im Vorjahr bereits von den Giants-Akteuren geforderten Bedingungen, nicht an den Tagen der Computer-Partien auch gegen Menschen spielen zu müssen, haben wir in unserem neuen Spielplan erfüllt. Mein größter Dank gilt unserem Freund Vishy Anand, der in den Vorjahren mit seinen Computer-Duellen einen großen Beitrag zur Zufriedenheit des Hauptsponsors Fujitsu Siemens leistete. Heuer mussten wir flexibel sein und haben zwischen den Menschen und dem Computer je zwei Partien im Giants-Spielplan vorgesehen. Garris Computerpartien fehlen leider, aber vielleicht packt ihn ja noch der Ehrgeiz.

Womit erklären Sie sich Kasparows Weigerung: Ist etwas an den Gerüchten an einem Millionen-Match gegen einen Computer dran oder hat die Nummer eins schlichtweg Angst vor einer Blamage?

Garri Kasparow ist es als einzigem Schachspieler zur Zeit zuzutrauen, dass es bei solchen Matches um Millionen gehen könnte. Die natürliche Aufgabe seines Managers Owen Williams besteht darin, die Interessen Kasparows wirtschaftlich optimiert wahrzunehmen. Allerdings die Vorgehensweise und das Ergebnis beim gescheiterten WM-Match zwischen Anand und Kasparow um ein Preisgeld von drei Millionen Dollar ist - trotz des Engagements der Profi-Organisatoren Serge Grimaux und Bessel Kok - wenig beeindruckend. Ich wünsche keinem der Beteiligten, jetzt auf die Idee zu verfallen, ein WM-Match zwischen der temporären Nummer eins und der Nummer zwei, Kasparow gegen Kramnik, zu veranstalten, weil die WM im klassischen Schach dann zur absoluten Farce würde. Wie in Frankfurt muss es glasklare Qualifikationskriterien geben, damit Sponsoren leicht verstehen, wer der Weltmeister ist.

Laut den üblichen Kasparow-Verträgen müsste für Sie der Weltmeister Garri Kasparow heißen. Wer ist Ihrer Ansicht nach der Weltmeister?

Meine Meinung ist nicht so wichtig, wichtig ist die Empfindung der Allgemeinheit, sprich der Sponsoren und der an Schach interessierten Nichtschachspieler. Diese Unklarheiten gebe ich einfach mal so wieder, wie es in Statements am häufigsten an mich herangetragen wurde:

Bester Spieler der Welt: Garri Kasparow

Weltmeister im klassischen Schach: Garri Kasparow

Weltmeister im Schnellschach: Garri Kasparow

Weltmeister im Blitzschach: der Inder Viswanathan Anand

Weltmeister der Fide: Anatoli Karpow

Weltmeister von Las Vegas: Alexander Chalifman, der eine merkwürdige Mixtur aus klassischem, Schnell- und Blitzschach gewann.

Garri Kasparow ist der ungeschlagene Schach-Weltmeister seit 1985 und bleibt es solange, bis er zurücktritt oder von einem Gegner in einem WM-Match geschlagen wird, ist meine Auffassung! Das desaströse Management der Fide-Weltmeisterschaften unter der Leitung von Campomanes bis Iljumschinow führte bis hin zur Edition Groningen/Lausanne und 1999 Las Vegas, die wirklich dann ein ganz anderes Image und andere Ergebnisse brachten, als die zuvor traditionell ausgetragenen Weltmeisterschaften. Sechs Millionen Dollar alle zwei Jahre oder drei Millionen jedes Jahr auszugeben für eine WM, bei der die Besten nicht spielen, stellen marktwirtschaftlich eine Zumutung dar - keine Sponsoren bei der WM und Olympiade sind das Ergebnis. Die Fide konnte weder das attraktive Schnellschach noch das Blitzschach zu weiteren Disziplinen von geschäftsversprechenden Weltmeisterschaften aufbauen. Mäzenatentum á la Iljumschinow - nein danke! Genauso ist mir der Weg Tarrasows äußerst suspekt. Sponsoring wie es Kasparow mit der Firma Intel initiierte scheinen mir allein in der modernen Sponsorenwelt geeignet, Erfolg zu haben. Allerdings hat es Kasparow versäumt, die Aktivitäten auf breitere Schultern zu verteilen. Der Weltmeister kann nicht gleichzeitig organisieren und spielen. Die von der Fide ignorierten Superveranstalter - gleichzeitig auch vorzügliche Akquisitoren von Sponsoren und Bewahrer von Traditionen wie Linares, Wijk aan Zee, Dortmund oder Frankfurt sollten sich gemeinsam mit den Weltklassespielern um den professionellen Marktauftritt von Schach kümmern. Es wird höchste Zeit, dass es einen professionell arbeitenden weltweiten Verband gibt. Die Fide in dieser Form hat alle Rechte verwirkt, der alleinige weltweite Repräsentant von Schach zu sein!

Womit wir beim zweiten auffälligen Punkt im Fujitsu Siemens Giants wären. FIDE-Weltmeister Alexander Chalifman fehlt im Gegensatz zu seinem Vorgänger Karpow anno 1999. In Linares durfte er im Sechserfeld mitmischen.

Zweifellos feierte Chalifman dort einen Achtungserfolg mit seinen 4,5/10 und dem geteilten dritten Platz. Er ist sicher nicht sehr viel schlechter als die Anderen, sein Weltranglistenplatz ist aber im Moment 31. Dies soll keineswegs seine grandiose Leistung in Las Vegas schmälern. Nachdem er gegen Leko bereits 1,5:4,5 im Januar verloren hatte, schien uns der Reiz einfach zu klein, zumal wir ja schon im Vorjahr bereits mit der Teilnahme Karpows im Siemens Giants die Vereinigung der unversöhnlichen Protagonisten im Schnellschach realisierten. Die kompletten Top Ten nach Frankfurt zu holen war somit die Herausforderung. Wann spielten die zehn Besten der Welt an einem Ort?

Also Austausch Morosewitsch für Chalifman.

Ich sehe Alexander Morosewitsch als belebendes Element, das die Remisflut von Linares - über 70 Prozent der Partien endeten dort ohne Sieger! - eindämmt. Das dynamische Schnellschach sorgt zusätzlich für weniger Punkteteilungen, so dass in Frankfurt einmal mehr spannendes wie kämpferisches Schach geboten wird. Gerade Morosewitsch und Schirow sind mit ihrem originellen Stil ein Garant dafür. Auch ist nicht zu erwarten, dass alle Partien, wie gewöhnlich in langsamen Partien zwischen Leko, Anand und Kramnik, ohne Sieger enden. Linares war sicher ein Hochgenuss für Schach-Puritaner im Sinne der Schachwissenschaft und höchsten Spielkultur. Ein wenig Kritik will ich doch anbringen: Es gab keinen eindeutigen Sieger, alle anderen waren Dritter. Oder doch alle Letzter? Ich glaube, dass man mit so einer Darstellung der höchsten Turnierklasse in der Schachwelt trotz der Live-Übertragungen im Internet nicht die optimalen Effekte erzielt, um den Schachmarkt zu vergrößern. Die weltbesten Spieler sind zufrieden - keine Gewinner, keine Verlierer - der normale Zuschauer, der Sponsor und der Veranstalter empfinden aber sicher anders.

Sie erwähnten vorher die Top Ten, die versammelt in Frankfurt antreten. Das bedeutet, dass im Masters Michael Adams, Wassili Iwantschuk, Jewgeni Barejew und Weselin Topalow spielen?

In der Tat. Sollte jemand im Giants aus gesundheitlichen oder familiären Gründen ausfallen, hätten wir gleich die Nachrücker vor Ort. Das Masters füllte dann zusätzlich der Zweite des Ordix Open 2000 auf. Mit Adams, Iwantschuk, Barejew und Topalow im Masters wird der Anspruch erfüllt, das weltbeste Schnellschachturnier samt "WM-Qualifikationssystem" zu haben. Bei der Fide-WM in Las Vegas 1999 fehlten drei Großmeister der Top Ten, in Wijk aan Zee vier und in Linares fünf. Wir sind äußerst zufrieden mit unserer Besetzung. Persönlich freue ich mich vor allem, dass Wassili Iwantschuk zum ersten Mal an 40 Brettern ein Simultan in Deutschland gibt. Das stellt einen Leckerbissen für jeden Schach-Puritaner dar.

Für gewöhnlich ist Ihr Masters-Feld so bestückt, dass sich andere Organisatoren schon nach dem zweiten Frankfurter Turnier die Finger lecken würden. Wer spielt sonst noch mit? Loek van Wely müsste als Vorjahressieger im Ordix Open aufgestiegen sein.

Loek van Wely ist eingeladen als Sieger des Ordix Open 1999, der am Wochenende zuvor ermittelte Sieger des Ordix Open 2000 kommt dazu. Überdies die deutsche Nummer eins, Artur Jussupow, und Robert Rabiega.

Rabiegas Teilnahme wird weniger Eingeweihte überraschen. Er gewann den deutschen Meistertitel bei der Jubiläumsveranstaltung zum 75. Geburtstag Ihres Klubs Frankfurt-West.

Wir hatten diesen Bonus als Veranstalter angekündigt vor der Austragung der deutschen Schnellschach-Meisterschaft. Rabiega hat Großmeister wie Kindermann, Lobron, Gutman und Hecht hinter sich gelassen. Wir wollten natürlich auch einen Anreiz für die Veranstaltung des Deutschen Schachbundes bieten. Bloß ist das beim DSB noch nicht so bekannt geworden. Wahrscheinlich auch deshalb, weil oft Veranstalter nicht ihr gegebenes Wort halten.

Klingt da Kritik am DSB durch?

Keineswegs, es ist nur so, dass wir die veränderten Chess-Classic-Termine bei der Siegerehrung der deutschen Schnellschach-Meisterschaft im September 1999 bekannt gaben und auch danach mehrfach den Termin vom 16. bis 25. Juni publizierten. Trotzdem nahm ihn der Terminplaner des DSB bis vor 14 Tagen nicht zur Kenntnis! Mit Bedauern nehme ich es zur Kenntnis, wenn die einem Verein verpflichteten Spieler dann nicht an unserem tollen Open teilnehmen dürfen.

Bedeutet die Nominierung von Rabiega die Abkehr von der Kategorien-Hatz zumindest im Masters?

Wir veranstalten sehr gerne immer wieder Turniere mit gewissen Themen. 1999 lautete das Thema, "Junge Spieler unter 28 mit Computer", davor hieß es "Robert Hübner und seine Gegner aus den WM-Kandidatenkämpfen". Dieses Jahr haben wir die Weltrangliste und die qualifizierten Spieler im Blick, ohne aber dabei unser Qualifikationssystem zu vernachlässigen. Ein bisschen Schnellschach-Weltmeisterschaft soll jedoch spürbar werden.

Wie sieht im Masters der Modus und Zeitplan aus?

Das Masters findet doppelrundig an vier Tagen um 14.30 Uhr statt. Zuvor wird es zum Aufwärmen um 13.30 Uhr eine Computerpartie geben. Am Abend folgt das Fujitsu Siemens Giants. Wir beginnen am Donnerstag, den 22. Juni, weil Fronleichnam ein Feiertag ist, und enden am Sonntag, den 25.Juni, mit der Sieger-Party.

Gigantische Ausmaße erreichte im Vorjahr das Ordix Open mit weit über 400 Teilnehmern, darunter rund ein Viertel Titelträger. Kann diese Zahl überhaupt gesteigert werden?

Das zum siebten Mal ausgetragene Ordix Open ist das Herzstück der Frankfurt Chess Classic. Mit 183 Teilnehmern 1994 konnten wir dieses langsam bis auf 432 Teilnehmer 1999 steigern. Natürlich spielt der attraktive Preisfonds eine große Rolle. Die Aufteilung in Spitzen-, Rating- und Sonderpreise hat sich bewährt. Ein Gesamtpreisfonds von 43.000 Mark, darunter 7.500 Mark für den Sieger, ist in einem Open selten. Die Verlängerung auf drei Tage mit insgesamt 15 Runden trägt zum einen der sportlichen Findung der Spitzenplätze Rechnung, zum anderen garantiert sie ein Schachwochenende pur. Außer am eigenen Spiel können sich die Teilnehmer am Abend an den Computer-Matches der Giants-Spieler ergötzen. Wir messen dem Ordix Open noch mehr Bedeutung als in den Vorjahren bei und denken, dass dies unsere Ausrichtung auch auf das Breitenschach unterstreicht.

Also auch das Ordix Open verspricht ein lecker mundendes Bonbon für den Schach-Liebhaber zu werden. Stecken sonst noch welche in Ihrer Tasche? Die Simultans sprachen Sie bereits an.

Die Top Ten in Frankfurt sind die Supertorte, die Matches der Giants-Spieler gegen Fritz auf Primergy die Pralinen und unsere Simultans mit Kasparow und Iwantschuk stellen die erwähnten Bonbons dar. Doch den Grappa mit Cappuccino wird das Fischer-Random-Duell bilden. Bei der Vergabe der Simultanplätze werden wir fairerweise ein Bietverfahren für mindestens 50 Prozent der Plätze konzipieren. Auf unserer Homepage ("www.frankfurt-west.de") werden wir Wünsche und Angebote ab dem 3. April entgegennehmen. Analog zu den Emissionsverfahren an der Börse wie bei Infineon oder demnächst T-Online registrieren wir die Zeichnungen je Platz. Am 17. April steht der Mindestkurs fest, so dass der Handel beginnen kann. Am 31.Mai teilen wir die Plätze endgültig zu.

Das hört sich spannend an. Was denkt der Siemens-Manager Schmitt, wie hoch die "Aktien" Kasparow und Iwantschuk bei der "Neuemission" gehandelt werden?

Schwer zu sagen, den Emissionskurs der Kasparow-Aktie schätze ich auf 200 bis 400 Mark. Den der Iwantschuk-Aktie auf etwa 50 bis 100 Mark.

Und wie soll das Duell im Fischer-Random-Schach ablaufen?

Artur Jussupow und der Computer Fritz auf Primergy treffen am 23. und 25.Juni um 13.30 Uhr aufeinander. Das Fischer-Random-Match wird nach den Regeln unseres Schnellschachs gespielt, lediglich die Figurenaufstellung auf der Grundreihe wird vor der Partie ausgelost. Es ist eine Reminiszenz an und eine Verbeugung vor dem großen Schach-Weltmeister Bobby Fischer. Seine innovativen Ideen zur Zeitmessung kommen bereits regelmäßig bei der Fide zur Anwendung, doch sein Zufallsverfahren bei der Figurenaufstellung wurde bisher mit großer Nachhaltigkeit vermieden.

Ist angesichts der Fülle der interessanten Wettbewerbe ein Wunsch des Organisators unerfüllt geblieben?

Immer diese Fragen. Definitiv und für alle Zeiten: Wir werden das Match "Bobby Fischer gegen den Papst" nicht veranstalten!

Das ist schade. Und was stattdessen?

Die Frankfurt Chess Classic war und wird immer ein besonders innovatives Turnier bleiben, ist für jede Überraschung gut und hat von Jahr zu Jahr eine kontinuierliche und logische Entwicklung genommen.

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