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Giganten prallen gleich aufeinander

Damen-Meister Baden-Oos bereits morgen im vorentscheidenden Duell gegen Turm Emsdetten

von FM Hartmut Metz, 25. Oktober 2003

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   Der Aufgalopp ist ein leichter: Die Damen des SC Baden-Oos treffen heute um 14 Uhr in Ettlingen (Spielort: Entory AG, Ludwig-Erhard-Str. 2) auf Chaos Mannheim. Der Aufsteiger wird auch als erster Bundesliga-Absteiger gehandelt. Beim deutschen Meister steht deshalb nur die Höhe des Sieges zur Debatte. 5,5:0,5 oder gar 6:0 dürfte die einseitige Begegnung enden. Weit schwerer wird morgen (9 Uhr) das zweite Duell, ja, es ist vielleicht gar schon entscheidend, ob Baden-Oos seinen Titel verteidigen kann. Ex-Meister Turm Emsdetten will nach Turbulenzen im Vorjahr, als man auch ein Herrenteam im Oberhaus hatte, sich verzettelte und dieses in die zweite Liga zurückzog, wieder nach den Sternen greifen.

   Die Chancen sind nahezu ausgeglichen. "Baden-Oos hat in Bestbesetzung minimale Rating-Vorteile. In einem einzelnen Kampf sind die aber zu vernachlässigen", meint der Emsdettener Vorsitzende und Manager Raimo Vollstädt. "Die Tagesform entscheidet", pflichtet Jürgen Gersinska, bei den Kurstädtern in Personalunion in denselben Ämtern tätig, bei. Einen Vorteil sieht der Muggensturmer für seine sieben Spielerinnen, die am Wochenende im Kader stehen, dank des Auftakts. "Wir haben es gegen Mannheim leichter. Emsdetten darf hingegen Gastgeber Karlsruhe nicht auf die leichte Schulter nehmen", erklärt Gersinska. Das soll auch heißen: Während Emsdetten schon heute in Bestbesetzung auflaufen muss, kann der SC pokern und dann morgen eine Topspielerin aus dem Hut zaubern. Das erschwert die Eröffnungsvorbereitung für den Herausforderer.

 

Ketino Kachiani-Gersinska

 

   Ein Fragezeichen auf Seiten der Baden-Ooser steht hinter Ketino Kachiani-Gersinska. Die deutsche Nummer eins wurde vor wenigen Wochen zum zweiten Mal Mutter eines Sohnes. Daher gut möglich, dass sie nur morgen oder auch gar nicht in Ettlingen antritt. Ihr Ehemann will das Match gegen Emsdetten ohnehin nicht überbewerten. "Kiel, Dresden und die Rodewischer Schachmiezen darf man keinesfalls unterschätzen", verweist Gersinska auf vermeintlich weitere Konkurrenten im Titelkampf. Doch zum einen läuft der Unterlegene erst einmal hinter dem Sieger her, zum anderen wollen die Baden-Ooser ihren Nimbus wahren. Noch nie haben ihre Damen in drei Jahren ein Punktspiel verloren!

 

Jekaterina Borulja

 

   In der vergangenen Saison bekam der spätere Meister gegen Emsdetten schon fast den Sieg geschenkt. Der Rivale trat mit lediglich vier Spielerinnen an. Entsprechend ging der Vergleich mit 2:4 verloren. Interessantere Partien bot das Baden-Ooser Match gegen Reisepartner Karlsruher SF. Jekaterina Borulja schlug dabei sehenswert die Karlsruher Topscorerin Anna Onischuk.

 










W: Borulja S: Onischuk

1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 a6 5.Ld3 Sf6 6.0-0 d6 7.c4 Dc7 8.Sc3 Sbd7 9.Le3 b6 10.f4 Lb7 11.De2 g6 [ 11...Le7 ist weniger gefährlich für Schwarz. So werden die schwarzen Felder geschwächt, was Jekaterina Borulja energisch ausnutzt.] 12.Tac1 Lg7 13.f5 Drückt umgehend auf den schwachen Punkt e6. 13...gxf5 [ 13...e5? erlaubt 14.Sd5 Sxd5 15.cxd5 Dd8 16.Sc6 Dh4 ( 16...Lxc6 17.dxc6 Sc5 18.f6 Lf8 ( 18...Lxf6 verliert eine Figur. 19.c7 De7 20.b4 und der Springer muss stillhalten, ansonsten folgt c8D.) 19.Lc4 und Schwarz fehlt es an Entwicklungsmöglichkeiten.) 17.Dd2 Sc5 18.Txc5! bxc5 19.Lg5 Dg4 20.h3 Dg3 21.Tf3 mit Damenfang.] 14.exf5 e5 15.Sf3 0-0? Rochiert ins Verderben. [ 15...e4! 16.Sxe4 Lxe4 17.Lg5 0-0 18.Lxe4 Tae8 19.Sd2 Dc5+ 20.Kh1 Dd4 21.Tce1 Dxb2 führt zu einer unklaren Stellung.] 16.Sg5 Sc5 17.Lb1 h6 18.b4! hxg5 Mehr oder minder erzwungen. [ 18...Scd7 überlässt Weiß das herrliche Blockadefeld e4. 19.Sge4 Tfe8 20.Dd2 Sg4 21.Sd5 Db8 22.f6 Lxd5 23.fxg7 Lxe4 24.Lxe4 Ta7 25.Lxh6 und Schwarz ist hoffnungslos verloren.] 19.bxc5 dxc5 20.Lxg5 Tad8 21.Lxf6! Lxf6 22.Dg4+ Kh8 [ 22...Lg7 23.f6 ] 23.Sd5! Ein hübsches Räumungsopfer zum Schluss. 23...Lxd5 24.Tc3! Das Matt ist nicht mehr abzuwenden. 24...Lg7 25.Th3+ Kg8 26.f6 1-0

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