Fachlich recht bewandertes Orakel von FalkensteinBaden-Badener Nationalspieler Dautov: "Bundesliga-Finale an Spannung nicht zu überbieten"von FM Hartmut Metz, 9. April 2005 |
"Das Bundesliga-Finale ist dieses Jahr an Spannung nicht zu überbieten", befindet Rustem Dautov. Der Nationalspieler, der als einziger Großmeister des OSC Baden-Baden alle 13 Saisonspiele bestritt und dabei acht Punkte verbuchte, nimmt davon auch den Stichkampf des Vorjahres nicht aus. Dabei hatte sich die SG Porz mit einem 4,5:3,5- Sieg den zehnten deutschen Meistertitel gegen die Kurstädter gesichert. Diesmal spielen die beiden Übermannschaften vermutlich nur um das Recht, gegen Werder Bremen einen Stichkampf auszutragen (wir berichteten). Die Hanseaten stehen vor den beiden letzten Spieltagen heute und morgen ebenfalls mit 24:2 Punkten zu Buche - und sollten ihre letzten Duelle gegen die schwächeren Teams aus Wattenscheid und Solingen gewinnen.
Ein 4:4 würde dann die Bremer ohne Stichkampf zum Meister küren. Ein Gemauschel zwischen Porz und Baden-Baden kann sich Dautov nicht vorstellen, sollte sich morgen (9 Uhr) in Köln ein Unentschieden zwischen den zwei Topklubs abzeichnen. "Was soll man da machen?", fragt Dautov rein rhetorisch und befindet, "dann wäre Werder verdient Meister."
Dazu kommt es jedoch auch dank Dautov nicht, sollte sich die Prophezeiung einer Wahrsagerin erfüllen. Hans-Walter Schmitt, Organisator der Chess Classic Mainz, hatte spaßeshalber 25 Euro in das "Orakel von Falkenstein" investiert. Lisa C. Ronim kündigte ein 5:3 des OSC über Porz und einen folgenden Stichkampf gegen Bremen an. Bemerkenswert fand Schmitt die Prognose der einzelnen Ergebnisse, die ein Experte kaum besser hinbekommen hätte. "Die sind fachlich in Ordnung, obwohl die Wahrsagerin angeblich nur ein bisschen was von Schach versteht", stellte Schmitt verwundert fest. Ronim verkündete folgende Brett-Ergebnisse (die Namen der vermutlich dort eingesetzten Großmeister sind hinzugefügt; Baden-Badener zuerst genannt):
1. | Anand | - | Adams |
1/2 |
2. | Swidler | - | Lutz |
1:0 |
3. | Schirow | - | van Wely |
1:0 |
4. | Vallejo | - | Sokolov |
1/2 |
5. | Mowsesjan | - | Waganjan |
1/2 |
6. | Krasenkow | - | Graf |
0:1 |
7. | Dautov | - | Gurewitsch |
1:0 |
8. | Hübner | - | van den Doel |
1/2 |
Nachstehend einer der vier Saisonsiege des Baden-Badener Spitzenspielers Viswanathan Anand, der den Neuköllner Liviu-Dieter Nisipeanu schlug. Mit 5:1 Punkten ragt der Inder beim OSC zusammen mit Peter Swidler heraus. Die Nummer zwei kam gar bis dato auf 5,5:0,5 Zähler.
|
Anand, Viswanathan (2781) - Nisipeanu, Liviu-Dieter (2687) [C41]
|
Die Partien des Spitzenspiels werden im Internet live übertragen und mit Kommentaren der Hauptakteure - auch zum Spielverlauf - garniert: www.schachbundesliga.de.