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Skatturnier

Die Herren der Karten


Hartmut Metz überzeugte

von Reinald Kloska, August 2001

   Liest man etwas wie diese Überschrift, denkt man sofort an Schach. Wenn diese Worte noch um „Kai Götzmanns Desaster" ergänzt werden, so kann man fast sicher sein, dass es sich um ein Blitzturnier in Kuppenheim handelt, bei dem Hartmut etwas über, Kai absolut unter seinem Niveau agierte. Fügt man jedoch hinzu, daß es sich um ein Skatturnier handelte, so staunt der erfahrene Leser: „Hartmut kann Skat spielen???"

   Ja, er kann, und neben ihm noch mindestens acht weitere Kuppenheimer Recken. Folglich versuchten sich am Donnerstag neun Schachspieler als Skatmeister. Die erste Mannschaft wurde vertreten durch Mario Hackel, Hans Wiechert und Hartmut Metz. Aus der zweiten Equipe traten Toni Stückl, Kai Götzmann und Reinald Kloska an. Für die dritte Garnitur waren Ralf Ehret und Vieko Visnic dabei und allein Fritz Kolb vertrat die Ehre unseres vierten Teams.

   Nebenbei gesagt, fiel bei der Auswertung des Skatturniers auf, dass starke Schachspieler anscheinend auch starke Skatler sind, denn nimmt man den Punkteschnitt der Spieler pro Mannschaft, so ergibt sich:

1. Mannschaft 1071

2. Mannschaft 949

3. Mannschaft 663

4. Mannschaft 744

   Wie man sieht, hat sich lediglich Fritz gewehrt und die Rangordnung durcheinander gebracht. Aber jetzt wieder zurück zum Turnier. Gespielt wurde an zwei Vierer-Tischen eine Vorrunde über 24 Spiele. Die zwei Punktbesten je Tisch sollten im Finale 1, die anderen im Finale 2 nochmals 24 Spiele ausfechten, wobei die Punkte der Vor- und der Finalrunde addiert wurden. Die Auslosung ergab, dass sich an Tisch 1 Kai, Reinald, Hans und Mario gegenübersaßen, während an Tisch 2 Hartmut, Toni, Vieko und Fritz die Klingen kreuzten.

   An Tisch 1 konnten sich Kai und Reinald gleich zu Beginn etwas absetzen, während Hans einen schlechten Einstand genoss, den er über die Distanz der Vorrunde nicht wieder ausgleichen konnte. Nach verhaltenem Start konnte Mario das Rennen um die beiden ersten Plätze durch einen Zwischenspurt wieder spannend gestalten. Leider gelang es ihm jedoch nicht, mehr als den dritten Rang dieses Tischs zu erreichen, denn Kai legte einen fulminanten Endspurt hin und Reinald glänzte durch mehrere Zittersiege mit jeweils 61 Punkten (böse Zungen behaupteten, er hätte nur Glück gehabt).

   An Tisch 2 glänzten die meisten Teilnehmer durch unkonstantes Spiel. Dies sah sich Hartmut eine Weile untätig an, bis er, beginnend mit dem achten Spiel, alles zu seinen Gunsten richtete und 6 Spiele gewann. Somit setzte er sich deutlich von seinen Mitstreitern ab und gewann hier verdient die Vorrunde. Zwischen Vieko, Fritz und Toni ging es um den zweiten Finalplatz spannend zu. Hierbei konnte sich Toni auf Vieko und Fritz verlassen, die einfach zu oft ihre Spiele verloren, so dass er mit einem recht bescheidenen Punktestand den zweiten Platz belegte.

   Somit hätten eigentlich Hartmut, Toni, Kai und Reinald die Finalrunde 1 bestritten. Da aber zwischenzeitlich mit Ralf Ehret ein weiterer passionierter Skatspieler erschienen war, wurde beschlossen, ihm den Punkteschnitt aller Teilnehmer gutzuschreiben und das Finale an drei Tischen zu vollenden.

Finale 1

 

Finale 2

 

Finale 3

Hartmut Metz 852 Mario Hackel 493 Vieko Visnic 245
Reinald Kloska 699 Ralf Ehret 456 Fritz Kolb 198
Kai Götzmann 682 Toni Stückl 380 Hans Wiechert 13

 

   In der Finalrunde 3 sah es zu Beginn danach aus, als wollte Fritz sich in sein Schicksal fügen und ließ die beiden anderen davonziehen. Doch schon bald machte sich Viekos zu optimistische Spielweise bemerkbar, weshalb er einige Federn lassen musste. Durch einen gewaltigen Schlussspurt konnte Fritz mit dem letzen Spiel sogar noch Hans überflügeln, der von Beginn an anscheinend uneinholbar führte.

   An Tisch 2 der Finalrunde setzten sich Toni und Mario schnell von Ralf ab, der den Vorsprung dieser beiden über die Distanz von 18 Spielen nicht mehr wettmachen konnte. Toni und Ralf lagen fast die gesamte Distanz über gleichauf. Im 12. und 13. Spiel gelang es Toni, sich knapp an die Spitze zu setzen, jedoch auch hier wurde der Führende im letzten Spiel durch Marios Null Ouvert abgefangen.

   Da sich die Kämpen der Finalrunde 1 in der Vorrunde bereits recht deutlich von allen anderen Kontrahenten abgesetzt hatten, schien es sehr wahrscheinlich, dass sich der Turniersieger aus dieser Riege rekrutieren wird. Die besten Voraussetzungen hierzu besaß Hartmut mit seinen zirka 150 Punkten Vorsprung vor Reinald und Kai. Wohl aus diesem Grund versuchte Kai von Beginn an, die Spiele an sich zu reißen, um Hartmut zu überflügeln. Dies gelang ihm leider nur teilweise. Zwar erhielt er die meisten Spiele, verlor aber auch die meisten davon. Somit war ein Gegner an diesem Tisch frühzeitig aus dem Rennen. Hartmut hingegen legte sich gleich im zweiten Spiel ein weiteres dickes Punktepolster zu, indem er Kai und Reinald einen Grand Hand mit Schneider schwarz aufnötigte. Da er aber gleich darauf sein einziges von letztlich zwölf Spielen verlor, schöpfte Reinald nochmals Hoffnung. Doch auch mehrere gute Spiele reichten Reinald nicht, um diese Finalrunde für sich zu entscheiden. Jedesmal wenn er dachte, er könnte Hartmut überflügeln, konterte dieser mit weiteren guten Spielen. Somit setzte sich Hartmut auch in der Finalrunde durch.

   Da jedoch die Punkte der Vor- und Finalrunde addiert wurden, musste erst ermittelt werden, wie der Endstand lautet. Es konnte ja durchaus der Fall sein, dass ein Spieler der Finalrunde 2 oder 3 deutlich mehr Punkte gesammelt hatte als der Sieger der Finalrunde 1 und somit in der Summe ihn überflügelt. Zumindest wurde Kai, der in der Finalrunde unglücklich agierte und rekordverdächtige -223 Punkte erzielte von allen anderen überholt, weshalb er trotz guter Vorrunde nur die rote Laterne trug. Der Endstand:

 

Name

Vorrunde

Finalrunde

Endstand

1.

Metz, Hartmut

852

737

1589

2.

Kloska, Reinald

699

677

1376

3.

Hackel, Mario

493

662

1155

4.

Stückl, Toni

380

633

1013

5.

Ehret, Ralf

456

293

749

6.

Kolb, Fritz

198

546

744

 

Nach dem Endstand nun noch ein paar Informationen:

Die schnellsten Skatspieler: Hartmut, Kai und Reinald benötigten in der Finalrunde an Tisch 1 für die 18 Spiele rund 40 Minuten.

Die langsamsten Skatler: Toni, Ralf und Mario benötigten in der Finalrunde an Tisch 2 doppelt so lange wie die Schnellsten, nämlich 80 Minuten.

Die meisten gewonnenen Spiele: Hartmut und Kai, jeweils 11 Siege; Reinald und Vieko, jeweils 10 Siege.

Die wenigsten gewonnenen Spiele: Fritz und Hans, jeweils 8 Siege.

Die meisten verlorenen Spiele: Kai, 6 Verluste; Vieko, 5 Verluste.

Die wenigsten verlorenen Spiele: Reinald und Mario, jeweils ohne Verluste; Hartmut und Toni, jeweils 1 Verlust.

Die höchsten Siege: 192 Punkte: Hartmut; 144 Punkte: Reinald (2x), Toni und Hans; 120 Punkte: Mario und Vieko.

Die höchsten Niederlagen: -100 Punkte: Kai; -96 Punkte: Hans (2x).

Spiele „mit 4": insgesamt 6 Spiele, davon 2x Hartmut, je 1x Reinald, Mario, Fritz und Hans.

Spiele „ohne 4": insgesamt 4 Spiele, davon 2x Kai (aber eines verloren!), je 1x Toni und Vieko.

Grand-Spiele: insgesamt 21 Spiele, die ausnahmslos gewonnen wurden, davon je 4x Hartmut und Mario, je 3x Reinald und Vieko, je 2x Toni, Ralf und Hans, 1x Kai.

Hand-Spiele: insgesamt 6 Spiele, davon 2x Hans, je 1x Hartmut, Reinald, Mario und Ralf.

Spiele, die Schneider gewonnen wurden: insgesamt 28 Spiele, davon je 5x Reinald, Toni und Fritz; 4x Hartmut; 3x Mario; je 2x Ralf und Hans; je 1x Vieko und Kai.

Spiele, die Schneider schwarz gewonnen wurden: insgesamt 3 Spiele, davon je 1x Hartmut, Toni und Vieko.

 

Ein Spruch vom Skatabend auf der Sprüche-Seite 15.


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