Wehner,R (2193) - Metz,H (2274) [B22]
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FM Hartmut Metz hat zum fünften Mal das badische Pokalfinale erreicht. Der Spitzenspieler der Rochade Kuppenheim schaltete in der Vorschlussrunde Roland Wehner aus. Der Ettlinger (DWZ 2193) remisierte die Turnierpartie, hatte dann aber in der Schnellschach-Partie mit 15 Minuten Bedenkzeit das Nachsehen. In beiden Duellen griff die Vorbereitung von Metz voll. Gegen Wehners c3-Sizilianer musste der dreifache badische Einzel-Pokalsieger nur seiner Vorbereitung folgen. Nach 22 Zügen (!) hatten die beiden Akteure noch immer die Partie Luther - Sadler (Gausdal 1994) auf dem Brett. Wehner wusste das nicht, fand aber stets die besten Züge. Schwarz geriet erst nach 20 Zügen länger ins Grübeln. Metz versuchte dann noch anders zu spielen als Sadler, wie aber in der Begegnung der beiden Großmeister folgte bald der Friedensschluss. Zugwiederholung war kaum noch zu umgehen, weil der schwarze König aktiv auf d3 stand. Ganz konnte das große Talent aus Ettlingen sein Ziel damit nicht umsetzen: "Ich wollte eine Drei-Sterne-Partie für eure Webseite spielen", berichtete Wehner später schmunzelnd. Ganz reichte es nicht für die hohen Qualitätskriterien von Robert Miklos.
Im Schnellschach war Metz ebenfalls besser vorbereitet - wohlwissend, dass der c3-Sizilianer starke Tendenz zum Remis hat. Gegen Französisch baute der FM eine haushoch überlegene Stellung auf. Sein Kontrahent hatte stets alle Hände voll zu tun, die Schwäche auf e6 zu decken beziehungsweise den König auf ein sicheres Feld zu stellen. Da der Kuppenheimer auch schon in der Eröffnung ein Polster von etwa drei Minuten Bedenkzeit anlegte, konnte er leichten Herzens lavieren. Wehner verbrauchte weiter mehr Zeit, weshalb Weiß bei sieben gegen eineinhalb Minuten auf einen Bauerngewinn verzichtete, um überhaupt keine Gegenchancen zuzulassen. Als der Ettlinger nur noch knapp 30 Sekunden auf der Uhr hatte (Weiß: etwa 2:30) gewann Metz dann endlich einen Bauern, tauschte die Damen und musste anschließend nur noch das Material einsammeln. Im Turmendspiel mit drei gegen keinen Bauern war dann endgültig Schluss, als Wehner bei verbliebenen zwei Sekunden den Turm einstellte.
Endspiel-Gegner wird aller Voraussicht nach FM Hajo Vatter sein. Der Spitzenspieler von Oberliga-Konkurrent Slavija Karlsruhe trifft auf Norbert Strittmatter (Waldshut-Tiengen). Ungeachtet vom Final-Ausgang hat sich Metz bereits für die Runde der letzten 32 des Dähne-Pokals, dem deutschen Pokal, qualifiziert.
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Metz,H (2274) - Wehner,R (2193) [C11]
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