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Berichte zweiter Spieltag 02/03

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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Peinliche Vorstellung

Rochade unterliegt 3:5 gegen Freiburg 1887

Nach einer ganz schwachen Darbietung hat die Rochade Kuppenheim bei Freiburg 1887 mit 3:5 verloren. Die Breisgauer zählen nun neben Eppingen II und Untergrombach, die ebenfalls 4:0 Punkte aufweisen, zu den Titelaspiranten. Letztere katapultierten sich durch ein 4,5:3,5 in Bad Mergentheim in die Rolle des Topfavoriten und schickten die Odenwälder ebenfalls ins Tal der Tränen. Die mit dem Ziel zweite Liga angetretenen Bad Mergentheimer weisen jetzt wie die Rochade 1:3 Punkte auf. Schlechter sind nur Konstanz und Aufsteiger Gottmadingen (beide 0:4). Mitaufsteiger Dreisamtal bezwang überraschend Waldshut-Tiengen mit 4,5:3,5.

Kuppenheim musste in Freiburg auf seine Nummer drei, Mario Hackel, verzichten. Das führte dazu, dass Hans Wiechert in die Rolle der "Schlachtopfer" an den Spitzenbrettern rückte und sein Scherflein zu den 1/6 an vorderster Front nach zwei Runden beitrug. Zunächst ließ jedoch Günther Tammert gegen Christoph Berberich ein nicht eingeplantes Remis zu. Der Freiburger Vorsitzende war eigentlich von den Gästen auserkoren, wie gewöhnlich den ganzen Zähler abzuliefern . Doch die anspruchslose Eröffnungsbehandlung von Schwarz sorgte für einen Generalabtausch ohne Vorteil auf einer Seite. Auch an den anderen Brettern zeichnete sich bald ab, dass die Schachgemeinschaft am zweiten Spieltag schlechte Karten in Händen hält. Hans Wiechert spielte zu oberflächlich und streckte als erster Kuppenheimer die Waffen. Dabei hatte Helmut Scherer in Zeitnot einen fürchterlichen Patzer gemacht, den sein Kontrahent wegen der schwarzen Grundlinienschwäche einzügig mit Figurengewinn hätte ausnutzen können. Doch stattdessen gab er wenige Züge später auf. Nicht viel besser erging es Hubert Schuh. Dem Rochade-Spitzenspieler blieb diesmal das übliche Remis gegen seinen alten Zähringer Bundesliga-Mannschaftskameraden Georg Siegel versagt. Mit leichter Hand überspielte der Nachziehende Schuh. Weil auch Hartmut Metz an Position zwei nach misshandelter Eröffnung und einem besonders schwachen 15. Zug gegen Markus Löffler eine Ruine mit zwei Wenigerbauern verwaltete, stand es praktisch 0,5:3,5. Letztlich schleppte der FIDE-Meister die Partie noch bis zum 60. Zug und gab erst zum 3:5 auf.

Die Vorentscheidung musste Marcel Vingerling zulassen. Gegen Anna Onischuk opferte "Marcelinho" schon nach wenigen Zügen den g-Bauern. Anschließend inszenierte er starkes Druckspiel und befand sich auf der Siegerstraße. Einen Figurengewinn verpasste Vingerling jedoch, als er in Zeitnot Gespenster sah. Genauer: ein Restabbild. Sein König stand in der offenen Stellung bereits auf e2, doch fürchtete der Holländer ein "Damenschach" auf b4 nebst anschließendem Nehmen eines Läufers auf b5. So setzte er anders fort und zog zum ersten Mal seit fast zwei Jahren wieder den Kürzeren. Noch mehr drunter und drüber ging es am achten Brett. Nach überzeugender Eröffnungsvorstellung verlor Alexander Hatz den Faden und befand sich scheinbar in einem verlorenen Bauernendspiel. Konkretes lässt sich dazu nicht sagen, da die Partie nicht zu rekonstruieren war. Jedenfalls war klar, dass derjenige verliert, dem früher die Bauernzüge ausgehen. Das war Gunnar Jerosch. In Zeitnot reklamierte er noch beim Schiedsrichter, dass irgendetwas "nicht stimme". Erik-Vinzens Kimmler beschied den Freiburger weiterzuspielen, was Jerosch auch tat. Als die Zeitnot vorbei war, stand Hatz glatt auf Gewinn. Es folgte eine über einstündige Diskussion mit dem Sieger und dem Schiedsrichter, die darin gipfelte, dass sich der Unterlegene mit den Worten aus dem Staub machte: "Du kannst dir den Punkt in den A. schieben." Nicht die feine englische Art! Zweifelsohne hatte der Schiedsrichter versagt und hätte bei der ersten Reklamation gleich einschreiten müssen. Der Vorwurf Jeroschs, Alexander Hatz habe absichtlich zweimal gezogen oder einmal zwei Felder mit seinem König überwunden, kann ausgeschlossen werden. Der Vorsitzende der Rochade gilt als äußerst fairer Spieler und ist bis dato noch nie als Betrüger negativ aufgefallen. Trotzdem gut, dass die Schachgemeinschaft verlor und so diese Begegnung keine Auswirkungen auf die Punktvergabe des Mannschaftskampfes hatte.

Vor Metz` Aufgabe brachten Helmut Reefschläger und Velimir Kresovic die Gäste noch auf 3:4 heran. Der Internationale Meister hatte jedoch gegen Barbara Hund eine Gewinnstellung erreicht, zudem befand sich die schweizerische Nationalspielerin in horrender Zeitnot. Nach einer Nachlässigkeit blieb "Reefi" nur noch ein Mehrbauer, den er allerdings wie schon gegen den Bad Mergentheimer IM Grigori Bogdanowitsch nicht verwerten konnte. Besser machte Kresovic seine Sache in der Zeitnot von Lukas Trabert. Er erreichte ein gewonnenes Endspiel, das er sicher nach Hause brachte. Die einzige gute Kuppenheimer Leistung an diesem Tag! (Hartmut Metz)

Einzelergebnisse: 1. Siegel - Schuh 1:0, 2. Löffler - Metz 1:0, 3. Scherer - Wiechert 1:0, 4. Hund - Reefschläger remis, 5. Trabert - Kresovic 0:1, 6. Berberich - Tammert remis, 7. Onischuk - Vingerling 1:0, 8. Jerosch - Hatz 0:1.


Pleiten, Pech&Pannen

Nachdem die vier Schachteams der Rochade Kuppenheim ohne Niederlage in die Saison gestartet waren, lief am zweiten Spieltag einiges schief. In der Landesliga kam die Reserve in Sasbach erneut nicht über ein 4:4 hinaus. Die Dritte musste bei der 1,5:6,5-Schlappe in der Kreisklasse I erkennen, dass der Titel an den SC Baden-Oos IV gehen wird. Selbst bei der vierten Mannschaft war trotz eines 3,5:2,5-Erfolgs nicht alles eitel Sonnenschein. Wegen falscher Aufstellung an den Brettern fünf und sechs reduzierte Staffelleiter Torsten Meixner das 5:1 über Durmersheim III um den Sieg von Sibylla Heine und das Remis von Fritz Kolb.

Dennoch führt der Talentschuppen der Kuppenheimer mit 4:0 Punkten die Tabelle in der Kreisklasse III an. Schließlich kamen die Siege von Michael Stiefel, Eugen Mrinski und Olaf Schneider sowie das Unentschieden von Florian von der Ahé an den vorderen Brettern in die Wertung. Dabei stellte Stiefel einen besonderen Rekord auf, benötigte der 12-Jährige doch nur drei Minuten der zwei Stunden Bedenkzeit, um zu gewinnen!

Das Oktett in der Kreisklasse I hatte trotz guter Aufstellung gegen Baden-Oos IV nichts zu bestellen. Lediglich Wolfgang Kaupp, Frank Schäfer und Daniel Wörner gelangen Remis. Die Gäste waren mit dem ehemaligen Kuppenheimer Oberligaspieler Jürgen Gersinska am Spitzenbrett zu überlegen. Beim zweiten 4:4 der Landesliga-Reserve verloren Michael Lorenz und Michael Zunker unnötig. Für den Ausgleich sorgten Robert Miklos sowie Reinald Kloska. Die Punkte teilten die Spitzenspieler Alexander Hatz, Jochen Klumpp, Antonius Balzert sowie Toni Stückl. Letzterer ist das krasse Gegenteil zu Stiefel. Ebenso wie sein Kontrahent aus Sasbach benötigte er eineinhalb Stunden für die ersten zehn Züge (Hartmut Metz).

 

Kuppenheim III verliert deutlich gegen Baden-Oos IV

Eine herbe Niederlage fuhr sich das nahezu in Bestbesetzung spielende Team der Kuppenheimer „Dritten“ am zweiten Spieltag gegen Baden-Oos IV ein. Der Tabellenführer der ebenfalls mit einer Topbesetzung antrat gab kein Brett verloren und siegte 6.5 zu 1.5. Wolfgang Kaupp, Frank Schäfer und Daniel Wörner erspielten jeweils remis. Ralf und Uwe Gantner, Kai Götzmann, Ralf Wendelgaß sowie Jürgen Metz verloren ihre Partien, nach teilweisen Missgeschicken, hart umkämpft. Das war eindeutig der stärkste zu erwartende Gegner in der Kreisklasse I (Daniel Wörner).

 

Weltmeisterin Lara Stock

Weltmeisterin Lara Stock (Foto: Thilo Gubler)

 

Eine Weltmeisterin hat sich in den Räumen der Rochade Kuppenheim befunden: Lara Stock, die für den SC Baden-Oos spielt, gewann auf Kreta den U10-Titel. Die talentierte Freiburgerin setzte sich mit 9,5:1,5 Punkten souverän durch. Auf dem Bild, das Thilo Gubler aufnahm, ist die Zehnjährige im Kreisliga-Match gegen die dritte Mannschaft der Schachgemeinschaft zu sehen.


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