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Berichte 7. Spieltag 05/06

Spielberichte der Kuppenheimer Schach-Mannschaften

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Hackel krönt brillante Opfer

Erste sechs Bretter gewinnen beim 6:2 in Ladenburg

Spiel-Bericht von FM Hartmut Metz

   Die Rochade Kuppenheim spielt auch im elften Jahr in Folge in der Oberliga. Durch ein 6:2 in Ladenburg hat die Schachgemeinschaft zwei Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt vorzeitig gesichert. Mit 9:5 Punkten darf der badische Pokalsieger als Fünfter auch noch auf Platz zwei oder drei spekulieren. An Untergrombach (12:2) als Meister führt wohl kein Weg mehr vorbei. Schlusslicht Konstanz war beim 2:6 chancenlos. Das Spitzenspiel beim OSC Baden-Baden III (9:5) ging an Eppingen II (10:4), das durch das 4,5:3,5 auf Platz zwei vorrückte.

   In Ladenburg herrschte enormer Kampfgeist: An keinem der acht Bretter wurde ein Unentschieden vereinbart. Die Rochade behielt an den ersten sechs Positionen die Oberhand. Die Hausherren, die mit 6:8 Zählern noch um den Klassenerhalt bangen müssen, gewannen an den beiden hinteren Brettern. Für die Führung sorgte Ludger Keitlinghaus. Der Kuppenheimer Großmeister brachte Martin Schrepp die erste Saisonniederlage bei. Wegen drohender Attacken mit Dame oder Springer auf den durch g6 geschwächten schwarzen Feldern musste Schrepp einen Bauern geben. Weil der König trotzdem weiter äußerst zweifelhaft stand, brachte Keitlinghaus den vollen Punkt alsbald unter Dach und Fach. Nach seinem missratenen Einstand gegen Srdjan Panzalovic kommt der Großmeister immer mehr in Fahrt und notiert nun bei etwas standesgemäßeren 4,5/7. Mit einer brillanten Kombination erhöhte Mario Hackel gegen Robert Jurlina auf 2:0. Die lange Zeit hinausgezögerte Annahme eines Qualitätsopfers schien fatal zu enden – doch der ehemalige DDR-Juniorenmeister löste alles mit einem Springeropfer in Wohlgefallen auf. Den einen Turm ließ Hackel auf a1 eingeklemmt einstehen, den anderen Turm opferte er auf h5. Jurlina konnte danach das Matt nicht mehr vermeiden. Die beste Saisonleistung des Kuppenheimers!

   Gegenteiliges muss man von Joachim Kick und Günther Tammert sagen. Kick zog einen Bauern nach e5 vor. Nach seinen Berechnungen konnte Schwarz schlecht nehmen, weil der Turm den d-Bauern nebst den Springer auf d7 vermeintlich fesselte. Dass Frank Kalinski einfach mit dem Läufer den Springer auf f3 wegdrosch, um danach unbehelligt mit dem Springer den e5-Bauern zu verspeisen, entging dem Kuppenheimer. Die Partie war danach verloren, mit einem auf Springergabeln nebst Damengewinn fußenden Kniff kürzte Kalinski das Ende ab. Ein Hauen und Stechen entwickelte sich auch bei Tammert. Dabei hatte ihn Mannschaftskapitän Hussein Chaltchi auf die Brandregeln im Ladenburger Spiellokal aufmerksam gemacht! „Da steht’s, was du tun musst, wenn dein Brett brennt“, sagte „Charly“ und deutete auf das Hinweisschild mit der Aufschrift: „Ruhe bewahren! Brand melden. In Sicherheit bringen. Löschversuch unternehmen.“ Stattdessen goss Tammert Öl ins Feuer. Im Max-Lange-Angriff fühlte sich Andreas Benend in seinem Element. Ein tückischer Freibauer auf c7 brachte Schwarz in die Bredouille. So half auch ein Qualitätsgewinn nichts. Tammerts Position kollabierte.

   Das 2:2 hatte allerdings nur kurz Bestand. Hartmut Metz brachte die Rochade in einem einseitigen Duell gegen seine eigene Lieblingsvariante erneut in Front. „Das traut er sich nicht“, glaubte Bernd Hierholz vor der Partie. Metz zog nämlich im Caro-Kann 3.Sc3, um nach dxe4 4.Sxe4 Sf6 5.Sxf6+ gxf6 zuzulassen! Seine Variante, die er seit fast zwei Jahrzehnten spielt. „Da hast du gegen dich selbst gespielt“, ulkte Keitlinghaus. Hierholz wich der Vorläuferpartie, die er in dieser Saison gegen den Waldshuter Norbert Friedrich aufs Brett gebracht hatte, aus. Der daraus resultierende eklatante Entwicklungsnachteil war angesichts der getauschten Damen noch nicht entscheidend. Nach einem weiteren ungenauen Zug brach die schwarze Stellung jedoch zusammen. Metz gewann auf b7 einen Bauern und hatte dank des Läuferpaars und Hierholz’ Zeitnot keine Mühe, den Punkt einzufahren.

   Die saubere Weste der Kuppenheimer an den ersten sechs Brettern wahrten danach Hans Wiechert, Hubert Schuh und Marcel Vingerling. Bei dem Trio sah es höchstens nach Unentschieden aus. Schuh lehnte dies jedoch schon früh gegen Markus Heß ab. Das Turmendspiel misshandelte die Ladenburger Nummer zwei noch nicht – ließ aber dann den Übergang in ein Bauernendspiel zu, das nicht mehr zu halten war. Wiechert sah sich zunächst einem starken Angriff von Bernhard Geyer ausgesetzt. Den wehrte der Kuppenheimer ab, tauschte die Damen und stand im Endspiel mit Turm und herrlich auf d6 platziertem Blockadespringer gegen Turm und Läufer des Gegners auf Gewinn. Der FM beendete damit die lange Durststrecke in dieser Saison. Schwierig stand Vingerling gegen Walter Blössl. Selbst das Endspiel mit Turm und Springer gegen Turm und Läufer bot eher Weiß Chancen. Nachdem Blössl patzte, hatte der Holländer keine Mühe mehr, in ein gewonnenes Turmendspiel mit drei Mehrbauern überzuleiten.

 

SK Ladenburg – Rochade Kuppenheim 2:6
1. Martin Schrepp – Ludger Keitlinghaus 0:1, 2. Markus Heß – Hubert Schuh 0:1, 3. Bernd Hierholz – Hartmut Metz 0:1, 4. Bernhard Geyer – Hans Wiechert 0:1, 5. Robert Jurlina – Mario Hackel 0:1, 6. Walter Blössl – Marcel Vingerling 0:1, 7. Frank Kalinski – Joachim Kick 1:0, 8. Andreas Benend – Günther Tammert 1:0.


Tabellenspitze abgesichert

Spiel-Berichte von FM Hartmut Metz

   Die Reserve der Rochade Kuppenheim bleibt in der Landesliga ungeschlagen. Gegen Hörden ging das Team um Michael Lorenz allerdings kein Risiko ein. Auf Grund personeller Probleme – aus dem Stammkader fehlten gleich vier Akteure – einigte sich der Tabellenführer nach nicht einmal einer Stunde auf ein 4:4. Mit 11:3 Punkten liegt Kuppenheim II nur noch einen Zähler vor den Verfolgern. Die ausstehenden Aufgaben gegen den mittelbadischen Pokalsieger Durmersheim und Oberkirch sind lösbar, aber auch nicht zu unterschätzen. Vor allem Durmersheim erwies sich stets als schwerer Gegner.

   Die Dritte verpasste es, sich im Abstiegskampf der Bezirksklasse etwas Luft zu verschaffen. Beim Vorjahresmeister geht weiterhin nichts zusammen. Im Kellerduell gegen Gernsbach II zog die Rochade mit 3:5 den Kürzeren. Somit trennen den Vorletzten bei jeweils 2:12 Mannschaftszählern lediglich noch 1,5 Brettpunkte von der Roten Laterne. Daher entscheidet sich der Abstieg in die Kreisklasse I – vermutlich erwischt es nur ein Team – im Fernduell mit Bühlertal II. Gegen die Gernsbacher Verbandsliga-Reserve gelang Olaf Schneider der einzige Sieg. Kai Götzmann, der erstmals in dieser Saison antretende Uwe Gantner, Jürgen Biskup und Frank Schäfer remisierten. Spitzenspieler Ralf Wendelgaß, Wolfgang Kaupp und Michael Waschek unterlagen.


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