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Berichte 7. Spieltag 04/05

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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OSC-Reserve in der zweiten Liga

Rochade Kuppenheim unterliegt im Oberliga-Derby Baden-Baden II 2,5:5,5

von FM Hartmut Metz

   Der Rochade Kuppenheim ist keine zweite Sensation wie beim 5:3 im Vorjahr gelungen: Der Außenseiter unterlag im Oberliga-Derby der Bundesliga-Reserve des OSC Baden-Baden mit 2,5:5,5. Verdarben die Knöpflestädter damals dem haushohen Favoriten die Meisterschaft, sind die Baden-Badener diesmal nach dem siebten Saisonsieg nur noch theoretisch vom Aufstieg in die zweite Bundesliga abzuhalten. Der SC Eppingen II (10:4 Punkte) müsste beide Spiele unwahrscheinlich deutlich gewinnen und der Spitzenreiter, der neben 14:0 Zählern auch noch neun (!) Brettpunkte Vorsprung hat, zweimal haushoch verlieren. Das ist auszuschließen. Kuppenheim (7:7) rutschte durch die Niederlage von Platz vier auf Rang fünf ab. Das Mittelfeld ist dicht gedrängt. Rein rechnerisch kann noch jeder ab Platz drei, den derzeit Konstanz mit 8:6 Zählern einnimmt, absteigen. Tatsächlich werden aber wohl acht Pluspunkte für ein weiteres Jahr in der Oberliga reichen. Die Rochade trifft noch auf die in der Tabelle knapp vor ihnen liegenden Teams aus Konstanz und Waldshut-Tiengen (7:7).

   Im Internationalen Club in Baden-Baden durfte der Gast zunächst zufrieden sein. Die Rochade versuchte es mit der "Tegernsee-Taktik": Wie bei der ersten Saisonschlappe der OSC-Bundesligatruppe am Samstag remisierte das nominell schwächere Team mehrere Partien: Günther Tammert und Nationalspielerin Jessica Nill waren sich offensichtlich schon länger einig, dass sie gegeneinander remisieren, sollte es zu ihrem Duell kommen. Gewohnt vorsichtig und sicher agierte Hubert Schuh. Gegen IM Jaroslaw Srokowski ließ er nichts anbrennen und wahrte mit dem schnellen Remis seine weiße Weste ohne Niederlage (+2 =5). Damit nicht nur die weißen Steine halbe Zähler "verschenkten", zogen Joachim und Hartmut Metz bald nach. Indes standen beide schon etwas besser. Metz allerdings nur minimal gegen IM Andreas Schenk. Die Vorbereitung des Rochade-Kapitäns verlief dabei ulkig: Er hatte Rainer Buhmann als Gegner erwartet und entschied sich dafür, mehreren seiner alten Partien zu folgen, in denen seine Gegner im Slawisch 4…a6 spielten. Weil Schenk - so viel hatte Metz bei der Mini-Durchsicht seiner Partien in Erinnerung - erstmals 4.e3 gezogen hatte, konterte er trotzdem mit a6. Nach dem ambitionslosen 5.Db3 erreichte Schenk nichts. Noch mehr Vorteil schien Kick gegen Christian Bossert zu haben. Zu früh für den Geschmack seines Kapitäns einigte aber auch er sich auf ein friedliches Ende. Am meisten Mühe hatte Mario Hackel, um in den Remishafen zu schippern. Der ehemalige Kuppenheimer Helmut Reefschläger nutzte einen Eröffnungsfehler des Anziehenden gekonnt aus. Ein schwarzer Bauer tauchte alsbald auf b2 auf! Den blockierte Hackel zwar, bei korrektem Spiel hätte er bei der Rückeroberung den a-Bauern eingebüßt und somit einen Minusbauern behalten. "Reefi" wählte jedoch eine andere Variante, die wegen einer weißen Springerumgruppierung mit Schach nicht gewann. Danach verflachte die Partie. Nun hing der Ausgang des mittelbadischen Duells beim 2,5:2,5 von lediglich noch drei Partien ab.

  Insbesondere Velimir Kresovic stand dabei im Mittelpunkt. Der bisher erfolgloseste Akteur (erst ein Remis neben einem kampflosen Sieg) traf hierbei auf den überragenden Oberliga-Spieler mit 6/6: Ilja Mutschnik. Ohne Angst opferte der Kuppenheimer eine Figur für tückischen Angriff. Danach versäumte es Kresovic, seinen König selbst mit der Rochade in Sicherheit und den h-Turm ins Spiel zu bringen. Das rächte sich. Mutschnik verteidigte sich umsichtig und verwertete seinen Vorteil gekonnt. Am Spitzenbrett sorgte der Baden-Badener Bundesligaspieler Rainer Buhmann für klare Verhältnisse. Mit feinen Manövern aus der Eröffnung heraus hielt der IM (mit deutlich über 2500 Elo) den Georgier Giorgi Matscharaschwili, der von der Theorie abgewichen war, zum 4,5:2,5 nieder. Eine Weile sah es so aus, als könnte Matscharaschwili ein Remis halten - aber im Turmendspiel bestätigte Buhmann weiter seine Klasse.

   Angesichts des Spielstandes hatte der Kuppenheimer Hans Wiechert sein Match gegen Konstantin Konson auf Biegen und Brechen angelegt. Es ging hin und her. Witzigerweise wähnten sich beide Seiten längere Zeit auf der Siegerstraße! Im Springerendspiel hätte dann Wiechert ungeachtet seiner beiden schwarzen Bauern auf a2 und b4 die Notbremse ziehen und den schmalen Pfad zur Punkteteilung beschreiten müssen. Das durchschaute er genauso wenig wie Kontrahent Konson. Der stand dann zwar tatsächlich auf Gewinn, ließ diesen jedoch entgleiten. Bei korrekter Fortsetzung hätte der bisher ungeschlagene Wiechert seinen Nimbus wahren können und ein Endspiel Dame gegen Dame und Springer erreichen können. Da er am Zug war und Konson lediglich noch vier Minuten für den Rest der Partie übrig hatte, hätte dies locker zum Ausgleich gereicht. Letztlich jedoch übersah der Kuppenheimer - nachvollziehbar nach rund 6:45 Stunden Anspannung - die Pointe mit Springeropfer. Der auf c7 angelangte Bauer marschierte zur Dame, weil die ausschließlich verbliebenen weißen Figuren - Springer und König - den Rappen vom letzten verbliebenen Bauern auf dem Brett vertrieben.

OSC Baden-Baden II - Rochade Kuppenheim 5,5:2,5

1. Brett Rainer Buhmann - Giorgi Matscharaschwili 1:0, 2. Andreas Schenk - Hartmut Metz remis, 3. Miroslaw Srokowski - Hubert Schuh remis, 4. Ilja Mutschnik - Velimir Kresovic 1:0, 5. Helmut Reefschläger - Mario Hackel remis, 6. Konstantin Konson - Hans Wiechert 1:0, 7. Jessica Nill - Günther Tammert remis, 8. Christian Bossert - Joachim Kick remis.


Abwärts!

Kuppenheim 2 unterliegt Hörden mit 3,5:4,5

von FM Hartmut Metz

   Die zweite und dritte Mannschaft der Rochade Kuppenheim könnten sich im nächsten Jahr in der Bereichsklasse treffen. Während die Dritte ihren Vorsprung in der Bezirksklasse ausbaute, zog die abstiegsbedrohte Landesliga-Reserve beim Derby in Hörden einmal mehr in dieser Saison mit 3,5:4,5 denkbar knapp den Kürzeren.

   Die schlechte Zeiteinteilung wurde der Landesliga-Reserve einmal mehr zum Verhängnis. Dass Ralf Gantner gegen den Hördener Lothar Thon die Bedenkzeit von zwei Stunden für 40 Züge überschritt, war aus Kuppenheimer Sicht noch zu verschmerzen. Entscheidend war jedoch die Niederlage von Toni Stückl. Trotz zweier Mehrbauern konnte er sich gegen Michael Kohlbecker nicht zu einfachen Zügen durchringen und fiel auf den einzigen Trick seines Kontrahenten herein. So stand es 4:3 für Hörden anstatt für Kuppenheim. Marcel Vingerling versuchte zwar noch den Gleichstand herzustellen, doch Gerd Merkel verteidigte das Remis, mit dem Hörden (8:6 Punkte) nun bar aller Abstiegssorgen ist. Kuppenheim II (6:8) muss indes als Tabellenachter ein wenig bangen.

   Alexander Hatz hatte mit seinem Erfolg über Harald Immer für den raschen Ausgleich gesorgt. Zuvor war Michael Zunker kampflos zum Zähler gekommen, weil der Kuppenheimer Reinald Kloska der Straßenverhältnisse wegen nicht zum Spiel erschienen war. Für die Rochade siegte außerdem Jochen Klumpp gegen Christian-Stefan Karcher, zudem schlug Michael Lorenz Fritz Rahner. Auf Seiten der Hördener punktete überdies Josef Karcher gegen Lutz Schäfer.

 

Hörden - Kuppenheim II 4,5:3,5

1. G. Merkel - M. Vingerling 1/2, 2. M. Zunker - K. Busch +:-, 3. H. Immer - A. Hatz 0:1, 4. C.S. Karcher - J. Klumpp 0:1, 5. M. Kohlbecker - T. Stückl 1:0, 6. F. Rahner - M. Lorenz 0:1, 7. L. Thon - R. Gantner 1:0, 8. J. Karcher - L. Schäfer 1:0


Kuppenheim 3 weiter auf Titelkurs

Knappes 4,5:3,5 gegen Durmersheim

von Robert Miklos

   Der seit 15 Spielen ungeschlagene Tabellenführer, auf dem direkten Durchmarsch aus der Kreisklasse in die Bereichsklasse, trifft auf den Tabellenfünften: Eine klare Sache, sollte man meinen. Doch lange Zeit sah es remislich aus.

   Am ersten Brett spielte Robert gegen den früheren Kuppenheimer Bernd Genthner nach anderthalb Stunden Remis, am zweiten Brett folgte ihm Ralf mit einem Unentschieden gegen unser passives Mitglied Jürgen Heyse; die leichte DWZ-Überlegenheit wurde in beiden Fällen nicht ausgenutzt. Das gleiche Ergebnis hatte vorher Florian erreicht; der Zeitverbrauch von 5 gegenüber 50 Minuten lässt vermuten, dass mehr möglich gewesen wäre.

   Wolfgang stand die ganze Zeit besser, sein Gegner musste zuerst eine Figur geben, um Schlimmeres zu vermeiden, lange half es auch nicht mehr. Am letzten Brett hätte Frank bereits in der Eröffnung einen Läufer gewinnen können, danach lehnte er in leicht besserer Stellung kampfesmutig ein Remis ab, nur um später in schlechter Stellung auf Zeit zu verlieren.

   Kai musste in unklarer Stellung das Remis ablehnen, weil nicht sicher war, was an den restlichen Brettern passiert. Uwe hatte nämlich ein remisiges Turmendspiel auf dem Brett, beim einzig möglichen Gewinnversuch wäre es sogar zwingend verloren gewesen; unser routinierter Blitzspezialist überstand die Zeitnot mit ein paar Königszügen, die nichts verdarben, um danach alles genauestens auszurechnen - Remis gegen den Kuppenheimer Frank Westermann.

   Patrick konnte erst im Endspiel einen leichten Vorteil herausspielen, unser Topscorer (100%) verwertete den Mehrbauern im Turmendspiel souverän. So konnte auch Kai ins Unentschieden einwilligen, das somit den knappen Sieg bedeutete.

   Dieser Sieg war sogar noch mehr wert, die direkten Verfolger ließen nämlich Punkte und haben das schwierigere Restprogramm. Somit spricht nichts gegen einen erneuten Meistertitel und natürlich auch eine Meisterfeier.

 

Rochade Kuppenheim III - Durmersheim II 4,5:3,5

Robert Miklos - Bernd Genthner 1/2, Ralf Wendelgaß - Jürgen Heyse 1/2, Kai Götzmann - Michael Bauer 1/2, Uwe Gantner - Frank Westermann 1/2, Florian von der Ahé - Klaus Müller 1/2, Wolfgang Kaupp - Werner Heck 1, Patrick Karcher - Michael Eitelwein 1, Frank Schäfer - Klaus-Jürgen Schlager 0.


5:1-Sieg über Ottenau IV zum Vorrundenabschluss

von Fritz Kolb

   Hermann Hettich einigte sich bei ausgeglichener Stellung sehr schnell auf eine Punkteteilung. Fritz Kolb eroberte bereits im 14. Zug einen Läufer, ohne dass der geschockte Gegner Kompensation dafür erhielt. Im 26. Zug folgte eine undeckbare Mattdrohung, die dem Kapitän der Vierten den vollen Punkt einbrachte. Alexander Zlodi konnte früh eine Qualität erobern, musste nach wechselvollem Verlauf dann aber bis zum Bauernendspiel am Ball bleiben, ehe er den nächsten vollen Punkt beisteuerte. Michael Kühns Spiel wies Höhen und Tiefen auf. Nachdem sich die Wogen geglättet hatten, kam er allerdings auch zum vollen Zähler.

   Dennis Schäfer büßte eine Qualität ein und stand dementsprechend schlecht. Er zog jedoch den Karren noch aus dem Dreck und ging mit Läufer und Dame gegen Dame ins Endspiel. Hier machte er einen Kardinalfehler und verschleuderte seinen Läufer, konnte aber glücklich wenigstens ein Remis retten. Ralf Ehret stand lange ausgeglichen. Eine Remisofferte schlug er jedoch aus. Die feindliche Mattdrohung parierte er leicht und dampfte mit einem strahlenden Freibauern schlussendlich in Richtung Umwandlungsfeld, deshalb streckte sein Kontrahent die Waffen.

   Mit dem in dieser Höhe unverdienten 5:1 waren wir natürlich zufrieden. Die Vorrunde schließen wir damit trotz 13:1 Punkten lediglich als Zweiter ab, der OSC Baden-Baden VI weist 1,5 Brettpunkte mehr auf als wir (31,5). Im Relegationsspiel treffen wir nun auf den Zweitplatzierten der Süd-Kreisklasse-III, das ist Weitenung 2.

 

Rochade Kuppenheim IV - Ottenau IV 5:1

Hermann Hettich 1/2, Ralf Ehret 1, Fritz Kolb 1, Alexander Zlodi 1, Michael Kühn 1, Dennis Schäfer 1/2.


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