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Berichte 1. Spieltag 04/05

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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5:3-Sieg über ersatzgeschwächte Karlsruher SF II

Oberliga-Team gewinnt trotz verpasster Chancen ungefährdet

von FM Hartmut Metz

   Die Rochade Kuppenheim ist erneut mit einem Sieg in die Schach-Oberliga gestartet. Der Vorjahresdritte setzte sich beim Aufsteiger Karlsruher SF II mit 5:3 durch. Gegen die stark ersatzgeschwächte Reserve des Zweitligisten, die mit den vier Ersatzleuten auf den Ranglistenpositionen 11 bis 14 antreten musste, wäre auch ein höherer Sieg möglich gewesen. Doch trotz einiger verpasster Chancen gab es nach vier Stunden keinen Zweifel am Kuppenheimer Erfolg. Im vermutlich für die Meisterschaft schon entscheidenden Oberliga-Spitzenspiel unterlag der SC Eppingen II im Duell der Bundesliga-Reserveteams der zweiten Vertretung aus Baden-Oos mit 2,5:5,5. Obwohl die Gastgeber einen Elo-Durchschnitt von über 2300 aufwiesen, war gegen die GM- und IM-Riege aus der Kurstadt kein Kraut gewachsen. Etwas überraschend büßte Konstanz einen Punkt gegen Waldshut-Tiengen ein. 4:4 trennten sich auch Slavija Karlsruhe und Nord-Verbandsliga-Meister Ladenburg. Mit auf Platz eins stieß Freiburg 1887 durch ein 5,5:2,5 über Süd-Verbandsliga-Meister Lahr vor.

   Die beiden Spitzenbretter Hartmut Metz und Hubert Schuh ließen bei ihren Remis starke Opfer ungenutzt verstreichen: Metz versäumte mit Weiß gegen Thomas Schlager den Bauernvorstoß f5 nebst einem danach möglichen hübschen Springeropfer auf g7. Schuh verpasste den analogen Springereinschlag auf b2 mit Bauerngewinn. Ein paar Züge später trennte er sich friedlich von Anna Onischuk, die zu diesem Zeitpunkt wieder klar besser stand. Die hübsche Ukrainerin war die einzige der drei KSF-Grazien, die zum Einsatz kam. Die Ex-Werner-Schwestern Veronika Kiefhaber (frisch gebackene Mutter) und Isabel Delemarre (der Job rief in den Niederlanden) fehlten. Veronika Kiefhaber fungierte aber zumindest mit der kleinen Marlene im Arm beziehungsweise im Kinderwagen als Mannschaftsführerin.

   Hans Wiechert sorgte gegen Reinhard Arlt ziemlich problemlos für die 2:1-Führung. Der Karlsruher kam offenbar mit der Stellung nicht zurecht und büßte durch einen Zwischenzug eine Figur ein. Am Schluss überschritt er die Zeit. Joachim Kick, der für den zu Freiburg-Zähringen gewechselten Christof Herbrechtsmeier in die Stammacht aufgerückt ist, verteidigte mit einem weiteren Unentschieden gegen Paul Zimmermann den Vorsprung. Nach einer langen Theorievariante hatte Kick übersehen, dass Weiß auf f7 mit zwei Türmen einzusteigen droht. Vorher schien er eher besser zu stehen. Unter diesem Eindruck und angesichts nur noch verbliebener zehn Minuten Bedenkzeit für zwölf Züge rauchte Zimmermann die angebotene Friedenspfeife lieber mit. Durch ein Figurenopfer hätte er aber Kick wohl aus den Angeln heben können. So stand es 2,5:1,5 für Kuppenheim.

   Günther Tammert sah im Endspiel einen Bauerngewinn nicht. Der wirkte zwar wegen ungleichfarbiger Läufer remisig, hätte aber einige Klippen geboten, die Andreas Vinke erst einmal hätte umschiffen müssen. So rettete er problemlos einen halben Zähler. Einmal mehr ließ Marcel Vingerling seine Klasse aufblitzen. Der Holländer hebelte mit einem angebotenen Figurenopfer die gegnerische Stellung aus. Der Karlsruher Aladin Khalil lehnte das Danaer-Geschenk zu Recht ab, fand aber nicht den einzigen Verteidigungszug und überschritt wenig später in ohnehin verlorener Position die Bedenkzeit. Vingerling ist nun seit zwei Jahren in der Oberliga ungeschlagen und erwies sich in dieser Zeit stets als fleißigster Punktesammler der Rochade.

   Dramatische Ereignisse spielten sich einmal mehr auf den 64 Feldern von Mario Hackel ab. Der ehemalige DDR-Jugendmeister befand sich gegen den in Kuppenheim lebenden KSF-Spieler Rudi Müller in hochgradiger Zeitnot. Der zweifache badische Meister (1970 und 1974) schaffte es jedoch nicht, Hackel zu verwirren. Der gewann einen Turm, zog anschließend seinen offen stehenden König präzise übers Brett und brachte den Vorteil anschließend sicher zum 5:2 nach Hause. Das 6:2 verpasste Velimir Kresovic in einer Partie, die hin- und herwogte. Erst stand Hans-Peter Fecht völlig auf Gewinn. Dann konnte sich die Kuppenheimer Nummer drei aus einer Verluststellung herauswinden - um dann mit einigen schlechten Zügen den Vorteil wieder zu verlieren. Am Schluss holten beide Seiten eine zweite Dame. Kresovic hätte seine gegen eine geben können, um danach sofort mit a7-a8 die nächste zu holen. Dauerschach wäre die Folge gewesen. Mit zweieinhalb Minuten auf der Uhr für drei Züge gab er indes ein dummes Damenschach, wonach die vier Damen aufs Brett kamen und der König des Kuppenheimers in ein Mattnetz geriet.

 

Karlsruher SF II - Rochade Kuppenheim 3:5

1. Thomas Schlager - Hartmut Metz remis, 2. Anna Onischuk - Hubert Schuh remis, 3. Hans-Peter Fecht - Velimir Kresovic 1:0, 4. Rudolf Müller - Mario Hackel 0:1, 5. Reinhard Arlt - Hans Wiechert 0:1, 6. Andreas Vinke - Günther Tammert remis, 7. Aladin Khalil - Marcel Vingerling 0:1, 8. Paul Zimmermann - Joachim Kick remis.


   Es passieren immer wieder mal Wunder. So durfte die zweite Mannschaft den ersten Auftakt-Sieg in nun bereits sechs Jahren Landesliga-Zugehörigkeit feiern. Es ging gegen den SC Rastatt, zwar Aufsteiger, aber einer der Geheimfavoriten; und ausnahmsweise noch kein Angstgegner. Während die Gäste wohl in Bestbesetzung auftraten, gab es bei den Kuppenheimern zwar die gewohnt "bärenstarke Aufstellung" (CD von Iffezheim) - nur es ginge noch um einiges besser, wären da nicht die vielen Termine und die ganze restliche Welt, die mit Schach wenig am Hut hat.

   Zum Auftakt gewann Marcel mit einem Mattangriff nach gegnerischem Bauernraub auf b7, es hätte aber deutlich komplizierter werden können. Das brachte aber nichts, denn Robert verlor, planloses und taktisch ungenaues Spiel. Michael hatte einen Bauern gewonnen, den er im Springerendspiel verwertete, Ralf übersah eine Drohung und musste gegen den Bezirksvorsitzenden aufgeben. Zwischendurch streute Jochen noch ein klares Remis gegen Altmeister Wolf ein. Reinald gewann sicher mit viel mehr Zeit auf der Uhr, Toni stellte in Zeitnot eine Figur ein. So stand es nach vier Stunden Spielzeit 3,5:3,5, es lief noch eine Partie: Jogi hatte nach einer kleinen Kombination zwei Türme gegen Dame und zwei Mehrbauern, den Vorteil brachte er sicher nach Hause.

   In der Landesliga gab es zwei kleine Überraschungen: Oberkirch überrollte Gernsbach mit 6:2, im Duell der wirklichen Favoriten, im Gegensatz zu den vermeintlichen, wie z.B. uns (da bringt mich auch CDs Nachklapp auf der Iffezheim-Seite nicht davon ab, deshalb hier ein kurzer Klammerklapp: Zwischen Theorie und Praxis ist nun mal oft ein Unterschied; eine einmalig starke Aufstellung macht noch keinen Meister; was wir in den vorherigen fünf Landesliga-Jahren mit der Favoritenrolle gemacht haben, ist hoffentlich nicht allgemein bekannt; ob diese Favoritenrolle in den zwei Oos-Jahren überhaupt bestand, das sei mal dahingestellt) siegte Iffezheim knapp gegen Vimbuch mit 4,5:3,5. Bühlertal gewann gegen Aufsteiger Ottenau 5:3, Hörden und Durmersheim trennten sich friedlich. In den folgenden Runden kann also alles passieren; im nächsten Spiel geht es gegen den Verbandsliga-Absteiger Iffezheim (Bericht von Robert Miklos).

 

Kuppenheim II

 

SC Rastatt

4,5 : 3,5
1. Vingerling, Marcel

Szenetra, Werner

1

:

0

2. Kick, Joachim

Mader, Michael

1

:

0

3. Stückl, Toni

Mader, Manuela

0

:

1

4. Klumpp, Jochen

Wolf, Helmut

0,5

:

0,5

5. Kloska, Reinald

Hoffmann, Michael

1

:

0

6. Lorenz, Michael Fischer, Benjamin

1

:

0

7. Miklos, Robert Gerike, Igor

0

:

1

8. Gantner, Ralf

Senteff, Nikolaus

0

:

1


 

Kuppenheim III

 

Muggensturm

5,5 : 2,5
1. Götzmann, Kai

Kühn, Patrick

0

:

1

2. Hatz, Alexander

Stoll, Albert

1

:

0

3. Gantner, Uwe

Tahiri, Selim

0,5

:

0,5

4. Kaupp, Wolfgang

Schaub, Harry

1

:

0

5. Biskup, Jürgen

Stoll, Kurt

0,5

:

0,5

6. Von der Ahe, Florian Müller, Thomas

1

:

0

7. Schneider, Olaf Köbele, Winfried

1

:

0

8. Wörner, Daniel

Heyduk, Daniel

0,5

:

0,5


   Die erste Runde war für uns ein guter Auftakt. Es waren zwar keine schwer erkämpften Punkte, aber dabei sein muß man immer. Dennis hat nach einem groben Fehler seines Gegenüber schon nach 6 Minuten den ersten Punkt eingestrichen. Nadine hatte ebenfalls leichtes Spiel nach Damengewinn, und steuerte wenig später den zweiten Punkt bei. Ich selbst hatte beim 16. Zug ein wenig Glück und konnte mit einer Kombination einen Turm erobern ohne Kompensation. Trotzdem wehrte sich mein Gegner zäh mit allen Mitteln und wollte sich das Matt zeigen lassen. Sibylla hatte in ihrem Spiel die Dame für zwei Leichtfiguren kassiert und auch erfolgreich abgeschlossen. Schwerer hatten es Michael und Ralf. Während Ralf sich mit seinem Kontrahent einigte, musste Michael die Segel streichen (Bericht von Fritz Kolb).

 

Kuppenheim IV

 

SC Rastatt IV

4,5 : 1,5
1. Waschek, Michael

Kamleitner, Peter

0

:

1

2. Ehret, Ralf

Kaupp, Dennis

0,5

:

0,5

3. Kolb, Fritz

Becker, Max

1

:

0

4. Heine, Sibylla

Kaupp, Sven

1

:

0

5. Gebauer, Nadine

Sentef, Johanna

1

:

0

6. Schäfer, Dennis

Sentef, Nicolas

1

:

0


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