"Sie setzen einem zu wie Raubtiere"Fünfter Turniersieg in Wijk aan Zee für Anand, Topalow gleichaufvon FM Hartmut Metz, 4. Februar 2006 |
Bereits während des Turniers in Wijk aan Zee hat sich Levon Aronjan beklagt. Der in Berlin lebende Armenier ist zwar frisch gebackener Weltcup-Sieger und neuer Weltranglistenvierter auf solch eine geballte Ansammlung von Top-Großmeistern war der 23-Jährige aber zuvor noch nie getroffen. Sie setzen einem zu wie Raubtiere, äußerte Aronjan und ergänzte, die Gegner hier sind einfach stärker. Das kannte ich in dieser Intensität noch nicht. Du machst Züge, aber sie halten voll dagegen.
Levon Aronjan. Foto: Metz
Im Corus-A-Turnier verzeichnete Aronjan immerhin eine ausgeglichene Bilanz. Mit 6,5:6,5 Punkten landete der armenische Sportler des Jahres auf Platz sieben zusammen mit Sergej Tiwiakow (Niederlande) und dem ungarischen Vorjahressieger Peter Leko. Als besonders gefährliche Raubkatzen erwiesen sich an der niederländischen Küste einmal mehr die beiden in der Weltrangliste führenden Asse: Wesselin Topalow und, der Kampfname Tiger von Madras impliziert es geradezu in diesem Zusammenhang, Viswanathan Anand. Der Inder holte wie der Weltmeister aus Bulgarien neun Punkte in 13 Runden. Die Konkurrenz lag abgeschlagen um 1,5 Zähler und mehr zurück. Anand verbuchte damit seinen fünften Erfolg in Wijk aan Zee, das neben Dortmund und Linares (Spanien) zu den drei wichtigsten Traditionsturnieren zählt.
Der Endstand im Corus A nach 13 Runden: 1. Viswanathan Anand (Indien), Wesselin Topalow (Bulgarien) je 9 Punkte, 3. Wassili Iwantschuk (Ukraine), Michael Adams je 7,5, 5. Boris Gelfand (Israel), Sergej Karjakin (Ukraine) je 7, 7. Sergej Tiwiakow (Niederlande), Levon Aronjan (Armenien), Peter Leko (Ungarn) je 6,5, 10. Loek van Wely (Niederlande) 6, 11. Etienne Bacrot (Frankreich) 5,5, 12. Schachrijar Mamedjarow (Aserbaidschan), Gata Kamsky (USA) je 4,5, 14. Ivan Sokolov (Niederlande) 4.
Gleich zum Auftakt wies der Baden-Badener Bundesliga-Spitzenspieler Anand den ukrainischen Jungstar Sergej Karjakin mit einer brillanten Kombination in die Schranken. Der jüngste Großmeister aller Zeiten, der während des Turniers 16 Jahre alt wurde, ließ sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und deutete mit Platz fünf und sieben Punkten sein gewaltiges Potenzial an.
Viswanathan Anand. Foto: Metz
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Karjakin, Sergej (2660) - Anand, Viswanathan (2792) [B90]
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