Israelischer Soldat kämpft sich durch Schweizer K.o.-SystemSergei Erenburg gewinnt bei seinem Deutschland-Debüt das Dresdner ZMD-Open mit neuem AustragungsmodusText und Fotos von Harald Fietz, September 2004 |
Wer nicht in Dresden war, wird sich ärgern. Selten konnte man bei einem deutschen Open-Turnier so leicht einen Preis gewinnen. 255 Teilnehmer beim ZMD-Open bewarben sich um 139 Geldpreise! Geboten wurde alles, was das Schachherz begehrt: Festivalatomsphäre im mit seinen Räumlichkeiten trefflich geeigneten Treff-Hotel und prickelnde sportliche Entscheidungen durch Mini-Matche im neuen K.o.-Wettbewerb. Am Ende gab es mit dem israelischen GM Sergei Erenburg einen Überraschungssieger, der sich gegen den Magdeburger GM Roman Slobodjan im Schnellschach-Tie-Break durchsetzte. Den Bronzerang, d.h. das beste Resultat der aus den K.o.-Runden Ausgeschiedenen, erspielte sich GM Tomasz Markowski aus Polen, der - ebenso wie die Großmeisterkollegen Igor Glek und Alik Gershon - jeweils 7,5 Punkte erreichte.
Er taktierte im neuen Modus am besten: GM Sergei Erenburg.
Innovationsschmiede Dresden
Was das Team um Hauptorganisator Dr. Dirk Jordan zwei Jahre lang beim Porzellan-Cup im Schnellschach ausprobierte, erlebte nun im Normalschach seine Premiere: ein neues Paarungssystem, bei welchem ein K.o.-System mit einem üblichen Schweizer-System-Modus verknüpft wird. Hierdurch werden neue Spannungsmomente eingebaut, denn in jeder Runde gibt es einen Zweikampfsieger (bei Remis im Normalschach folgt eine 25-Minuten Schnellschachpartie und anschließend eine ultimative Blitzpartie). Auch die Favoriten sind nun gezwungen, jeden Tag auszukämpfen, denn nur die beiden Finalisten kommen an die beiden besten Preise im Geldtopf (heuer 4000 bzw. 2500 Euro). Alle im Knockout eliminierten Spieler rutschen in das Open, wo es um zehn Verdienstmöglichkeiten zwischen 1500 bis 250 Euro geht. Hintergrund für diese Neuerung bildete die Erfahrung aus einer Openschlussrunde vor einigen Jahren, als die etwas verspäteten Fotoreporter der Lokalzeitungen nach Kurzremisabsprachen nur noch leere Bretter vorfanden. Nun gilt also das Motto "Entscheidungen pur". Bei neun Runden eignet sich dieses System für bis zu 512 Spieler, wobei dann im Finale eine Partie Normalschach ansteht. Bis zu 256 Spielern - wie diesmal beim Erstdurchlauf vom 15. bis 23. Juli - stehen die Finalisten nach Runde sieben fest und tragen ein Minimatch mit zwei Partien aus (bei 64 bis 128 Teilnehmern würde auch das Halbfinale doppelrundig angesetzt werden).
Ein ziemlich feine Sache möchte man meinen, zumal der Preisfond von über 25000 Euro auf über 28000 Euro erhöht wurde (12630 Euro für die zwölf ersten Plätze und 15600 Euro in 39 Ratingkategorien, die jeweils in drei Alterstufen untergliedert sind). Dennoch fanden sich gegenüber den Vorjahr weniger Schachfreunde zur 13. Austragung ein: Statt 334 Teilnehmer setzten sich 255 Spieler an die Bretter (davon 13 GMs und drei IMs - Vorjahr 16 GMs und acht IMs). Über die Gründe kann spekuliert werden: Die europäische Turnierdichte ist in der zweiten Julihälfte gestiegen - viele Standorte sind attraktiv (z.B. verlegte Oberwart seinen Termin weiter in die Monatsmitte, Amsterdam organisierte erstmals wieder ein Open, Pardubitz bleibt ein Magnet für Titelträger). Möglicherweise schien der Testlauf einigen starken Spielern nicht geheuer. Geänderte Ferientermine in Deutschland können eine Rolle gespielt haben, ebenso wie eine geringe Informationsversorgung in der internationalen "Amtssprache" Englisch. Als markant erwies sich letztlich die Streuung der Spielstärken: neun Spieler mit Elo über 2500, sechs mit über 2400, fünf über 2300 und sechs über 2200. Aber ein starkes Fundament im Elo-Unterbau: 34 Spieler über 2100 und 30 Spieler über 2000. Nichtsdestoweniger hatte nicht alle Favoriten ein leichtes Leben - und den Vorjahressieger erwischte es am härtesten.
Das Scheitern der Titelverteidigung von Alexander Graf gestaltete sich zu einer innerstädtischen Angelegenheit. Erst kickte FM Roland Voigt (2371) die deutsche Nummer eins aus dem Knockout-Wettbewerb, dann knüpfte der Neu-Leipziger FM Norman Thielsch dem Wahl-Leipziger usbekischer Herkunft einen halben Punkt ab, womit dessen Chancen auf Platz drei in der Gesamtwertung schwanden. In der vorletzten Runde überzog der Porzer Bundesligaspieler gegen den Stuttgarter FM Mathias Holzhäuer (2372) schließlich eine remisträchtige Stellung.
Titelverteidiger Alexander Graf bereitete der Ansturm des Mittelbaus besonders viel Kopfzerbrechen: Mit zwei Niederlagen und einem Remis schwanden die Chancen der deutschen Nummer eins schon ab Runde vier.
Die Hoffnung eines erneuten Eintrags in die Siegerliste endete bereits in der vierten Runde, als der 23-jährige Mathematikstudent Voigt in der Begegnung mit langer Bedenkzeit den nach taktischen Verwicklungen strebenden, einzigen Teilnehmer mit über 2600 Elo auskonterte. Der Zweitligaspieler von SC Leipzig-Gohlis ist für seinen unkonventionellen Stil bekannt. Mit Zeitvorteil verwertete er die gekippte Stellung problemlos.
Verwicklungen besser durchschaut: FM Roland Voigt beendete Grafs Träume von der Titelverteidigung.
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Voigt,R (2371) - Graf,A (2661)
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Nach einem leichten Sieg gegen Dr. Claus Bauer (2196) bekam es die deutsche Nummer eins erneut mit einem Spieler aus dem Mittelbau zu tun. Der Berliner Thielsch (2337), der erst im Vormonat mit seiner Freundin Anne Czäczine zusammen nach Leipzig zog (wo die vor Turnierbeginn als "beste Nachwuchsspielerin 2003" geehrte FIM ab dem Wintersemester Medizin studiert), wählte eine angrifflustige Variante mit g2-g4-Keil in der Slawischen Eröffnung des Damengambits. Überrascht zeigte er sich, wie schnell Graf diesmal in der ganzen Partie zog - fast als ob er sich vor einem erneuten Fiasko in Zeitbedrängnis fürchtete. Dennoch ist es gegen einen subtil agierenden Spieler von diesem Schlage immer eine Leistung, sich durch taktische und strategische Feinheiten zu finden.
Gut gegengehalten: FM Norman Thielsch rang der deutschen Nummer eins einen halben Punkt ab.
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Thielsch,N (2337) - Graf,A (2661)
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Während einige Topgesetzte sich mühten - der spätere Sieger Erenburg streute gegen Spieler mit bis zu über 300 Wertungspunkten weniger in den Runden drei, vier und sechs Remis ein - fieberte vor allem die lokale Schachszene mit einer deutsche Schachkoryphäe. Kurz vor Vollendung seines siebten Lebensjahrzehnts zeigte Wolfgang Uhlmann glänzende Steherqualitäten. Ein Alterserfolg in seiner Heimatstadt wäre eine richtige Überraschung. Nachdem der momentan mit 2413 Elo eingestufte Großmeister bereits gegen IM Alexander Elfert (2095) und Martin Krockenberger (2269) in die Schnellschachentscheidung musste, überwandt er in 25-Minuten-Partien auch die beiden in der 80er Jahren in der DDR "schachsozialisierten" Großmeister Thomas Luther und Henrik Teske. Noch Tage später schwärmten viele von der französischen Modellpartie gegen Luther, die aber nicht rekonstruiert werden konnte, da die Schnellschachverlängerungen unmittelbar nach dem Remis mit normalen Brettern gespielt wurden. Im kommenden Jahr soll es in den frühen Abendstunden eine zentrale Tie-Break-Runde geben, die gewiss ein Zuschauerattraktion wird. Die Entscheidung gegen Teske ist überliefert, da der mit dem Siegerpreis des Weinopens in Naujac sur Mer (78 Flaschen französischen Rotwein als Gepäck im Zug!) angereiste gebürtige Thüringer mitschrieb. Es entwickelte sich ein pragmatisches Figurengeschiebe, bis eine Unachtsamkeit die weiße Dame einsickern ließ. Uhlmann hatte erneut ein ungewöhnliches Erfolgskonzept parat, welches "zu wenig Erfahrung" hieß - nicht auf dem Brett, aber mit der Uhr: "Das Schnellschach bin ich nicht so gewohnt. Deshalb spielte ich meist schnell", resümiert die Schachlegende. Dies irritierte seine Gegner sichtlich, zumal Uhlmann selbst mit ausreichend eigenen Zeitreserven angesichts der heruntertickenden Uhr gegenüber seinen Rhythmus beibehielt. Ganz behagte ihm das neue, nervenaufreibende Arrangement nicht, aber der 69-Jährige räumte ein, "dass es für die Medien natürlich attraktiv ist."
Der Altmeister schlug eine scharfe Klinge: Wolfgang Uhlmann.
Eine Runde später beendete Erenburg die Hoffnungen auf einen Heimsieg, denn nach vielversprechender Eröffnung genügte ein unvorsichtiger Bauernzug, um den Israeli zum entscheidendem Angriff einzuladen. Mit einem Remis gegen Markowski und einer Niederlage gegen Gershon reichten Uhlmann die sechs vollen Punkte aus den Matchrunden für Platz 12. Auch andere Vertreter der sächsischen Landeshauptstadt sorgten für Aufmerksamkeit - allen voran das weibliche Kontingent.
"Girls, Girls, Girls", trällerte in den 70er Jahren die Popband "Sailors". Von der internationalen Karawane im Frauenschach ging diesmal aber keine in Dresden vor Anker (mit 21 Teilnehmerinnen lag der Frauenanteil prozentual nur geringfügig unter dem Vorjahr), so dass sich das mediale Interesse auf die lokalen Aushängeschilder kaprizierte: das Covergirl, das Marathon-Girl und das 300-plus-Girl.
Tina Mietzner schmückte diesmal - nach Elena Winkelmann und Elisabeth Pähtz - das Turnierplakat und die Turnierbroschüre. Allerdings lancierten Presseberichte die Jura-Studentin im dritten Semester zwanghaft in die Rolle einer "angehenden Zivilrichterin" und verstiegen sich gar zu der Überschrift "Richterin und Covergirl". Warten Schachfans wirklich auf solche hintergründigen Meldungen? Reicht couragiertes Offensivschach nicht, um den Schachlaien für das königliche Spiel zu interessieren? Es gereicht der erstmals in das Olympiadeteam berufenden FIM zur Ehre, dass sie eine Verlustpartie kommentiert, die eine Idee des Angriffskünstlers Alexei Shirov auf den Prüfstand stellte (wieder ist g2-g4 das Thema).
Covergirl in Aktion: Die designierte Olympionikin Tina Mietzner versuchte, nicht nur gegen Shirows Eröffnungsidee eine gute Figur zu machen.
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Boguslavskyy,O (2377) - Mietzner,T (2242)
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Neben der 20-Jährigen fiel besonders die stete Entwicklung zweier junger Spielerinnen auf: Winkelmann ist nicht mehr das auch durch den Turniersaal flitzende Mädchen des letzten Jahres, sondern verharrt mit Anspannung bis zu sechs Stunden lang auf ihrem zusätzlichen Sitzkisten und kniet sich sichtlich zur Freunde der zahlreichen Kiebitze in finale Partiephasen. Hinter Mietzner, Czäczine, Anne-Luise Heymann-Lobzhanidze und Claudia Meißner kam die 13-Jährige gleichfalls mit 5,5 Punkten ein. Ihr Weg in die deutsche Frauenspitze scheint ernsthaft vorgezeichnet - zumal als Mitglied der weiblichen Juniorinnennationalmannschaft, die aufgebaut wird, falls Dresden die Olympiade bekommt.
Eine deutsche Nachwuchshoffnung: Elena Winkelmann.
Eine ungewöhnliche Ehrung für gleichaltrige Nicole Lorenz beim Auftaktempfang kann ebenfalls allen Nachwuchsspielerinnen Mut machen. Innerhalb eines Jahres steigerte die Schülerin des Dresdner Sportgymnasiums ihre DWZ um 313 Punkte auf 1589! Seit zwei Jahren ist sie dort unter Anleitung von Miroslav Shvartz in einer Schachgruppe mit dem bekannten, elfjährigen Talent Felix Graf (heuer 4,5 Punkte) und dem aufstrebenden 15-jährigen Lukas Böttger, der dieses ZMD-Open mit 5,5 Punkten und einem DWZ-Plus von 100 Punkten abschloss! Wöchentlich vier Stunden systematisches Training in der Schule und drei bis fünf freiwillige Stunden daheim zeitigen Erfolg. Stolz erzählt die Spielerin des USC TU Dresden, dass sie Jonathan Rowsons anspruchsvolles "Die sieben Todsünden des Schachspielers" durchgearbeitet und eine Vorliebe für das Prinzip "mit seinen Figuren sprechen" hat. Diesmal reichte es - erstmals gegen mehrere Spieler mit Elo-Zahl - zu 3,5 Punkten. Von sich reden machte in der zweiten Turnierhälfte ein Großmeister, den anfangs die wenigsten auf der Rechnung hatten.
Mit ihren Figuren sprechen liebt Nicole Lorenz.
Dem Showdown näherten sich die beiden Finalisten auf unterschiedliche Wiese. Während Erenburg sich durch drei Tie-Breaks hangelte und nach eigenen Angaben gegen FM Frank Sawatzki aus verdächtiger Stellung ein Remis rettete, machte Slobodjan sieben Mal kurzen Prozess: die prominentesten Opfer vor dem Finale hießen Glek und Markowski. Eine Elo-Performance von über 3000 ergab dies. Doch die erste Finalpartie hielt der israelische Soldat, der Ende August seinen Militärdienst in einer Sportfördergruppe beendet, mit seinem heißgeliebten halboffenen Zug 1...c6 nach nur 16 Zügen remis. "Die Caro-Kann Spezialisten Alexei Drejew und Anatoli Karpow sind meine Vorbilder," meinte der in Sibirien geborene 21-Jährige, der als 15-Jähriger emigrierte. Auch die zweite Partie erreichte ohne Sieger nur zwei Uhrenumdrehungen. Nach zwei Stunden Pause konnte - weil alle sechs Spitzenbretter mit der vierten Stunde beendet waren - das elektronische Brett-Uhr-System neu programmiert werden, eine wachsende Traube von Schachfans drängte - wie oft bei diesem Schachfestival - an das Brett und auch via Internet konnte ein zähes Ringen verfolgt werden. Der deutsche Jugendweltmeister von 1995 sah sich erneut mit der Spanischen Abtauschvariante konfrontiert - aber lange Zeit blieb alles in Remisbreite. Nach und nach landete man in einem Doppelturmendspiel, wobei Slobodjan - mit dem in der Mitte hängen gebliebenen König - im 32. Zug eine verhängnisvolle Entscheidung fällte.
Letztmals alle Energie gebündelt: Roman Slobodjan (links) ließ sich im Schnellschach-Tie-Break gegen Sergei Erenburg erneut auf die Spanische Abtauschvariante ein.
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Erenburg,S (2533) - Slobodjan,R (2522)
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"Dies ist mein größter Turniererfolg - sowohl sportlich wie auch finanziell", bilanzierte die sichtlich entspannte Nr. 15 der israelischen Rangliste hinterher. Auf Dresden hatte ihn Landsmann Gershon aufmerksam gemacht, mit dem er vom Open in Andorra anreiste und der auch der Begleiter zur nächsten Station, dem griechischen Open in Kavala, sein wird. Gershon sekundierte im Frühjahr seiner ukrainischen Freundin Natalia Zhukova bei der Dresdner Frauen-EM und schätzte nicht nur die ausgezeichneten Spielbedingungen. Auch Erenburg gefiel es vor Ort - besonders die imposante Architektur, die nach der Fertigstellung der Frauenkirche eine noch prägnantere Stadtsilhouette im Canaletto-Stil abbildet. Seit 2003 besitzt das Mitglied des bekannten Schachclubs von Beer-Sheva den Großmeistertitel. Die nächste Zeit möchte sich der Fußballfans und Liebhaber historischer Literatur weiterhin als Profi-Spieler versuchen - mit dem Wunsch, dass viele Abschlusstabellen der folgenden ähneln.
1. |
Sergei Erenburg |
ISL | 9,0* |
2. |
Roman Slobodjan |
GER | 8,0* |
3. |
Tomasz Markowski |
POL | 7,5 |
4. |
Igor Glek |
GER | 7,5 |
5. |
Alik Gershon |
ISL | 7,5 |
6. |
Thomas Luther |
GER | 7,0 |
7. |
Robert Fontaine |
FRA | 7,0 |
8. |
Henrik Teske |
GER | 7,0 |
9. |
Volker Seifert |
GER | 7,0 |
10. |
Davit Lobzhanidze |
GEO | 7,0 |
11. |
Ludger Körholz |
GER | 7,0 |
(255 Teilnehmer) |
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* Die beiden Finalisten werden, unabhängig von den |
Wenn alles getan ist - Sieger und Organisatoren des ZMD-Open 2004: (von links) Hauptorganisator Dr. Dirk Jordan, Turnierleiter Frank Schulze (halb verdeckt), Volker Seifert, Robert Fontaine, Roman Slobodjan, Thomas Luther, Sergei Erenburg, Schiedsrichter Egmont Pönsch, Henrik Teske, Tomasz Markowski, Ludger Körholz, Alik Gershon, Igor Glek, ZMD-Vorstandsmitglied Dr. Karl-Heinz Stegemann, Davit Lobzhanidze und Wolfgang Uhlmann.
Leider konnte heuer niemand eine Norm mitnehmen. Sieben ausländische Titelträger aus sechs Nationen ist - selbst wenn man bloß den Vergleich zu deutschen Open heranzieht - einfach zu wenig, um Titelträume wahr werden zu lassen. Und dies bekam mit FM Volker Seifert ausgerechnet ein Dresdner Talent zu spüren. Obwohl er in der Schussrunde GM Lev Gutman schlug und insgesamt gegen drei Großmeister antrat, reichte es - u.a. wegen der fehlenden drei Nationen - nicht zur letzten IM-Norm. Für zu viele Europäer ist Dresden im Juli immer noch ein weißer Fleck auf der Landkarte - nur 21 Starter kamen aus dem Ausland! Mehr englischsprachige Informationen, die bei anderen deutschen Turnieren im Vorfeld und während des Turniers üblich sind, können hier Abhilfe schaffen. Nach dem erhofften Olympiadezuschlag wird in diesem Bereich ohnehin zugelegt werden müssen.
IM-Norm trotz drei GMs verpasst: FM Volker Seifert.
Es bleibt zu hoffen, dass im Zuge dieser Bewerbung verstärkt internationale Aufmerksamkeit auf die Elb-Metropole fällt, damit Spitzenspieler aus vielen Ländern den Weg in die schachfreundliche Stadt finden. Der neue Modus und die bewährte Organisation haben überzeugt, so dass noch mehr Schach vom Feinsten geboten werden kann. Für den Terminkalender zum Vormerken: Das 14. ZMD-Open startet vom 21. bis 31. Juli 2005 an gleicher Stelle ...
(erschien zuerst in Schachmagazin 64, Nr. 15 / 2004; S. 407-410)