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Berichte 2. Spieltag 06/07

Spielberichte der Kuppenheimer Schach-Mannschaften

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Großhans und Kresovic retten Rochade

Dusel-Sieg in Viernheim

Spielbericht von FM Hartmut Metz

   Die Rochade Kuppenheim hat wohl ihren glücklichsten Sieg in den vergangenen zehn Oberliga-Jahren erzielt: Bei Zweitliga-Absteiger SC Viernheim gelang ein 4,5:3,5-Erfolg. Dieser war jedoch alles andere als verdient. Nach fünfeinhalb Stunden deutete alles auf eine Niederlage des badischen Pokalsiegers hin, ehe Ralf Großhans und Velimir Kresovic das Ruder noch herumrissen. Großhans konterte seinen Kontrahenten aus und setzte den König von Stefan Spiegel matt. Kresovic, der zwischenzeitlich einen Bauern weniger hatte, beschied sich daher nach fast sechs Stunden gerne mit einem Remis. Dank der 2:2 Punkte konnte Kuppenheim einen Fehlstart vermeiden. Bei einer Niederlage wäre die Schachgemeinschaft Caissa auf den vorletzten Platz abgestürzt und wäre in den nächsten Spielen gegen Waldshut-Tiengen und Schlusslicht Freiburg 1887 unter erheblichen Druck geraten. Die Tabelle führen überraschend Ladenburg und der OSC Baden-Baden III (beide 4:0) an. Letztere schlugen Heidelberg-Handschuhsheim mit 4,5:3,5. Somit haben die drei Titelanwärter alle nur 2:2 Zähler – Zähringen stoppte nämlich nach der Niederlage in Heidelberg den Konkurrenten Eppingen II mit 4,5:3,5. Vorletzter ist Neuhausen nach der 1,5:6,5-Packung ohne ausländische Titelträger in Waldshut. Freiburg ist durch das 2,5:5,5 gegen Ladenburg das einzige Team ohne Punkt auf dem Konto!

   Zunächst schien Kuppenheim die Eröffnungsphase gut zu überstehen: Die beiden Spitzenspieler Hubert Schuh und Hartmut Metz bauten vielversprechende Stellungen auf. Vor allem Schuhs kecker Bauernraub gegen IM Günther Beikert bewährte sich. Doch in Zeitnot verlor Kuppenheims Nummer eins – der dort gemeldete Jean-Noel Riff kommt, wenn überhaupt, offenbar nur sporadisch zum Einsatz - in Zeitnot den Faden. Beikert verteidigte sich umsichtig, übernahm dann das Kommando und glich zum 1,5:1,5 aus. Zuvor hatte Jochen Klumpp, der nach fast zweijähriger Oberliga-Abstinenz wieder zum Einsatz kam, gegen Hans-Markus Horn remisiert. Im Duell der Ersatzspieler verpasste der Kuppenheimer leichten Ausgleich und musste dafür im Endspiel leiden. Ungemach drohte auch lange Hans Wiechert. In einer minderwertigen Skandinavisch-Variante hielt er zunächst mühsam seine Stellung zusammen. Als sich die Partie langsam drehte, patzte Pierre Carbonnel: Ein Bauernraub auf a6 ging nicht, weil Wiechert mit einem Zwischenschach auf c2 den fesselnden Turm auf b3 auch ins Visier nahm und diesen anschließend schlagen konnte, um hernach die Dame auf a6 doch zu verspeisen.

   Die erneute Führung der Rochade machte Günther Tammert perfekt. In der Eröffnung geriet er in Nachteil, da ein Bauer auf e5 immer gefesselt war. Stefan Schmidt konnte dies allerdings nicht richtig ausnutzen. Stattdessen setzte der Viernheimer auf einen dubiosen Angriff, bei dem Tammert eine Qualität einstrich. In beiderseitiger Zeitnot bewies der starke Blitzspieler dann seine Überlegenheit und setzte zum Mattangriff an. Ähnlich bedenklich sah es auf der Uhr bei Mario Hackel und Stefan Martin aus. Beide haben das Schnellziehen nicht erfunden. Entsprechend wurden die letzten Minuten der vierten Stunde hektisch. Hackel gewann die Qualität, Martin hatte jedoch ein Dauerschach. Der halbe Zähler war eher für den Kuppenheimer ein Grund zur Freude, da seine Initiative für einen Bauern irgendwann versandet war und nur noch Tricks Weiß am Leben hielt. Das 3:3 musste Metz zulassen. Beim ersten Einsatz von Damenindisch kam er problemlos aus der Eröffnung und drückte mehr als der nominell stärkste Viernheimer. Andreas Mandel (Elo 2400) befand sich in größerer Zeitnot, was Metz zu Gewinnanstrengungen animierte. Doch ausgerechnet er stellte im 40. Zug die Partie ein.

   Dass dann noch die große Stunde von Großhans und Kresovic schlagen würde, schlossen selbst die kühnsten Optimisten aus. Großhans stand nicht nur wehrlos hinten drin. Mit lediglich ein paar Minuten auf der Uhr hätte ihn Spiegel auch mit seinen 40 Minuten auf Zeit erledigen können. Doch etwas zu schnell wollte er zuschlagen. Mit einem ersten Trick rettete Großhans zunächst die Qualität. Hierbei hätte Spiegel schon die Notbremse ziehen, den Turm nehmen und Dauerschach zulassen sollen. Stattdessen folgte die Einladung an den japanischen Schnellschach-Meister zur Attacke. Mit Dame und Springer setzte Großhans dem eingekerkerten schwarzen König zu. Nach der Aufgabe Spiegels riss er die Arme nach oben und nahm die freudigen Glückwünsche seiner Kameraden entgegen. Nun fehlte nur noch ein Remis von Velimir Kresovic. Er hatte dieses viele Züge vorher abgelehnt und geriet danach in ein Endspiel mit zwei Türmen, je einem Springer und zwei gegen drei Bauern. Glücksgöttin Fortuna schüttete weiter ihr Füllhorn über die Rochade aus: Ralf Tresch verlor völlig den Faden. Hinzu kam, dass aus seinen drei Mehrminuten (bei elf gegen acht) eine Wenigerminute (bei zwei gegen drei) wurde. Den Mehrbauern büßte er völlig entnervt ein, so dass sich Kresovic den Luxus erlauben konnte, noch eine Minute zu brüten, ob er die Zugwiederholung zulassen sollte oder gar auf Gewinn spielt! Die Vernunft siegte – und Jubel herrschte auf Kuppenheimer Seite, während Katzenjammer bei den armen Viernheimern einsetzte.

SC Viernheim – SGC Rochade Kuppenheim 3,5:4,5
1. Brett Günther Beikert – Hubert Schuh 1:0, 2. Andreas Mandel – Hartmut Metz 1:0, 3. Stefan Martin – Mario Hackel remis, 4. Pierre Carbonnel – Hans Wiechert 0:1, 5. Ralf Tresch – Velimir Kresovic remis, 6. Stefan Schmidt - Günther Tammert 0:1, 7. Stefan Spiegel – Ralf Großhans 0:1, 8. Hans-Markus Horn – Jochen Klumpp remis.


Offenburg nimmt erfolgreich Revanche

Kuppenheimer Reserve kassiert 2:6-Schlappe

Spielbericht von Michael Lorenz

   In der vergangenen Saison hat die Kuppenheimer Reserve Offenburg mit sieben Mann bezwungen und blieb danach bis zum letzten Spieltag Landesliga-Tabellenführer. Der Ex-Verbandsligist nahm dafür in der zweiten Runde grausam Revanche: Mit 6:2 wurde die Rochade nach Hause geschickt, obwohl die SCR diesmal vollzählig antrat – aber doch ersatzgeschwächt angesichts der vielen Ausfälle in der Ersten wie Zweiten. Entsprechend chancenlos war man in Offenburg. Die Ortenauer unterstrichen damit ihre Ambitionen auf eine Rückkehr in die Verbandsliga, während Kuppenheim mit 2:2 Zählern keine Niederlage mehr kassieren darf, will sie noch nach dem Titel greifen.

    Reinald Kloska und Boris Feiguelman gerieten in schwierige Stellungen und unterlagen. Einziger Lichtblick an diesem Tag sollte Lutz Schäfer sein. Mit einer überzeugenden Darbietung aktiven Schachs, der sein Gegner schließlich nicht mehr gewachsen war, hielt der Psychiater Barnstedt nieder. Hussain Chaltchi war, wie so oft, sehr friedfertig: Remis gegen Krause. Ralf Gantner nahm in Zeitnot ebenfalls eine Punkteteilung dankend an.

   So oblag es den Brettern 1 bis 3, die Wende zu erzwingen. Markus Merklinger und Toni Stückl hatten sich gute Stellungen gegen ihre starken Gegner erarbeitet, gerieten dabei aber in Zeitnot. Markus überschritt gegen Uwe Rauch die Zeit, Toni stellte in schwieriger, aber intakter Stellung gegen Gotthard Wirth eine Figur ein. So kämpfte Michael Lorenz noch als Letzter. Vor der ersten Zeitkontrolle büßte der Kapitän aber einen Bauern ein und nach einer weiteren Stunde im Damenendspiel auch die Partie.

Offenburg – Kuppenheim II 6:2
1. Rauch (2201) - Merklinger (2067) 1:0, 2. Wirth (2133) - Stückl (1856) 1:0, 3. Osthof (2075) - Lorenz (1933) 1:0, 4. Barnstedt (1993) - Schäfer (1932) 0:1, 5. Mangei (1996) - Kloska (1940) 1:0, 6. Trahasch (1937) - Feiguelman (1903) 1:0, 7. Schneider (1895) - R. Gantner (1835) 1/2, 8. O. Krause (1790) - H. Chaltchi (1778) ½


Keine Zeit für einen Sieg

Dritte unterliegt Durmersheim II mit 2,5:5,5

Spielbericht von FM Hartmut Metz

   Die dritte Mannschaft der Rochade geht in der Bereichsklasse schweren Zeiten entgegen. Der Grund: Bei Durmersheim II fehlte es an Zeit! Gleich zwei Partien verloren die Kuppenheimer durch Zeitüberschreitung. Im Gegenzug konnte Klaus Harsch die Zeitnot von Wolfgang Burkart nicht nutzen, obwohl er bereits zwei Figuren für einen Turm erobert hatte. Das Material patzte der Kapitän trotz einer halben Stunde mehr auf der Uhr wieder ein und musste sich mit einem Remis bescheiden. Die Punkte teilten überdies Ralf Wendelgaß, Wolfgang Kaupp, Konstantin Scheuermann und Tobias Lauckner. Waldemar Schlangen zog den Kürzeren.

   Dieses Schicksal teilten auch Thomas Roth und Dagmar Sprung. Der Spitzenspieler überschritt die Zeit ebenso wie die einzige Dame. Bei Dagmar Sprung war dies noch dramatischer, weil sie auf Gewinn stand. Mit ihrem Punkt und mindestens einem halben Zähler bei sich selbst, lautete das Plädoyer des Anwalts und Kapitäns Harsch, wäre allemal ein 4:4 zu erreichen gewesen. So setzte sich der Aufsteiger aus Durmersheim durch und kann optimistisch nach vorne schauen.

Kuppenheimer Einzelergebnisse:
1. Brett Thomas Roth 0, 2. Ralf Wendelgaß remis, 3. Klaus Harsch remis, 4. Wolfgang Kaupp remis, 5. Konstantin Scheuermann remis, 6. Tobias Lauckner remis, 7. Waldemar Schlangen 0, 8. Dagmar Sprung 0.


Klarer Sieg über Iffezheim

Kuppenheim IV setzt sich 6:2 durch

Spielbericht von Fritz Kolb

   Unsere Iffezheimer Kollegen nehmen es mit der Zeit nicht so genau: Deshalb hat auch Jürgen Biskup trotz Minusfigur gewonnen! Gekonnt hob der Pfarrer die arme Seele über die Zeit! Das gleiche Problem hatte auch der Kontrahent von Olaf Schneider. Allerdings stand der Kuppenheimer in diesem Fall gut. Michael Waschek opferte eine Figur für zwei Bauern und konnte dadurch Druck an vorderster Front aufbauen. Dies führte schließlich auch zum Erfolg. Ewald Lipka trennte sich in ausgeglichener Stellung friedlich.

   Debütant Jakiv Probka, der zuvor bei Einzelturnieren erfreulich abgeschnitten hatte (zuletzt mit 4,5/6 im B-Open in Baden-Baden) eroberte zwingend einen Läufer. Danach hatte Probka mit Springer und Läufer gegen Läufer leichtes Spiel. Schwerer taten sich Ralf Ehret und Alex Zlodi. Beide kämpften verbissen. Bei Zlodi war der Kampf von Erfolg gekrönt. An Ehrets Brett befanden sich beide Akteure in Zeitnot – so trennte man sich lieber friedlich, um die Nerven zu schonen. So wurde ich zum einzigen Pechvogel: Nach einem Patzer, der einen Turm kostete, stand ich hoffnungslos. Der deutliche Gesamtgewinn linderte jedoch den Schmerz der Niederlage.

Iffezheim III – Kuppenheim IV 2:6
1. Brett Christian Wetzel – Jürgen Biskup 0:1, 2. Thomas Wetzel – Olaf Schneider 0:1, 3. Thorsten Heck – Ewald Lipka remis, 4. Thomas Österle – Ralf Ehret remis, 5. Rudi Barth – Michael Waschek 0:1, 6. Manfred Hertweck – Fritz Kolb 1:0, 7. Uwe Stabenau – Alexander Zlodi 0:1, 8. Wolfgang Sälzle – Jakiv Probka 0:1.


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