Startseite Rochade Kuppenheim

Merkwürdiges "Kuppenheim I"

von Robert Miklos, Mai 1999

zu den Schachtexten


   30. April: Normalerweise war an diesem Datum das traditionelle Mannschaftsblitzen in Beinheim angesagt. Der französische Schachverein hat sich aber leider schon im letzten Jahr aufgelöst - Kein Wunder, wenn ich an die Schwierigkeiten denke, die sie bei der Auswertung der Partien hatten. Da war es nämlich üblich, daß die letzten zwei Runden nicht mehr gespielt wurden, wegen Computer-Problemchen (angeblich).

   Solche Ärgernisse gibt's in Durmersheim nicht, da in der Halle des alten Kinos schon öfter Blitzmeisterschaften stattgefunden haben. Probleme gab's höchstens vorher, da man befürchtete, daß aufgrund von fehlenden Voranmeldungen das Ganze ein Flop würde. Außerdem hatten sich die Organisatoren eine DWZ-Einschränkung einfallen lassen, d.h. der Durchschnitt der Wertungszahlen der vier Spieler durfte 2000 nicht überschreiten. Dadurch sollten die in Beinheim üblichen Zusammenstellungen von ausschließlich starken Spielern vermieden werden.

   Gelungen ist es. Allerdings, viele Mannschaften waren es nicht, insgesamt nur 10, davon zwei aus Durmersheim, wobei in der ersten FM Keilhack mitspielte, der nebenbei noch Bücher verkaufte. Das am weitesten gereiste Team kam aus Leimen, außerdem mischte noch Gernsbach mit, mit Legionär Schenk am ersten Brett. Sie nannten sich übrigens "Die Laferis". Da das Wort im Duden Universalwörterbuch nicht verzeichnet ist, stellt sich die Frage: "Was ist ein Laferi?" Das ist angeblich ein (badisches) Wort für Nichtsnutz, zumindest so wurde es mir vor einiger Zeit erklärt. Außerdem ist das der Name von Schenk im Internet Chess Club, wo er im Blitzen zwischenzeitlich 2927 Ratingpunkte erreichte. Alle Achtung!

   Ein paar Kuppenheimer haben natürlich auch mitgemacht. Um genau zu sein, acht, also zwei Mannschaften: Kuppenheim 1, bestehend aus Velimir, Reinald, Lutz und mir (Endlich mal ein Blitzerteam, in das ich hineinpasse). In der zweiten (die traditionell nur am Rande erwähnt wird) durften mitspielen: Hartmut, Ia, Jogi und Ralf Ehret.

   Irgendwie wurde dieses zweite Team aus mir schleierhaften Gründen anfangs als das erste angesehen. Wie gesagt, anfangs. (Anmerkung von Hartmut Metz: Von wegen anfangs! Kurz vor dem Ende des Turniers fanden sich stets ein paar Durmersheimer am ersten Brett, wo ich saß, ein, um zu sehen, ob "Kuppenheim I" verliert. Schließlich hatte die eigene Mannschaft Chancen auf Platz eins. Doch "Kuppenheim I" verlor und verlor und verlor (Anmerkung von Robert Miklos: Naja, DAS ist nun wieder ein bißchen übertrieben, aber sooo gut spielten die wirklich nicht) - dennoch blieb das Team immer vor Durmersheim ... bis Hartmut nochmals verdeutlichte, er spiele natürlich Kuppenheim II ...).

   Gespielt wurde doppelrundig, jeder gegen jeden. Zwischen den Spielen war ziemlich wenig Zeit, so daß man nicht die Gelegenheit hatte, etwas von dem angebotenen Essen zu genießen. Ob aber die paar Sandwiches und eine heiße Wurst eine ernsthafte Konkurrenz zum französischen Essen mit Merguez&Co darstellten? Eher nicht. Schade.

   Deshalb konnte man sich besser auf das Schachspielen konzentrieren. Die Erste gab in der Hinrunde nur drei Unentschieden ab, gegen Durmersheim, Gernsbach und Leimen. Velimir schaffte 5,5 Punkte aus 9 Spielen (unter anderem ein Sieg gegen FM Keilhack, der nebenher Bücher verkaufte), Reinald 7, Lutz 5,5 und ich 8. In der zweiten Mannschaft schafften Hartmut 6 aus 9, Ia 5,5 (Don't worry, be happy), Jogi 5 und Ralf 0,5. Somit Platz eins für Kuppenheim 1 und Platz XXL (so etwa fünf oder sechs, mit griechischen Zahlen kenne ich mich nicht so genau aus) für Kuppenheim 2.

   In der Rückrunde spielten wir alle irgendwie schlechter. Alle? Nein, ein ehrenhafter Kuppenheimer steigerte sich auf 400%: Ralf, der gegen den direkten Konkurrenten der Ersten, die Laferis, mit einem seiner zwei Siege einen Punkt zum 2:2 sicherte, zeigte, daß er doch gut blitzen kann. Allerdings genügte das nicht für die Zweite, um vorne mitzumischen. Vor allem auch, weil Hartmut nur 5,5 aus 9, Ia 4,5 und Jogi 4,5 holten. So wurde es am Schluß Platz sechs für Kuppenheim 2.

   Kuppenheim 1 verlor diesmal gegen Durmersheim 1, remisierte noch gegen die Laferis und Leimen, aber das machte nichts. Am Ende stand die Erste da, wo sie hingehörte, nämlich auf Platz eins! Zu diesem Erfolg haben beigetragen: Velimir mit 6 aus 9, Reinald mit 5, Lutz mit 6 und ich mit 6,5.

   Zweiter wurden die Laferis, die mehr Brettpunkte aufweisen konnten. Tja, leider schlecht verteilt, da sie einen Mannschaftspunkt weniger auf dem Konto hatten. Dritter wurde Durmersheim, auch mit mehr Brettpunkten.

   Partien, die vorzeigenswert wären, gibt' s diesmal nicht, vor allem auch, weil am letzten Brett doch ziemlich schlechte Spieler antraten (Das ist ausnahmsweise mal kein Selbstmatt, es entspricht leider der Wahrheit, denn meine Partien waren fast alle ziemlich schlecht). Und Döttling war ja auch nicht dabei!


Nr. Mannschaft Punkte Brettpunkte

1.

Kuppenheim I

29

49,5

2.

Laferis

28

52,5

3.

Durmersheim I

28

50,0

4.

Leimen

28

46,5

5.

Wiesental

21

40,5

6.

Kuppenheim II

16

34,5

7.

Vimbuch

15

33,5

8.

Caissa Rastatt

6

20,5

9.

Durmersheim II

5

18,0

10. Schlosspark

4

14,5


zur Artikelübersicht