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Berichte 6. Spieltag 05/06

Spielberichte der Kuppenheimer Schach-Mannschaften

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Rochade hakt zweite Bundesliga ab

3:5-Schlappe im Spitzenspiel gegen Untergrombach

Spiel-Bericht von FM Hartmut Metz

   Die Träume der Rochade Kuppenheim, in die zweite Schach-Bundesliga aufzusteigen, sind einmal mehr geplatzt: Der dreimalige Oberliga-Vizemeister verlor das Spitzenspiel gegen Untergrombach mit 3:5. Ein Sieg über den Tabellenführer hätte die Hoffnungen auf den Titelgewinn genährt. So blieb Kuppenheim der Platztausch versagt. Mit 7:5 Punkten fiel die Rochade auf Rang fünf zurück, während Untergrombach (10:2) den Abstand zur Konkurrenz vergrößerte. Der Zweitliga-Absteiger dürfte an den letzten drei Spieltagen gegen abstiegsbedrohte Teams kaum mehr die Meisterschaft verspielen. Auf Platz zwei rückte der OSC Baden-Baden III (9:3) vor. Die Kurstädter stoppten den Höhenflug der SG Waldshut-Tiengen (8:4) durch einen 4,5:3,5-Auswärtssieg. Der Tabellenzweite kann aber immer noch absteigen! Die OSC-Reserve verließ in der zweiten Liga zwar die Abstiegsränge, steht aber als Viertletzter alles andere als sicher. Spült es Baden-Baden II nach unten, muss die Dritte in der Oberliga weichen.

   Der Gastgeber musste im Spitzenspiel auf seine Nummer vier, Hans Wiechert, verzichten. Nach katastrophalen Patzern in den vergangenen Runden pausierte der FM lieber. Im Nachhinein betrachtet war das schlecht. Anfänglich schien so allerdings die Vorbereitung der „Ubacher“ ab Brett vier ausgehebelt. Vorne änderte sich allerdings nichts. Ludger Keitlinghaus glich gegen Matthias Duppel bald aus. Der IM kam in Zeitnot, in der er in vier Minuten 13 Züge zu bewältigen hatte, es reichte jedoch zum Remis gegen Kuppenheims Großmeister.

   Zudem steuerte Marcel Vingerling ein Unentschieden bei. Die Eröffnung verkorkste der Holländer. Torsten Gamer bestimmte bald das Geschehen, ohne Zwingendes aufs Brett zu zaubern. Dieses Unentschieden sollte der einzige halbe Zähler mit den weißen Steinen bleiben! Mario Hackel brachte ein interessantes Qualitätsopfer gegen Jochen Kountz. In seiner üblichen Zeitnot verlor der ehemalige DDR-Jugendmeister erneut den Faden, so dass der Untergrombacher locker für die Führung sorgte. Die baute Dan Florea aus. Erwartungsgemäß trat der Spitzenreiter mit bester Aufstellung und damit zum zweiten Mal mit ihm an. Joachim Kick hatte zunächst keine Probleme, die harmlose Eröffnung in ein ausgeglichenes Mittelspiel zu überführen. Doch dann parkte der Kuppenheimer einen Bauern ein. Den verwertete Florea problemlos.

   Erfreulicheres tat sich nur auf dem Brett von Hartmut Metz. Sebastian Schafranietz geriet mit Weiß bald auf Abwege. Danach war der Kuppenheimer am Drücker. Nur mühevoll konnte der Gästespieler seine Position zusammenhalten. Sein Problemkind war der auf e1 eingeklemmte König, der vom schwarzen Läufer auf e3 von der Flucht abgehalten wurde. Hinzugesellten sich ein schlecht postierter Läufer auf g3 samt einem auf h1 eingeklemmten Turm. In Zeitnot ließ Metz zwar Damentausch zu, sammelte anschließend aber dafür drei Bauern ein. Im 40. Zug gab Schafranietz auf.

   Weniger klar verlief die Begegnung von Velimir Kresovic auf dem Weg zum zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich. In der Eröffnung folgte der Kuppenheimer Topscorer, der mittlerweile bei 5/6 steht, einer Begegnung des erfolgreichsten OSC-Bundesligaspielers, Philipp Schlosser (momentan 8/9!). Der Großmeister hatte damit zwar laut Kresovic gegen Heinz Fuchs nur remisiert, die Stellung sah jedoch vielversprechend für Schwarz aus. Die beste Fortsetzung ließ der Kuppenheimer aus und stand phasenweise laut dem Programm Shredder bei rund -3 Bauerneinheiten! Das hielt ihn nicht davon ab, weiter zu drücken und den Punkt im Endspiel einzufahren. Als nach munterer Blitzerei im 46. Zug die Klappe bei Fuchs fiel, gab dieser angesichts eines zweiten verlustig gehenden Bauern auf. Kresovic zeigte damit einmal mehr, dass der Siegeswillen, der einigen Kuppenheimern fehlt, Berge versetzen kann!

   Günther Tammert kam gegen Oliver Melzer gut aus der Eröffnung. Eine Ungenauigkeit brachte diesen zurück ins Spiel, später zerstörte der Untergrombacher die weiße Position mit einem Qualitätsopfer. Am Schluss stand er mit vier Mehrbauern zu Buche. Die Besetzung des achten Bretts bleibt somit fatal! 1/6 erzielte die Rochade mittlerweile dort! Eine klägliche Bilanz, die gut illustriert, warum man trotz regelmäßiger nomineller deutlicher Überlegenheit nicht für den Aufstieg in Betracht kommt.

   Nun konnte lediglich noch ein Wunder die Hausherren vor der Niederlage retten – und es bestand die Chance darauf. Nach missglückter Eröffnung musste Hubert Schuh tatenlos zusehen, wie Rolf Schlindwein einen fulminanten Angriff am Damenflügel einleitete. Shredder bewertet die schwarze Position in einem Moment mit +21!! Der IM opferte indes einen Turm falsch, weshalb die Bewertung dramatisch auf „nur“ +7 und noch weniger absackte. Damit nicht genug! Nach überstandener Zeitnot drohten zwei Freibauern auf c4 und d3 Weiß zu überrennen. Unangenehm war vor allem die Damen-Läufer-Batterie, die die Türme auf d2 und e1 aufs Korn nahm. Schuh sah wie die Kiebitze als letzte Möglichkeit, den Kampf fortzusetzen, eine Turmrückgabe für einen Bauern. Dies mündete in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, das Schlindwein dank zweier verbundener Bauern präzise zum Gewinn führte.

   Die Überraschung war groß, als Schuh am Abend vermeldete: „Ich hätte gewinnen können!“ Eigentlich war es sogar relativ leicht zu sehen: Erst spielt Weiß den Turm von e1 weg. Danach ist der ungedeckte Turm auf d2 tabu, weil die Dame von b2 plötzlich nach e5 schießen könnte, um einerseits dem König auf b8 ein Schach zu geben und dann wahlweise auf der Grundlinie matt zu setzen oder ein ersticktes Matt (mit einem zusätzlichen Springer auf e6) einzuleiten! Einziger Trost: Ein 4:4 wäre sicher auch zu wenig gewesen, um sich noch realistische Chancen auf den Titel zu machen. Gegen Konstanz, Ladenburg und Freiburg lässt sich der Tabellenführer garantiert nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Wahrscheinlicher sind Untergrombacher Kantersiege im Bereich von 6:2 bis 7:1. Die Rochade benötigt derweil zwei weitere Zähler, um auch im Falle von vier Absteigern nach unten hundertprozentig gesichert zu sein.

Kuppenheim – Untergrombach 3:5
1. Ludger Keitlinghaus – Matthias Duppel remis, 2. Hubert Schuh – Rolf Schlindwein 0:1, 3. Hartmut Metz – Sebastian Schafranietz 1:0, 4. Mario Hackel – Jochen Kountz 0:1, 5. Velimir Kresovic – Heinz Fuchs 1:0, 6. Marcel Vingerling – Torsten Gamer remis, 7. Joachim Kick - Dan Florea 0:1, 8. Günther Tammert – Oliver Melzer 0:1.


Reserve Spitzenreiter

Glücklicher aber verdienter Sieg gegen Offenburg

Spiel-Bericht von Reinald Kloska

   Wenig Chancen rechneten wir uns im Vorfeld gegen die mit uns gemeinsam führenden Offenburger aus. Noch schlimmer wurde es, als am Morgen des Spieltages Alexander Hatz kurzfristig absagte. Zwar konnte mit Toni Stückl sehr kurzfristig ein Ersatz herbeigeschafft werden, doch was dann geschah, war schon mehr als peinlich. Toni sagte also kurz entschlossen zu und kam zum vereinbarten Treffpunkt nach Rauental. Dort war er überrascht, denn kein weiterer Kuppenheimer war anwesend. Also, Handy zücken und den Mannschaftsführer Michael Lorenz anrufen! Dieser bewegte sich gerade mit voll besetztem Auto zwischen Bühl und Achern und war erstaunt, dass das andere Fahrzeug nicht wie vereinbart auf Toni gewartet hatte. Also, Achern abfahren und Jochen Klumpp, den Lenker des Zweitwage anrufen, wo er sei. Jochen war bereits in Offenburg! Wieder wurde Toni angerufen und ihm das Mißgeschick erklärt. Klar, dass Toni nunmehr keinerlei Lust mehr verspürte, im Team anzutreten - leider wohl auch bei künftigen Spielen. Hier ist eine große Entschuldigung gegenüber Toni erforderlich!

   Also mussten wir aufgrund des eigenen Kommunikationsversagens gegen die überlerlegenen Offenburger zu siebt antreten. Das zweite Brett blieb unbesetzt, für den Rest der Truppe galt: Kein Remis! Gut lief es an Brett drei für Michael Lorenz an, der seinen Gegner sehr bald überspielt hatte. Statt aber den Damentausch zu erzwingen und in ein Endspiel mit vier Mehrbauern abzuwickeln, ließ er seinem Kontrahenten noch Schwindelchancen, die ihm einiges Kopfzerbrechen bereiteten. Dennoch konnte er eigentlich problemlos zum 1:1 ausgleichen. Kurz zuvor hatte Reinald Kloska am vierten Brett nach 17 Zügen ein großmeisterliches Remis geschoben, er war somit der einzige Akteur, der sich nicht an die eigenen Vorgaben hielt.

   Lutz Schäfer am fünften Brett spielt gewohnt druckvoll und zwang den Schwarzen in die Verteidigung. Als es ihm dann gelang, einen Freibauern bis in die 7. Reihe vorzuschieben, war die Begegnung entschieden. Den Ausgleich musste Patrick Karcher zulassen, der erstmals in Kuppenheimer Farben unterlag. Ralf Gantner konnte aber kurze Zeit später durch eine gut geführte Partie unsere knappe Führung wieder herstellen. Nun lagen wir zwar mit 3,5:2,5 vorne, die beiden noch offenen Partien sahen aber keineswegs nach zählbarem Erfolg für uns aus. Jochen Klumpp hatte sich in einem Endspiel bei gleichfarbigen Läufern mit einem Bauern weniger zu verteidigen, Hussain Chaltchi stand zwar ausgeglichen, hatte aber horrende Zeitprobleme.

   Gerade als keiner mehr an Hussain glauben wollte, sein Blättchen hing schon ganz gefährlich weit oben, konnte er durch einen netten Abzug eine Qualität gewinnen. Dass daraufhin sein Gegner noch in ein Matt zog, freute uns und vor allem Hussain sehr - unser Mannschaftserfolg war perfekt! Da störte die Niederlage von Jochen am Spitzenbrett wohl nur noch ihn selbst. Insgesamt ein spannender Mannschaftskampf mit Chancen auf beiden Seiten. Zum Schluss stand uns das Glück Pate und nun liegt es an uns selbst, ob die Meisterschaft erreicht werden kann. Hierzu sind aber noch drei harte Runden zu überstehen, ein Straucheln ist nicht erlaubt!


Dritte im Abstiegsstrudel

Spiel-Bericht von FM Hartmut Metz

   Am anderen Ende der Tabelle befindet sich die Dritte der Rochade in der Bezirksklasse. Nach dem 2,5:5,5 gegen Titelanwärter Ottenhöfen-Seebach liegt der Vorjahresmeister mit 2:10 Punkten auf dem vorletzten Platz. Lediglich ein Sieg über Gernsbach II (3:9) am nächsten Spieltag könnte noch den Klassenerhalt bescheren. Bei der fünften Saisonschlappe remisierten Ralf Wendelgaß, Jürgen Biskup, Olaf Schneider, Daniel Wörner und Ralf Ehret. Den Kürzeren zogen Kai Götzmann, Frank Schäfer und Michael Waschek.


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