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Berichte erster Spieltag 02/03

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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Vingerling kombiniert brillant

Oberliga-Start gelingt mit 4:4 gegen den Topfavoriten Bad Mergentheim

 

Die Rochade Kuppenheim ist mit einem passablen 4:4 in die Oberliga-Saison gestartet. Zwar besaß die Schachgemeinschaft durchaus Chancen auf einen Erfolg, aber das Unentschieden gegen den Topfavoriten Anderssen Bad Mergentheim übertraf die Erwartungen vor dem Spiel. Mit zwei russischen Großmeistern und zwei Internationalen Meistern galt der ehemalige Zweitligist als klarer Favorit. Die Rochade wollte die nominelle Unterlegenheit an den hinteren Brettern ausgleichen. Die Kuppenheimer Hoffnungen auf eine Überraschung nährte dabei alsbald Marcel Vingerling am letzten Brett. Der Niederländer verstand es rasch, Kontrahent Michael Pfleger in die Defensive zu drängen. In miserabler Stellung verteidigte sich der Bad Mergentheimer plötzlich zäh - aber dank einiger brillanter Züge schloss Vingerling die Attacke sehenswert ab. Im Gegensatz zur Nummer acht der Rochade zeigte Mario Hackel an Brett drei eine schwache Leistung und stellte in Zeitnot gegen Nachwuchstalent Alexander Gasthofer einen Turm ein. Denselben Gegner hatte der ehemalige Bundesligaspieler noch im Vorjahr deutlich in die Schranken gewiesen. Deshalb hatten die Einheimischen an Position drei auf mehr gehofft.

Für das erste Remis sorgte Hans Wiechert, der sich gegen Viktor Gasthofer bravourös schlug. In einer ellenlangen Theorievariante, die ihm zwischenzeitlich einen Mehrbauern bescherte, kam der angehende FM aber nicht um eine Remisabwicklung herum. Für die Sensation des Tages sorgte Hartmut Metz, der die Gastgeber erneut in Front brachte. Aus gedrückter Stellung heraus leitete der Außenseiter gegen Großmeister Aleksandr Karpatschew einen gefährlichen Konter ein. Nach einem Qualitätsopfer des dreifachen badischen Einzel-Pokalsiegers verlor der Russe erst die Übersicht, dann die Nerven. Beim Rückgewinn der Qualität zog Karpatschew trotz überstandener Zeitnot im 41. Zug a tempo im festen Glauben an mindestens ein Dauerschach - doch tatsächlich wäre sein zweites Schach auf e3 mit der Dame durch Tf2+ nebst Zusammenbruch gekontert werden. Deshalb kehrte die schwarze Dame reumütig nach e7 zurück, was jedoch das Matt in wenigen Zügen nicht verhindern konnte. Wie die abendliche Analyse mit Großmeister Michail Golubew ergab - der Stuttgarter Bundesligaspieler weilte in der Kurstadt, wo er am Morgen Jeroen Piket mit einem sehr zweischneidigen Figurenopfer auseinander genommen hatte -, war die Partie allerdings auch ohne den Schnitzer verloren. Ein weiteres Figurenopfer hätte Metz auf die Siegerstraße gebracht. Ob er dies aber gefunden hätte?

Hubert Schuh wehrte sich am Spitzenbrett zäh gegen Michail Iwanow. Doch dieser machte den Bad Mergentheimer Rückstand postwendend wett. Im Endspiel Läufer gegen Springer war der a-Randbauer wie gewohnt zu stark für den Rappen. Bei ein paar präziseren Zügen hätte Schuh allerdings durchaus Iwanow noch ins Straucheln bringen können, wie die Analyse zeigte. Am Gleichstand änderten auch die Bretter fünf bis sieben nichts mehr: Am ehesten wäre dies Helmut Reefschläger im Duell der IM zuzutrauen gewesen. Der Kuppenheimer Neuzugang überspielte Grigori Bogdanowitsch nach starker Eröffnungsbehandlung. Nach einem Schnitzer, als ein weißer Turm auf e6 einschlug, war der 25-fache Nationalspieler geschockt, fing sich aber wieder und stand mit zwei Zentralbauern, Dame, Turm und Läufer (gegenüber Springer) noch immer deutlich überlegen. Nach dem Abtausch der Dame wie der Leichtfiguren rettete sich Bogdanowitsch ins Turmendspiel, das er trotz des Minusbauern leicht hielt. Velimir Kresovic büßte in Zeitnot gegen Christian Hauke einen Bauern ein. Dank der aktiven Figurenstellung drohte er allerdings die Rückeroberung. Weil danach der b-Bauer zur Macht geworden wäre, erzwang der Gästespieler die Zugwiederholung.

Günther Tammert stand gegen Kai Kluss lange Zeit passiv. In der sechsten Spielstunde hätte er mit einer Springer-Umgruppierung leichten Vorteil erringen können. Doch stattdessen tauschte er die letzte verbliebene Leichtfigur. Im Endspiel mit allen Schwerfiguren sowie je vier Bauern war trotz der Bauern-Inseln auf beiden Seiten nicht mehr viel zu wollen. Erst lehnte Tammert ein Remisangebot ab, dann unterbreitete er es selbst - Kluss nahm es an, weil ihm der Druck doch auch zu groß war.

Einzelergebnisse: 1. Schuh - Iwanow 0:1, 2. Metz - Karpatschew 0:1, 3. Hackel - A. Gasthofer 0:1, 4. Wiechert - V. Gasthofer remis, 5. Reefschläger - Bogdanowitsch remis, 6. Kresovic - Hauke remis, 7. Tammert - Kluss remis, 8. Vingerling - Pfleger 1:0.

 

Die favorisierte Zweite hat es in der Landesliga leider nicht geschafft, aus Hörden beide Punkte mitzunehmen. Alexander Hatz hatte einen Mehrbauern und übersah dann einen Zug und hatte Glück, dass es noch remis war. Antonius Balzert hatte zwei Figuren gegen Turm und Bauer, konnte aber keine guten Felder für seine Figuren finden. Bei Ralf Großhans und Marcel Vingerling war nie etwas los und Michael Lorenz stand lange Zeit sehr gut. Leider konnte er die Vorzüge seiner Stellung nicht zur Geltung bringen und verlor, weil er einige Konter seines Gegners übersah. Michael Zunkers Stellung war lange Zeit sehr unklar, jeder griff den König des Gegners bei heterogenen Rochaden an. Irgendwann stand Michael platt. Bei Toni Stückl das übliche Spiel, eine gute Stellung aber hochgradige Zeitnot. Irgendwann hat er die Zeitnot überstanden und hatte irgendwie zwei Mehrbauern und konnte zum 4:4 ausgleichen. Joachim Kick landete einen netten Sieg, als er vehement den schwarzen König angriff und ein schönes Zwei-Springermatt zur 1:0-Führung anbringen konnte. Einzelergebnisse: Marcel - Merkel 0,5 - 0,5; Ralf - Immer 0,5 - 0,5; Joachim - Wolf 1 - 0; Alex - Thon 0,5 - 0,5; Antonius - Rahner 0,5 - 0,5; Michael Zunker - Kohlbecker 0 - 1; Michael Lorenz - Karcher 0 - 1; Toni - Wessbecher 1 - 0.

Die Dritte gewann in der ersten Kreisklasse gegen Vimbuch III mit 6:2. Einzelergebnisse: Miklos 1/2, R. Gantner 1, U. Gantner 1, R. Wendelgaß 1/2, F. Schäfer 1, Walz 1/2, Wörner 1, J. Metz 1/2.

 

Zum Saisonauftakt ein Kantersieg!

Bericht zum Spiel der Vierten in der Kreisklasse III Nord: Florian gewann sehr überlegen nach 30 Minuten. Den 2. Punkt steuerte Olaf bei, der seinen Gegner ebenfalls fest im Griff hatte. Das 3-0 erledigte ich gegen einen schwachen Spieler, der sich jedoch wacker wehrte und gut in Szene setzte. Sibylla gewann in einer verlorenen Stellung in der sie einfach mit ihrer Dame den Brennpunkt verließ, und selbst eine einzügige Mattdrohung aufstellte, die ihr Gegner nicht bemerkte. Eugen hatte seine Gegnerin immer gut unter Kontrolle und zwang sie, nach einer Springergabel die den Turm kostete, zum aufgeben. Michael konnte, nach bisher ausgeglichenem guten Spiel, die gegnerische Dame einschließen und auch erobern. Jetzt hatte er natürlich Oberwasser führte aber trotzdem ruhig und gelassen fort. Dieses Übergewicht ließ dann, wenn auch sehr spät, seine Kontrahentin aufgeben. So gesehen war der Saisonbeginn ein voller Erfolg für die 4. Mannschaft.


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