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Jörg Eiler hetzt den König übers
Brett
Schachclub Iffezheim wagt sich nach Landesliga-Titel erneut in Verbandsliga
von FM Hartmut Metz, 1. Juli 2006
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Der Schachclub Iffezheim hat zum
zweiten Mal den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft. Dort rechnen zwar
die Renndörfler mit dem üblichen Schicksal der mittelbadischen
Landesliga-Meister, dem sofortigen Abstieg das Abenteuer wagt der
SCI dennoch. Die Iffezheimer hoffen hierbei auf ihre drei starken Spitzenbretter:
Der mittelbadische Pokalsieger Markus Merkel überragte in der vergangenen
Saison mit 6,5:1,5 Punkten. In prächtiger Form präsentierten sich
dahinter auch Ramadan Raka (6:3) und Jörg Eiler (6,5:2,5).
Der vierte Leistungsträger
verlässt den Aufsteiger aus beruflichen Gründen in Richtung Bayern.
Mit der gleichen Bilanz wie Eiler sorgte Harald Hauns jedoch dafür,
dass ihn sein SCI in bester Erinnerung behält. Für ihn kehrt Andreas
Manz zurück nach Iffezheim. Zur Meisterschaft trugen neben den vier
Topspielern Hermann Rückleben, Bernhard Ast, Markus Ehrlacher, Christian
Dettweiler und Colin Kramer bei.
Eine Klasseleistung zeigte Eiler
unlängst beim Turnier in Haßloch. Im Open A blieb der 37-jährige
Ötigheimer in sieben Runden ungeschlagen. Mit 4,5 Punkten spielte der
Maschinenschlosser laut eigener Einschätzung mein bisher bestes
Turnier. Der zweifache Familienvater sorgte dabei besonders mit dem
Sieg über den Internationalen Meister Ulrich Schulze für Aufsehen.
Die Zuschauer hatten ihre Freude daran, wie Eiler den König des ehemaligen
Eppinger Bundesligaspielers über das Brett jagte.
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Eiler,Joerg (2093) - Schulze,Ulrich (2317) [A45]
Hassloch, Open A, 03.06.2006
[Partiekommentierung Metz/Eiler]
1.d4
Sf6
2.Lg5
e6
3.e4
c5
4.e5
h6
5.Lc1
Sg8
[5...Sd5
6.c4
Sb6
7.dxc5
Lxc5
8.Dg4
g6
(8...Lf8+/=
9.Sc3
d6
10.exd6
Dxd6
11.Le3+/= )
9.Sf3
Sc6
10.Sc3
d5
11.Le2! ist etwas besser
für Weiß, weil sich
11...Sxc4
12.Lxc4
dxc4
13.Dxc4
Le7
14.0-0
Ld7
15.Td1 als unerquicklich
erweist: Zum einen kann der schwarze König vorerst nicht kurz rochieren,
so lange der h6-Bauer hängt, zum anderen kommen die Figuren des
Nachziehenden nicht richtig ins Spiel.]
6.dxc5!?
Lxc5
7.Dg4 Damit wird
der Grund offenbar, warum Weiß auf c5 nahm und somit die Entwicklung
des Läufers beschleunigte: Der aggressive Ausfall der Dame zwingt Schwarz
zu einer Erklärung, wie er den Punkt g7 zu schützen gedenkt.
7...Kf8
[7...g6 ist die Alternative.]
8.Dc4?! Ein
unnötiger Zeitverlust.
[8.Ld3
Db6
9.De2
Sc6
10.Sf3 wird von der Theorie
empfohlen. Weiß steht danach klar besser.]
8...Sa6
9.Sd2?!
[9.Sc3 macht mehr Sinn,
um d5 im Auge zu behalten.]
9...d5
10.exd6
Sf6
11.Sb3
Lxd6
12.Ld2=
Ld7
13.Sf3
Dc7
14.Dxc7
[14.0-0-0
Tc8
15.Dxc7
Sxc7
16.Ld3
(16.Lxh6? entpuppt
sich nicht als Bauerngewinn, sondern als Patzer:
16...gxh6
17.Txd6
Scd5
18.Sa5
Ke7
19.Sxb7
Tc7 und die Qualität
geht verloren.)
16...Scd5 ist für
Schulze etwas besser.]
14...Sxc7
15.0-0-0
Ke7
16.Le1!? Eiler war
auf das Turmopfer auf d6 versessen. Deswegen zog er den Läufer nach
e1 zurück, obwohl der Zug die weitere Entwicklung - insbesondere des
Turms auf h1 - hemmt.
16...La4?? Und
Schwarz spielt ihm in die Hände.
[16...Scd5
17.c4
Thc8
18.Kb1
Sf4
19.Lc3
Se4
20.Ld4
e5
21.Le3
Le6
22.Sbd2
Sxd2+
23.Lxd2
Td8 mit deutlich besserer
Position für den Nachziehenden.
(23...Lxc4?
24.Lxf4
Lxf1
(24...exf4?? verliert.
25.Lxc4
Txc4
26.The1+
Kd7
27.Se5+ )
25.Lxe5
Lxe5
26.Thxf1
Lf6
27.Tfe1+
Kf8
28.Td7
b5 mit Ausgleich.) ]
17.Txd6!
Kxd6 [Der Zwischenzug
17...Lxb3 zieht den Kopf
nicht aus der Schlinge:
18.Lb4
a5
19.La3
b5
20.Tc6+
b4
21.Txc7+
Kd6
22.Txf7
Ld5
23.Sd4
bxa3
24.Sb5+
Kc5
25.Sxa3+- ]
18.Lb4+
Kc6
[18...Kd5
19.c4+
Ke4
(19...Kc6
20.Se5+
Kb6
21.c5# )
20.Sc5+
Kf4
21.Ld2+
Kg4
22.h3+
Kh5
23.Se5
Lc6
24.Le2+
Lf3
25.Lxf3+
Sg4
26.hxg4# ergibt ein
hübsches Matt nach der Königshatz.;
18...Kd7 büßt
zwei Figuren für einen Turm ein, was langfristig ebenso verloren ist.
19.Sc5+
Kc8
20.Sxa4+- ]
19.Sfd4+
Kd5 Schulze bleibt
nur die verzweifelte Flucht nach vorne mit dem König.
[19...Kd7
20.Sc5+
Kc8
21.Sxa4 führt erneut
zu zwei Figuren gegen einen Turm.]
20.c4+
Ke5?
[20...Ke4! erweist sich
als weit zäher.
21.f3+
Ke5
22.Ld3
Sfd5!
(22...Lxb3
23.Sxb3
Kf4
24.Te1 und nachdem
die letzten Felder auf der e-Linie abgeschnitten sind, ist gewaltiger
Materialverlust oder ein Matt unausweichlich.
24...Kg5
25.Te5+
Kf4
(25...Kh4
26.Le1# )
26.Le1!!
Kxe5
27.Lg3# )
23.Te1+
Kf6
24.cxd5
Lxb3
25.Sxb3
Sxd5
26.Ld6
Tad8
27.Le5+
Ke7
28.Le4
(28.Lxg7?!
Thg8
29.Lxh6
Txg2
30.h4
Th8
31.Sd4!
Kd7
(31...Txh6??
32.Sf5+
Kf6
33.Sxh6 )
32.Lg5
f6
33.Lb5+
Kc8
34.Ld2
Txh4
35.Sxe6
Thh2
36.Td1
Se3
37.Lxe3
Tc2+
38.Kb1
Txb2+
39.Ka1
Txa2+
40.Kb1
Thb2+
41.Kc1
Tc2+ mit Dauerschach.
(41...Txb5??
42.Td8# ) )
28...f6
29.Lg3
Kf7
30.Sd4 und Schwarz hat
noch Verteidigungschancen.]
21.Sf3+
Kf5
22.Ld3+
Kg4
23.h3+
Kh5
24.Se5?! Das gewinnt
auch. Am schnellsten führt indes
[24.Ld2! zum Matt in
spätestens vier Zügen:
24...Se4
25.Lxe4
f5
26.Se5
Lxb3
27.g4+
fxg4
28.hxg4# ; Einen Zug
länger dauert das ebenso hübsche
24.g4+
Sxg4
25.hxg4+
Kxg4
26.Sbd4
g5
27.Ld2
f6
28.Se5+!
fxe5
29.Le2# ]
24...Lc6?!
25.g4+?! Lässt
eine weitere Mattchance aus.
[25.f4!
Lxg2
(25...Se4
26.Lxe4
Lxe4
27.g4+
Kh4
28.Le1# )
26.Le2+
Kh4
27.Le1# ]
25...Kh4
26.Sxc6
bxc6
27.Ld6
[27.Sd4!
Sxg4
28.Sf3+
Kh5
29.hxg4+
Kxg4
30.Le4
g5
31.Ld2
f6
32.Sd4
f5
33.Lf3# ]
27...e5
28.Lxc7 In Zeitnot
sammelte Eiler Material ein, weil er das Matt nicht absehen konnte.
[28.Sd4! hätte dieses
noch immer erzwungen.
28...Sxg4
(28...Kg5
29.Lxe5
Sxg4
30.Sf3+
Kh5
31.hxg4+
Kxg4
32.Le4
g5
33.Se1
The8
34.f3# )
29.hxg4+
Kxg4
30.Tg1+
Kh5
(30...Kf4
31.Tg3
Se6
32.Se2# )
31.Le2+
Kh4
32.Sf5+
Kh3
33.Lxe5
Se6
(33...h5
34.Lf1# )
34.Lg4# ]
28...e4
29.Lg3+
Kg5
30.Lc2
Tad8
31.Te1
h5
32.gxh5?!
[32.f4+!
Kg6
(32...exf3
33.Te5+
Kh6
34.g5# )
33.g5
h4
34.Lf2
Sd7
35.Lxe4+
f5
36.Lxc6+- ]
32...The8
33.Sd2
Td4
34.b3
Kxh5
35.Lf4
Kh4
36.Le3
Td7
37.Tg1
Kxh3
38.Txg7
Te6
39.Ld1
Ted6
40.Le2 und Schwarz
gibt endlich auf. Nur weitere Materialeinbußen wie
[40.Le2
Txd2
41.Lf1+
Kh2
42.Lxd2 können das
Matt verhindern.] 1-0 |
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