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Berichte fünfter Spieltag 02/03

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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Rochade macht Titelrennen wieder spannend

Kuppenheimer 4,5:3,5-Sieg bei Spitzenreiter Untergrombach

Die Rochade Kuppenheim hat das Meisterschaftsrennen in der Oberliga wieder spannend gemacht. Die Schachgemeinschaft brachte dem SC Untergrombach am fünften Spieltag die ersten Punktverluste bei. Richtig Spannung im Spiel kam erst beim Stand von 4:2 auf, als Dan Florea und Sebastian Schafranietz ihre Remisstellungen gegen Helmut Reefschläger und Velimir Kresovic auf Gewinn spielen mussten. Während Kresovic noch einbrach, rettete Kuppenheims Internationaler Meister wenigstens das Unentschieden zum 4,5:3,5-Sieg. Zuvor war Reefschläger jedoch wohl in höherem Sinne auf Gewinn gestanden und besaß einen Mehrbauern. Später bangten die Gästeakteure noch um ihn, als den Kuppenheimer der "Teufel ritt" (O-Ton Günther Tammert) und er munter zwei Bauern opferte. Rechtzeitig begriff der Doktor der Mathematik jedoch den Stellungswandel und besiegelte den wertvollen Friedensschluss. Untergrombach führt zwar weiterhin die Tabelle an, mit 8:2 Punkten liegt der Aufsteiger aber nur noch einen Zähler vor der Rochade.

Nach etwas mehr als zwei Stunden teilte Hartmut Metz als erster den Punkt gegen Heinz Fuchs. Zum einen stand Kuppenheims Nummer zwei miserabel, zum anderen musste er weg zur Arbeit in die Redaktion. Da der Untergrombacher IM durch eine bittere Niederlage gegen den badischen Meister Max Scherer (Fritz sah ihn gegen Dreisamtal zwischenzeitlich bei einem Stellungsplus von über 10 gesehen!!) an Selbstvertrauen einbüßte und auch nur noch über 31 Minuten Restbedenkzeit verfügte, akzeptierte Fuchs die Offerte. Weitere Unentschieden folgten: Mario Hackel und Jochen Kountz verbrauchten beide munter Bedenkzeit. Im Budapester Gambit brütete erst Hackel etwa 50 Minuten über den 7. Zug, bald hatte ihn aber der Untergrombacher auf der Uhr eingeholt ... Bevor einer der beiden im 14. Zug die Zeit überschritt, schwenkte Kountz die Friedensfahne. Während Hubert Schuh dem Vernehmen nach glücklich zum Remis gegen Topscorer Rolf Schlindwein - der IM holte bis dahin 3,5/4 am ersten Brett - kam, verpasste Günther Tammert gegen Bodo Bangert einen Sieg. Die Eröffnung behandelte der Kuppenheimer etwas merkwürdig, doch sein Kontrahent wickelte in eine schlechte Stellung ab.

Zu den vier Punkteteilungen gesellten sich zwei Siege: Hans Wiechert zeigte seine beste Saisonleistung. Den bisher ungeschlagenen Torsten Gamer überspielte er mit Schwarz nach allen Regeln der positionellen Kunst! In dieser Form wird der frisch gebackene FIDE-Meister wieder an alte Glanzzeiten anknüpfen, als er keine fünf Duelle benötigte, um den ersten Saisonerfolg unter Dach und Fach zu bringen. Zweiter Gewinner des Tages war Marcel Vingerling. Bereits in der Eröffnung opferte er im Caro-Kann einen Bauern für das Läuferpaar, das ihm vor allem dank des weißfeldrigen Läufers Kompensation versprach. Robert Zeier verlor im Mittelspiel die Übersicht, so dass "Marcelinho" zaubern konnte, sprich den ganzen Punkt unter Dach und Fach brachte. Aus dem "6:2", das IM Rolf Schlindwein zwischendurch bei einer Zigarettenpause befürchtete, wurde wegen der altbekannten Kuppenheimer Abschlussschwäche nichts - aber mit dem 4,5:3,5 kann die Rochade einstweilen auch leben. (Hartmut Metz)

Einzelergebnisse: 1. Schlindwein - Schuh remis, 2. Fuchs - Metz remis, 3. Kountz - Hackel remis, 4. Gamer - Wiechert 0:1, 5. Florea - Reefschläger remis, 6. Schafranietz - Kresovic 1:0, 7. Bangert - Tammert remis, 8. Zeier - Vingerling 0:1.


Nichts zu machen: Zweite verliert 4,5:3,5 gegen Bühlertal

Es gibt sie immer noch, die unumstößlichen Regeln im Schach. Der Läufer zieht diagonal, der Turm gerade, der Bauer nach vorne. Und Bühlertal gewinnt in der Landesliga gegen Kuppenheim. Immerhin waren sie dieses Mal komplett, die Blamagen einiger vorherigen Begegegnungen, als sie zu siebt oder sogar zu sechst antraten - und natürlich gewannen - blieben uns somit erspart. Um es kurz zu machen: Es gab sieben Remis und einen Verlust am achten Brett. Natürlich hatten wir, mal wieder, einige bessere Stellungen, die alle in Unentschieden mündeten. Nur das achte Brett, von dem man eigentlich erwarten sollte, dass es alles gewinnt (da es ja den schlechtesten Gegner hat) tanzte aus der Reihe, stand lange Zeit schlecht und ließ dann auch noch eine zufälligerweise mögliche Konterchance aus, so dass der Gegner verdient gewann. (Robert Miklos)

Einzelergebnisse: Hatz 1/2, Klumpp 1/2, Kick 1/2, Zunker 1/2, Kloska 1/2, Lorenz 1/2, Stückl 1/2, Miklos 0.


Knapp verloren

Knapp die Segel musste die dritte Mannschaft streichen. Das Oktett führte in der Kreisklasse I gegen Lichtental durch souveräne Siege von Ehrenpräsident Reinhard Kühl und Wolfgang Kaupp sowie Remis von Markus Hirn und Michael Waschek mit 3:2. Uwe Gantner hatte gegen Dieter Frietsch den Kürzeren gezogen, weil er die Dame in eine Springergabel gestellt hatte. Danach gelang lediglich noch Kapitän Daniel Wörner eine Punkteteilung zum 3,5:4,5. Michael Stiefel war der Zeitnot gegen Robert Schuster nicht gewachsen. Noch haarsträubender ging es am Spitzenbrett zwischen Ralf Gantner und Eugen Schmidt zu. Der Kuppenheimer stand die meiste Zeit besser, aber zwischendurch auch mal wieder auf Verlust. Als Ralf Gantner im Endspiel mit dem König den gegnerischen Turm angriff, "tauschte" Schmidt in beidseitiger Zeitnot erst einmal eine Figur - anstatt den Turm zu nehmen und danach mit Qualität mehr leicht den Sieg einzufahren, fraß der Anziehende den Läufer zurück und verlor das anschließende Turmendspiel. Mit 5:5 Zählern befindet sich sein Team daher im Mittelfeld auf Rang sechs. (Hartmut Metz)


Vierte gewinnt 4:2

Fritz Kolb erwartete einen deutlichen Sieg seiner Schützlinge bei Hörden III. Als Vertreter des Mannschaftsführers hatte Heribert Urban den Kuppenheimer Nachwuchs vor den ehrgeizigen Schülern aus dem Schachdorf gewarnt. Sowohl bei den Schulmeisterschaften als auch zuletzt bei den U12-Meisterschaften hatten diese durch Spitzenergebnisse auf sich aufmerksam gemacht.

Zum Spielverlauf: Nach gerade 100 Minuten musste Michael Kühn seine Segel strechen. Aber postwendend brachten Nadine Gebauer und Sibylla Heine die Kuppenheimer mit sicheren Partiegewinnen 2:1 in Front. Olav Schneider wehrte heftig gegen die drohende Niederlage, so stand es nach fast 3 Stunden 2:2. Florian hatte am ersten Brett ein sichers Remis (mögliches Dauerschach), dem er zwar durch Figurenverlust bei einigen Mehrbauern entkommen konnte. So ließ er die Zeit laufen, weil am 2. Brett Heribert Urban zwar deutlich Druck machte, aber sein Gegenüber sich keine Blöße geben wollte. Erst als sein Springerangriff ihm 2 Figuren bescherte, war Kuppenheim auf der Siegerstraße. Nach 4 Stunden sagte Florian "Schach matt", und Kuppenheim hatte 4:2 gesiegt. (Heribert Urban)


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